Pädagogische Schwerpunkte / Konzeption

Kindergarten St. Anton

Die Arbeit mit den Kindern ist eine wundervolle Aufgabe, aber auch eine große Herausforderung. Wir sind uns dieser großen Verantwortung bewusst und wollen für jedes Kind da sein, um es auf dem Stück seines Lebensweges, den es bei uns verbringt, zu begleiten, und den persönlichen Lern- und Entwicklungsprozess zu fördern.

Unsere Kita ist nicht nur eine familienergänzende Einrichtung, sondern soll ein Ort der Begegnung sein. Wir sehen die Bildung als sozialen Prozess, den Kinder und Eltern aktiv mitgestalten. Wir bieten den Kindern eine anregende Lernumgebung und herausfordernde Aufgaben. In unserem Haus soll eine Atmosphäre des Vertrauens, der Geborgenheit und Sicherheit geschaffen werden, in der sich alle wohlfühlen. Im Eingangsbereich stellen wir uns als Kita-Team vor und geben einen Überblick über die pädagogische Arbeit durch Dokumentationen und Fotos. Durch sogenannte „sprechende Wände“ möchten wir das Leben in unserem Haus darstellen und neugierig machen.

Ein offenes, lebendiges Miteinander von Kindern, Eltern und pädagogischen Fachkräften ist unerlässlich um den Bildungsauftrag gerecht zu werden.

Die Raumgestaltung ist deshalb für uns eine zentrale pädagogische Aufgabe (im Kindergarten als auch in der Kinderkrippe) um Geborgenheit aber auch Herausforderung zu schaffen. Wir stellen sicher, das den Kinder die Grundbedürfnisse nach:

sich begegnen, sich bewegen, zur Ruhe kommen, verändern, experimentieren - mit Dingen hantieren, Essen, berücksichtigt werden. Um unsere Anforderungen und Ziele umsetzten zu können, arbeiten wir im Kindergarten:

„Teiloffen“ und mit Funktionsräumen

Den festen Bezugspunkt finden die Kinder in Ihren Stammgruppen, die von zwei bis drei pädagogischen Fachkräften begleitet werden. Dort kommen die Kinder an, werden wahrgenommen und persönlich begrüßt. Orientierung erhalten die Kinder im gemeinsamen Morgenkreis, wo wir mit den Kindern philosophieren, über den Tagesablauf, geplante Aktionen und Projekte sprechen und sie bei der Planung aktiv miteinbeziehen.

Die Raumöffnung danach ermöglicht den Kindern alle Räume zu nutzen. Unsere zwei Gruppenräume und die angrenzenden Nebenräume sind durch unterschiedliche Funktionen erkennbar und strukturiert. Das Material ist geordnet. Es sind Lernorte, die den Kindern ein autonomes Lernen mit allen Sinnen ermöglicht. Sie wählen in der Freispielzeit ihren Spielpartner, den Ort des Lernens, das Material und die Dauer selbst.

In solcher Gemeinschaft erlebt das Kind Bedürfnisse, Gefühle,

Meinungen anderer Kinder, und lernt innerhalb der Kleingruppe Empathie, Rücksichtnahme und Sprachkompetenz. (Ko-Konstruktion)

Folgende Möglichkeiten des gemeinsamen Lernens und Zusammenseins werden bei uns sein:

Rollenspielbereich und Lernwerkstatt (Gruppenraum 1)

Dieses Zimmer wird einen großen Rollenspielbereich mit Ankleide und Bühne erhalten. Eine große Puppenwohnung soll zum Spiel einladen. Je nach Interessen der Kinder kann die Gestaltung des Rollenspielbereiches verändert oder erweitert werden.

Die „Lernwerkstatt“ ist ein Raum, der besondere Materialen zum Experimentieren, Ausprobieren und Bilden bereitstellt. (Forscherzimmer, Schreibwerkstatt, Schule,…)

Atelier und Konstruktionsbereich (Gruppenraum 2 mit Nebenraum)

Da uns die Kreativität und Künstlerisches Gestalten sehr am Herzen liegt, möchten wir Ihnen diesen Bildungspunkt kurz vorstellen:

„ Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.“ (Albert Einstein)

Kreativ zu sein bedeutet etwas zu schaffen, gestalten, erfinden, sowie Gefühle nach außen zu spiegeln.

Jedes Kind ist kreativ und kann bei uns seine Erfahrungen, Eindrücke und Erlebnisse auf unterschiedliche Art und Weise ausleben.

Kreativität in seiner Vielfalt ganzheitlich zu erleben bedeutet für unsere Kinder mit Materialien und Werkzeugen umgehen lernen oder auch Kunstbetrachtungen anzustellen. Unsere Rollenspielecke und unser großzügiger Bau- und Konstruktionsbereich bieten weitere Anregungen für eine kreative Betätigung und die Möglichkeit Ideen in eigenes Handeln umzusetzen.

Wir schätzen den Ideenreichtum der Kinder und ermutigen sie zum selbsttätigen Tun.

Wichtig dabei ist uns nicht das perfekte Ergebnis, sondern die dabei gewonnenen Erfahrungen.

Das bedeutet für unser pädagogisches Handeln:

- eine positive Raumgestaltung, bedürfnis- und themenorientiert

-durch freies und angeleitetes Gestalten in der Kreativwerkstatt mit verschiedensten Materialien (z.B. Wolle, Stoffe, Schachteln, ...)

-verschiedenes Arbeitsmaterial, welches für die Kinder frei zugängig ist (z.B. Wasserfarben, Knete, Webrahmen, Strickgabel, ...)

-verschiedene Techniken kennenlernen (z.B. reißen, malen, falten, knüllen, ...)

-die Kunstwerke der Kinder ansprechend präsentieren

-die künstlerischen Kinderarbeiten in eigenen Malmappen sammeln

-in der Rollenspielecke in unterschiedliche Rollen schlüpfen

-Bauen mit verschiedenen Materialen (z.B. Lego, Bauklötze, Steine, Naturmaterialien, Rohre, Schachteln, ...)

Bewegungsraum

Der Bewegungsraum wird täglich in der Freispielzeit genutzt. Wir sehen den Turnraum nicht nur zur Nutzung von angeleiteten Bewegungseinheiten, sondern ist täglich für die Kinder offen, um deren Bewegungsdrang oder auch als Rückzugsmöglichkeit wahrzunehmen. Deshalb ist uns auch die Psychomotorik sehr wichtig.

„Bewegung, Spaß und Neugierde bilden die Grundlage jeglichen Lernens“

Da dies alles die Psychomotorik beinhaltet, haben wir uns für das psychomotorische Konzept und deren Prinzipien als einen wichtigen Förderschwerpunkt in unserer Einrichtung entschieden.

Das psychomotorische Konzept basiert auf der grundlegenden Haltung der Akzeptanz, Kinder mit ihren Stärken und Schwächen anzunehmen und auf dem Wissen, das körperliche und motorische Fähigkeiten immer mit geistiger und seelischer Entwicklung verbunden ist.

Das Wort PSYCHOMOTORIK drückt die enge und untrennbare Verbindung von Bewegung (im Sinne von MOTORIK) und das Wahrnehmen bzw. Fühlen und Erleben (im Sinne von PSYCHE) aus.

„So wie ich mich fühle bewege ich mich“(Kiphard - Gründer der Psychomotorik)

Um den Bedarf an Abenteuer, Spannung und Bewegungsdrang zu decken, kleiden wir unsere Bewegungsangebote oftmals in thematische Abenteuerstunden und entführen die Kinder z. B. in das Dinoland oder auf eine Pirateninsel. Auch Spiele und Entspannung sind wichtige Elemente der Psychomotorik. Die Ideen der Kinder werden dabei immer miteinbezogen, so erlebt sich ihr Kind als selbstwirksam und wird selbstbewusster.

Ein besonderes Highlight ist dabei unsere Balkenanlage, die die Kinder zum Schwingen und Schaukeln einlädt und dabei ein gutes Körpergefühl fördert.

In der Psychomotorik gibt es weder vorgegebene oder vorgeschriebene Bewegungsnormen noch stures Vor- und Nachmachen von Bewegungsfertigkeiten. Ohne Leistungsdruck werden die Kinder zur Freude an der Bewegung motiviert und in ihrer Gesamtentwicklung unterstützt und gefördert.

In der Psychomotorik haben wir immer die gesamte Entwicklung im Blick und ihr Kind kann sich so von einer Entwicklungsstufe zur nächsten weiterentwickeln. Selbständiges Handeln, experimentieren, ausprobieren bildet nicht nur das Selbstbewusstsein, sondern auch die Entwicklung von Toleranz, Einfühlungsvermögen und Teamfähigkeit.

Es ist unser Anliegen, über die psychomotorische Arbeit mit den Kindern ein stabiles Fundament zu entwickeln, damit die Kinder mit den Herausforderungen des Lebens gut umgehen können.

Der Garten als zusätzlicher Bewegungsraum ist in der Freispielzeit nutzbar.

„Brotzeitstüberl“ - Ort der Begegnung und Kommunikation

Uns ist es wichtig, das „Essen und Trinken“ nicht in den Spielbereich gehören. Deshalb gibt es einen seperaten Raum, um dort in Ruhe gemeinsam zu Essen. Nicht nur die Brotzeit, sondern auch das gemeinsame Mittagessen findet dort statt. Eine gemütliche Atmosphäre soll während der Mahlzeit geschaffen werden. Wir legen Wert auf eine besonders liebevolle, ästhetische und familiäre Gestaltung. In Kleingruppen ist dieser Raum zur Vorbereitung des gesunden Frühstücks und dem gemeinsamen Kochen gut nutzbar und mit einer integrierten Küche auch für die Kinder gut ausgestattet.

Da alle Räume für die Kinder in der Freispielzeit geöffnet sind, reduziert sich die Lautstärke enorm und die Kinder sind konzentrierter und entspannter in ihrem Spiel.

Die unterschiedlichen Spielbereiche ermöglicht den Kindern das Spiel alleine, zu zweit oder mit mehreren Kindern.

Unser teiloffenes Konzept ermöglicht uns folgende Rechte der Kinder in der Kita sehr gut umzusetzten.

Das Recht auf Partizipation

„Die beste Entscheidung mit Kindern trifft man mit den Kindern.“

Partizipation in unserem Kindergarten ist die altersgemäße Teilhabe bei der Gestaltung des Kindergartenalltags.

Durch Partizipation entwickeln Kinder die Fähigkeit zur demokratischen Teilhabe und Mitwirkung und lernen Verantwortung zu übernehmen.

Jedes Kind soll die Chance bekommen, freie Meinungsäußerung, Selbstbestimmtheit und Kompromissbereitschaft zu erlernen, um so seine Persönlichkeit auszubilden.

So wird Partizipation bei uns gelebt:

- freie Entscheidung bei der Spielauswahl und Spielort (teiloffenes Konzept)

- Einbeziehung in die Gestaltung von Spielbereichen

- Mitbestimmung bei der Gestaltung von Aktivitäten (z.B. Übernachtung, Gesundes

Frühstück)

- individuelle Frühstückszeit im Brotzeitstüberl

- eigenständige Entscheidung über die Essensmenge

- Ermutigung zur freien Meinungsäußerung

- die älteren Kinder übernehmen die Patenschaft für die neuen Kinder

- Kinderkonferenz

- Projektarbeit

- Dienste für Vorschulkinder

- wir nehmen die Kinder ernst und begegnen ihnen mit Achtung, Respekt und

Wertschätzung

Das Recht auf Inklusion

Inklusion von“ Kindern mit besonderen Bedürfnissen“

„Ich bin anders - du auch… weil es normal ist, verschieden zu sein“

Unter Inklusion verstehen wir in unserer Kindertagesstätte -Zugehörigkeit. Jedes Kind wird von uns als eigenständige und einzigartige Persönlichkeit akzeptiert. Inklusion zielt auf eine Lebenswelt ohne Ausgrenzung ab. Grundlage hierfür ist die UN-Behindertenrechtskonvention, welches die Menschenrechte sichert und 2009 in Deutschland in Kraft getreten ist.

Uns ist es dabei ein Anliegen Kindern:

-aus unterschiedlicher Kulturkreisen

-mit Sprachauffälligkeiten

- mit körperlichen, geistiger und seelischer Behinderung

- mit sozialen Defiziten

- mit Entwicklungsverzögerungen

eine faire, gleiche und gemeinsame Lern- und Entwicklungschance zu geben.

Bildung im Kindergarten:

Bildung findet nicht nur im Kindergarten oder in der Schule statt, sondern ist ein Prozess, der als Grundstein lebenslangen Lernens verstanden wird. Aufgrund der gemeinsamen Bildungs- und Erziehungsverantwortung muss die Bildung der Kinder im partnerschaftlichen Zusammenwirken aller verantwortlichen Erwachsenen stattfinden.

Mit unserem ganzheitlichen Ansatz ist es uns wichtig, die Basiskompetenzen zu fördern, welche die Kinder benötigen, um in ihrer Lebenswelt jetzt und zukünftig bestehen und die Gesellschaft aktiv gestalten zu können.

Um jedoch die später vorgestellten Kompetenzen wirklich entwickeln zu können, brauchen die Kinder vor allem eines:

Z E I T

Die individuelle Zeit jedes einzelnen Kindes für sich selbst, da nicht alle Kinder zum gleichen Zeitpunkt soweit sind, um den nächsten Entwicklungsschritt zu machen. Aber auch vor allem Zeit und Ruhe um die hier beschriebenen Fähigkeiten anzulegen, zu entwickeln und zu festigen. In den ca. 4000 wachen Stunden, die ihr Kind in unserer Einrichtung verbringt, werden die hier vorgestellten Kompetenzen nicht isoliert entwickelt, sondern überschneiden sich und bedingen sich oft gegenseitig. Wer zum Beispiel mit anderen den Spielhügel im Außenbereich erstürmt, übt nicht nur die motorische Fähigkeit, sondern auch kommunikative und soziale Kompetenzen und kommt dem positiven Bild von sich etwas näher.

weitere Schwerpunkte:

Projektarbeit

Wie lebten die Dinos? Schlafen Gänseblümchen nachts? Wie kommt der Regen in die Wolke? Steigt der Herr Pfarrer wirklich jeden Tag auf den Kirchturm, um die Glocken zu läuten?

Jeder Anlass, jedes Thema, das Kindern wichtig ist, kann ein Projektthema werden. Unsere Projekte entstehen zum größten Teil aus den Gedanken, Fragen oder Gesprächen, die die Kinder in die Einrichtung bringen. Es gibt aber auch Projekte, die wir an die Kinder tragen. Projekte haben meisten einen direkten Bezug zur Lebensnähe und dem Erfahrungsfeld der Kinder und öffnen sich nach Außen.

Am Anfang der meisten Projekte steht eine Beobachtungszeit der Erzieherinnen um die Interessen der Kinder aufzugreifen.

Bei einer größeren Themenauswahl stimmen die Kinder demokratisch ab und entscheiden, an welcher Projektgruppe sie teilnehmen möchten. Projektarbeit ist gelebte Partizipation - Entdecken, Forschen , Lernen geschieht im Dialog.

Im Gegensatz zu vorgefertigten Programmen, in denen der Erwachsene bestimmt, was aus seiner Sicht Lernens wert erscheint, entscheiden hier die Kinder über die Inhalte.

Aus lernbiologischer Sicht ist dies ein optimaler Weg, neue Informationen in Zusammenhang mit vorhandenem Wissen abzuspeichern. Fragende, forschende und aktive Kinder wollen ihre Welt hinterfragen, be- greifen und selber Antworten finden. Im Lernprozess, im Zuge der Projektarbeit, steht nicht die Fertigung eines perfekten Produktes im Vordergrund, sondern die eigenständige Kreation der Kinder, die ihre Hypothesen, Ideen und ihr Denken - eben ihre Lernwege- wiedersiegeln

Wir Pädagogen begreifen uns als Teil der Projektgruppe ebenfalls als Lernende, Assistentin, Forscherin, Beobachterin und geben keine Lösungen vor, sondern unterstützen die Kinder mit Materialien, Räumlichkeiten, Medien und Dialog bei der Suche nach Antworten auf unterschiedlicher Art und Weise.

Auch Eltern, Großeltern oder andere externe „Experten“ werden gerne in Projekten mit eingebunden. Sie können als Fachmann/frau Fragen der Kinder beantworten, eine bestimmte handwerkliche Technik zeigen und vieles mehr.

Ein Projekt kann sich über eine Woche aber auch über Monate erstrecken.

Am Abschluss eines jeden Projekte s stehen die Reflexion und die Ergebnispräsentation z. B. durch Feste, Wandpräsentationen, Ausflügen oder Ausstellungen mit oder ohne Eltern.