Pädagogische Ziele, Methoden und Aktivitäten

Soziales Lernen

Soziales Lernen findet immer, überall und zu jeder Zeit in unserem Kindergarten statt, dort wo Kinder und Erwachsene gemeinsam spielen, lernen, gemeinsam erleben und auch bei der Auseinandersetzung mit sich selbst, anderen Personen oder Dingen die uns umgeben. Bei jeder Beziehung, die man mit dem eben genannten eingeht, wird gelernt. Der Umfang der Kompetenzen, die dabei Beachtung finden, wurde unter dem Punkt Pädagogische Schwerpunkte beschrieben.

Persönliche Fähigkeiten

Wir holen jedes Kind da ab, wo es sich in seiner Entwicklung befindet. Durch eine Umgebung der Wertschätzung und Bestätigung, möchten wir bei jedem Kind ein stabiles Selbstvertrauen erzeugen. Wir helfen den Kindern die Dinge selbst zu tun.

Die natürliche Neugier der Kinder an den Dingen zu erhalten, zu lernen wie man lernt, den Mut Dinge in Angriff zu nehmen, sich von Misserfolgen nicht entmutigen zu lassen, sind uns wichtige Bereiche auf dem Weg zur Vorbereitung auf die Schule.

Soziale Fähigkeiten

Wichtige und erstrebenswerte Ziele zum Ende der Kindergartenzeit sind uns

  • Hilfsbereitschaft anderen gegenüber
  • selbst um Hilfe bitten, wenn man sie benötigt
  • gemeinsam in einer Gruppe spielen und lernen
  • in einer Gruppe einmal „führen“, ein anderes Mal sich ein- oder unterordnen
  • sich trauen den eigenen Standpunkt zu äußern
  • eine Partnerschaft für ein neues Kind zu übernehmen
  • Probleme nicht mit den Fäusten zu regeln

Alltagsfähigkeiten

Wenn sich Kinder in ihrer Welt zurecht finden und sich sicher fühlen, sind sie gut auf ihren nächsten Lebensabschnitt vorbereitet.

Treten sie wertschätzend und unvoreingenommen anderen Menschen und der materiellen Welt gegenüber, sind die Kinder für die heutige Zeit bestens gerüstet.

Kinder anderer Altersgruppen

Kinder im Alter von 2 bis 6 Jahren gehen gemeinsam in unseren Kindergarten. In den Gruppen lernen sie viel voneinander, schauen sich Dinge ab oder bekommen sie von älteren Kindern gezeigt.

In den Randzeiten der Betreuungszeiten erweitert sich die Altersspanne durch unsere Hortkinder. Uns besuchen immer wieder auch Hortkinder nach Erledigung ihrer Aufgaben. Sie besuchen ihre "alten" Gruppen, oder helfen bei der Betreuung unserer Kleinsten.

Ein ebenso wichtiger Bestandteil unserer pädagogischen Arbeit ist die Kleingruppenarbeit. Sie ist als wichtige Methode aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Bei ihr werden Kinder gleichen Alters oder mit gleichen Fähigkeiten zusammengefasst und gefördert. So können wir den Wünschen und Anforderungen der verschiedenen Altersgruppen gerecht werden.

Bei der Belegung unserer freiwerdenden Plätze stehen uns aus unserem Stadtteil zum größten Teil nur sehr junge Kinder zur Verfügung. Deshalb betreuen wir in einer separaten Gruppe Kinder im Alter von 2 bis etwa 3 Jahren. Wir haben damit sehr gute Erfahrungen gemacht.

Mädchen und Jungen

Mädchen und Jungen werden von uns gleich behandelt, sie sind gleichwertig und gleichberechtigt. Wir fördern und erleben in der Gemeinschaft hinsichtlich der Begabungen, Fähigkeiten und Interessen (z.B. auch Jungen decken den Tisch oder gießen die Blumen etc.)

Interessen von Jungen und Mädchen werden bei der Raumgestaltung berücksichtigt, die Nutzung wird für beide Geschlechter „freigegeben“.

Interkulturelles Lernen

  • Gestalten von Projekten
  • Kennen- und Schätzenlernen verschiedener Nationalitäten und ihrer Sprachen und Bräuche
  • Lernen und Singen von Kinderliedern in verschiedenen Sprachen
  • Auslegen, lesen und besprechen von Bilderbüchern in verschiedenen Sprachen, zu verschiedenen Ländern und ihren Lebensgewohnheiten
  • Gemeinsames Erleben und Gestalten des Alltags in den Gruppen mit unseren Kindern anderer Nationalitäten

Werteorientierung und Religion

Für wichtig halten wir:

  • Hintergrundwissen von Festen und Feiern, durch Lieder, Geschichten, Bilder- und Sachbücher
  • Tischgebete
  • Einblick in kirchliche Bräuche anderer Länder
  • Menschen als Einzigartiges und Besonderes wahrnehmen
  • Achtung und Toleranz gegenüber allen Lebewesen
  • Unterschiede als nicht bedrohlich, sondern wertvoll betrachten
  • Konflikte aushalten und austragen können
  • Nachsicht üben, eigene Fehler zugeben

Sprache

Durch unser Erfahrungen aus dem KiDZ-Projekt bekommen die Bildungsschwerpunkte, durch den Lehrplan der 1. Klasse, einen etwas erweiterten Inhalt.

In den folgenden Bereichen findet unsere spezielle, gezielte Sprachförderung statt:

  • Freie Gespräche, Freispiel
  • Rollenspiele auch mit Schriftsprachprojekten
  • Gehörschulung - gezieltes hören (z.B. im Raum)
  • Sprache mit allen Sinnen erleben
  • Anlauttabelle
  • Fingerspiele, Reime und Rätsel
  • Leseecken mit Sach- und Bilderbüchern, Kinderlexika und Zeitungen
  • Sprachstille kennen lernen
  • Sprachliche Untermalung
  • Begriffsbildung und Wortschatzerweiterung
  • Auseinandersetzung mit Zahlen, Mengen und Buchstaben
  • Literasy-Projekte wie z.B. Post, Kinderkaffee, Eisdiele, Supermarkt
  • Der Schriftspracherwerb wird nicht "ausgebemst"

Informations- und Kommunikationstechnik, Medien

Der Umgang mit Medien, Informations- und Kommunikationstechniken findet wie folgt statt:

  • Bücherkisten der Bücherei werden regelmäßig ausgeliehen
  • Die Kinder erhalten Einblick in die Verwendungs- und Funktionsweisen verschiedener technischer Geräte, wie z.B. Kopiergerät, Laptop, Geschirrspülmaschine, Telefon, CD-Player, Radio, Laminiergerät, Digitalkamera usw. und dürfen diese auch selbst bedienen.
  • Gemeinsames erleben von Hörspielen

Mathematik

Auch dieser Bereich erfährt durch den Hintergrund unseres KiDZ-Projektes eine Erweiterung der Inhalte:

  • Förderung des Kompetenzbereiches Zahl und Struktur (Zählkette, Schnellzähltrick, Reise ins Zahlenland, Zahlenhäuser, Muster bilden und fortsetzen, Eins- zu Einszuordnungen, Zahlen mit allen Sinnen kennen lernen, Ab- und Auszählen von Objekten).
  • Förderung des Kompetenzbereiches Zeit und Maße (Kalender, Uhr, Waage, Gewichte, Längen, Thermometer, Umgang mit Geld, Grundlegendes Verständnis von Relationen).
  • Förderung des Kompetenzbereiches Form und Raum (Konstruktionsspiele in der Bauecke, geometrische Formen kennen lernen, Raum,- Lagebeziehungen).

Verknüpfung der verschiedenen Kompetenzbereiche durch:

  • Rollenspiele im Kaufladen
  • Bilderbuchbetrachtungen nach mathematischen Aspekten
  • Zahl und Bewegung, z.B. durch Bewegungslieder
  • Rhythmus und Musik
  • Kochen und Backen
  • Struktur im Tagesablauf

Naturwissenschaften und Technik

Folgende Bausteine finden Eingang in unsere Arbeit.

  • Umgang mit Sachbüchern
  • Besuche von Museen
  • Naturbeobachtungen bei Spaziergängen
  • Experimente
  • Umgang mit technischen Geräten
  • Kalender
  • Wetterbericht
  • Mülltrennung
  • Zeit und Raum

Umwelt

Folgende Bereiche stehen zu diesem Punkt im Vordergrund:

  • Mülltrennung und Müllvermeidung
  • Wirtschaftlicher Umgang mit Materialien und Lebensmitteln
  • Wertschätzung und pfleglicher Umgang mit dem uns zur Verfügung stehenden Inventar
  • Aufenthalt und Bewegung in der Natur, Naturbeobachtungen
  • Umwelt mit allen Sinnen wahrnehmen
  • Gesunde Ernährung

Ästhetik, Kunst und Kultur

Die Kinder haben bei uns täglich die Möglichkeit, sich kreativ mit verschiedensten Techniken und Materialien im Mal- und Bastelbereich zu erproben.

Wir besuchen unter anderem mit unseren Kindern regelmäßig die Kunstgalerie, verschiedene Museen und Theatervorstellungen.

Einen hohen Stellenwert nimmt ebenso das ästhetische Empfinden ein, z.B. räumliche Ausgestaltung, Anbringen von Bildern, Tischdekoration etc.

Wir begehen Feste und Feiern im Jahreskreis, beteiligen uns im Stadtteil am Weihnachtsmarkt wie auch am Kirchweihumzug.

Musik

In unseren Gruppen singen wir täglich mehrmals. Lieder zu den entsprechenden Themen lernen und singen die Kinder im Stuhlkreis. Zur Auflockerung gibt es Lieder mit Bewegung.

Bei unserem Ruheangebot nach dem Mittagessen hören die größeren Kinder viel Musik der verschiedensten Art im Wechsel mit anderen Stilleübungen. Unsere Kleinen lauschen beim liegen oder schlafen auf ihren Bettchen ruhigen Liedern oder Meditationsmusik zum entspannen.

Anlässlich von Geburtstagsfeiern wird immer für das Geburtstagskind gesungen.

Klanggeschichten fliesen ebenso in unsere Beschäftigungszeiten ein.

Bewegung, Rhythmik, Tanz und Sport

  • Rhythmik: Schulung des Rhythmusgefühls auf vielfältige Weise, Basteln eigener Instrumente, Klanggeschichten
  • Bewegung: Tägliche intensive Nutzung unseres Außenspielgeländes vor dem Mittagessen und im Freispiel, Ausflüge in die nähere Umgebung, zum Wasserrad und zu Spielplätzen, Bewegungsspiele im Haus als Ausgleich zum still sitzen, Spaziergänge
  • Tanz: Einstudieren von Tänzen zu verschiedenen Anlässen
  • Sport: Jede Gruppe hat einmal in der Woche einen Bewegungstag, der meist zum Sport treiben genutzt wird. Dafür steht uns unser eigener Bewegungsraum zur Verfügung.

Gesundheit

Gesundheitliche Bildung und Erziehung bedeutet für uns:

  • Wir bieten täglich ein warmes und abwechslungsreiches Mittagessen
  • Unseren Kindern steht täglich ein reichliches Angebot an aufgeschnittenem Obst und Gemüse zum Verzehr zur Verfügung
  • Wir legen großen Wert auf Tischkultur
  • Wir achten stets auf Körperhygiene und Pflege, wie z.B. Händewaschen nach dem WC-Gang und vor jedem Essen
  • Wir besprechen mit den Kindern angemessene Kleidung zu den verschiedenen Jahreszeiten und Wetterlagen. Die Kinder sollen ihre eigene Körperwahrnehmung selbst einschätzen und wir unterstützen sie dabei.
  • Jedes Jahr haben wir das Projekt „Verkehrserziehung“, mit einem Termin der Polizei.
  • Die Kinder erwerben ein Grundverständnis zur Vermeidung von Krankheiten
  • 1x pro Jahr besucht uns der Zahnarzt.
  • Regelmäßig organisieren wir ein gesundes Frühstück.
  • Ruhephasen nach dem Mittagessen organisieren wir für alle Kinder in unseren drei Gruppen.
  • Zu verschiedenen Anlässen kochen und backen wir mit den Kindern.
  • Wie schon an anderer Stelle darauf hingewiesen, erhoffen wir uns von der Beteiligung am "Tiger-Kids"-Projekt in den nächsten drei Jahren vielfälltige Hinweise und Anregungen zum Theme Gesundheit.