Pädagogische Ziele, Methoden und Aktivitäten

Soziales Lernen

Soziales Lernen drückt sich in persönlichen, sozialen und Alltagsfähigkeiten der Kinder aus.

Persönliche Fähigkeiten

Die Kinder lernen,ihren eigenen Fähigkeiten zu vertrauen. Deshalb motivieren wir sie ständig, mutig Neues zu probieren und auszuleben. Wir helfen z. B. einem Kind durch Worte und Nähe, nicht immer nur an der Hand eines Erwachsenen über einen Balken zu balancieren, sondern dies schrittweise selbstständig zu tun, evtl. auch mit Hilfe eines Freundes. Die Kinder sind auch stolz, wenn sie es mit wenig oder ohne Hilfe schaffen, in die Ärmel ihrer Jacke zu schlüpfen, die Schuhe selbst zu schließen und die Turnsachen zusammengelegt in ihren Turnbeutel zu räumen.

Soziale Fähigkeiten

Gruppenarbeit - Projektfähigkeit

Die Kinder beweisen ihre sozialen Fähigkeiten, wenn sie z. B. gemeinsam besprechen, wie man für die Gruppe Quartett-Spiele herstellt, was man dazu benötigt, welche Spielregeln gelten sollen. In der Durchführungsphase helfen sie sich gegenseitig beim Abzählen der Karten, der Auswahl der Motive, die gemalt werden sollen und dem Einordnen der Karten in die Schachteln. Nach der Fertigstellung spielen die Kinder gemeinsam mit den Quartetts und zeigen es auch den Jüngeren und den Schulkindern.

Umgang mit Konflikten

Das Kindergarten- und Hortalter ist eine besonders gut geeignete Zeit für das Erlernen von Konfliktlösungstechniken. Die Kinder lernen, wie man verbal und gewaltfrei Kompromisse findet, vermittelnd eingreifen kann und damit die Verschärfung von Konflikten verhindert.

Durch aktives Mitspracherecht tragen sie zur Verbesserung ihrer kindlichen Lebensräume bei, gestalten sie mit und lernen dabei demokratische Prinzipien.

Jedes Kind hat ein persönliches Maß an Selbstbewusstsein. Darum sind unsere Ziele im Umgang mit Konflikten:

  • dieses Selbstbewusstsein zu stützen und zu stärken,
  • die Selbstständigkeit der Kinder zu fördern, indem wir eigene Lösungsversuche anregen,
  • dass die Kinder eigene und fremde Bedürfnisse und Wünsche erkennen,
  • diese verbal zu lösen.

Wir übernehmen dabei eine Vermittlerfunktion, indem wir beide Seiten zusammen führen und wenn nötig den Kindern beratend bei der Konfliktbewältigung zur Seite stehen.

Alltagsfähigkeiten

Um im Alltag erfolgreich zu sein, lernen schon unsere Jüngsten die richtige Reihenfolge von vielen Fähigkeiten. Durch häufiges Demonstrieren und Üben, z. B. des richtigen Händewaschens oder An- und Ausziehen werden die Kinder selbstständiger, sicherer und selbstbewusster. Ebenso wichtig ist es auch, dass sie lernen, auf ihre persönlichen Gegenstände wie Hausschuhe, Kleidungsstücke, Büchertaschen und Spielsachen zu achten.

Kinder anderer Altersgruppen

Aufgrund der großen Altersmischung in unserer Einrichtung haben die Kinder die Möglichkeit, sich an anderen zu orientieren und von ihnen zu lernen. Unsere Schulkinder zeigen ein großes Verantwortungsbewusstsein insbesondere für die jüngsten Kindergartenkinder, indem sie mit ihnen zur Toilette gehen und dabei helfen. Die Kindergartenkinder interessieren sich sehr für die Hausaufgaben der Hortkinder und können dabei auch sehr leise sein.

Mädchen und Jungen

In unserer Einrichtung sind Jungen und Mädchen gleichwertig und gleichberechtigt. Wir leben unseren Alltag gemeinsam. Auf individuelle Besonderheiten und Wünsche gehen wir gerne ein. So ermöglichen wir z. B. den Jungen alleine Fußball zu spielen (wenn sie das so möchten) oder den Mädchen sich Freiräume ohne Jungen zu schaffen.

Interkulturelles Lernen

Die Kinder lernen unterschiedliche Kunstbereiche kennen, wie z. B. Musik von Vivaldi die "Vier Jahreszeiten" und Kulturgeschichte in unserer Region durch eine Führung auf dem Nürnberger Johannisfriedhof.

Einmal wöchentlich lernen die mittleren und älteren Kindergartenkinder in Anfängen die englischen Sprache kennen, um so ihr Interesse an anderen fremden Sprachen zu wecken.

Werteorientierung und Religion

Der Umgang mit Wertvorstellungen und Religiosität entsteht durch das tägliche Miteinander. Es werden diesbezügliche Themen der Kinder ernst genommen und in unser Alltagsleben integriert. Diese wirken sich grundlegend auf unser Zusammenleben aus, wie z. B. das Erntedankfest. Die Kinder erfahren dadurch warum es wichtig ist, dankbar für unsere vielfältige und ausreichende Nahrung zu sein. Sie lernen, dass nur mit einem verantwortungsbewussten Umgang mit der Natur gewährleistet wird, dass wir weiterhin so leben können, und dass jeder einzelne dafür verantwortlich ist.

Sprache

Die Kinder lernen die Sprache am besten im persönlichen Kontakt. Das Gespräch gehört zu den wichtigsten Formen der Sprachförderung. Durch Sprache lernen die Kinder ihre Umwelt verstehen. Durch sprachliches Vorbild motivieren wir die Kinder, in Sätzen zu sprechen und Höflichkeitsformen anzuwenden, wie z. B. „Ich möchte bitte eine Nachspeise“ oder „Kannst du mir bitte helfen?“

Ein vielfältiges Angebot an Literatur, wie Lexika, Sachbücher, Atlanten, Bildwörterbücher in verschiedenen Sprachen, Märchenbücher ermöglicht den Kindern eine umfangreiche Wissenserweiterung und -vertiefung. Sprache und Kreativität, sowie die intellektuelle Entwicklung werden durch das Eintauchen in eine besondere Fantasiewelt bereichert.

Informations- und Kommunikationstechnik, Medien

Schon kleine Kinder kennen die unterschiedlichsten Medienbereiche wie z. B. Gameboy, Fernseher, Handy … und können diese auch selbstständig anwenden. Im Kindergarten wird z. B. der CD-Player zur musikalischen Bildung und Erziehung genutzt. Die Kinder hören speziell für sie hergestellte Klassik-CDs wie z. B. "Die Zauberflöte" von Mozart und lernen so eine für sie bisher fremde Welt kennen. Eine weitere Möglichkeit bieten 2 PC-Arbeitsplätze mit Lernspielprogrammen.

Mathematik

Bei den Kindern wird die vorhandene Neugier und der natürliche Entdeckungsdrang genutzt, um die mathematische Kompetenz zu entwickeln. Die abstrakte und symbolische Welt der Mathematik wird sinnlich erfahrbar gestaltet, z. B. durch Zahlenhüpfspiele aus dem Arbeitsmaterial "Hip-Hop-Wagen". Der bewusste Umgang mit mathematischen Inhalten ist fest in den Tagesablauf integriert, z. B.: „Bitte decke für 5 Kinder zum Mittagessen den Tisch.“ Oder: „Bring bitte 4 Klebestifte zum Basteltisch.“

Zum Kindergartenabschluss stellen die ältesten Kindergartenkinder jedes Jahr ihr eigenes Falt- und Geschichtenbuch her. In der Entstehungsphase lernen die Kinder die Begriffe Quadrat, Rechteck, Dreieck … kennen und anwenden.

Mathematische Spiele wie Zahlendorf, Zahlenland und Zahlen-Scrabble werden auch in anderen Bildungsbereichen wie Bewegungserziehung oder in der kulturellen und bildnerischen Erziehung eingesetzt.

Naturwissenschaften und Technik

Um den Kindern diese Bereiche erlebbar zu machen, stellen wir ihnen viele Materialien wie Globus, Mikroskope, Fernrohre, Magnete und Elektrobaukästen zur Verfügung. So können die Kinder entdecken, wie Haare strukturiert sind, kleine Tiere aus dem Garten vergrößert aussehen oder wie Lampen im Stromkreis zum Leuchten zu bringen sind.

Im Winter experimentieren die Kinder mit Schnee. Sie erleben, wo der Schmelzpunkt ist. Im Sommer lassen wir mit einem Wasserstrahl einen Regenbogen entstehen.

Umwelt

Wir sensibilisieren das ökologische Bewusstsein der Kinder. Soweit wie möglich bewahren wir sie vor Gesundheitsschäden, die auf Umweltbelastungen zurück zu führen sind. Wir benutzen nur lösemittelfreie Klebstoffe. Wir vermitteln den Kindern, dass es sich lohnt und Freude bereitet, sich für eine gesunde Umwelt einzusetzen. Wir sorgen damit im "Hier und Jetzt" für eine lebens- und erhaltenswerte Umwelt und praktizieren mit den Kindern umweltbewusstes, verantwortungsvolles Handeln. Wir achten darauf, dass Wasserhähne immer geschlossen werden, Licht nur bei Bedarf genutzt und der Müll richtig getrennt wird.

Wir sorgen für eine schadstofffreie bzw. schadstoffarme Raum- und Gartengestaltung, Sachausstattung und Betriebsführung. Dabei gibt es viele Anknüpfungspunkte für die Beteiligung der Kinder, die ideale Lern- und Übungsfelder für umweltfreundliches Denken und Handeln öffnen. Unser Kräuterbeet und -schnecke bestehen überwiegend aus Bio-Kräutern. Die Kinder wissen, dass dadurch Schmetterlinge und Käfer in unseren Garten kommen können.

Durch den naturbelassenen Garten erleben die Kinder, dass sich unterschiedlichste Tier- und Pflanzenarten im Garten wohlfühlen, z. B. Schmetterlinge und Libellen.

Bei starkem Sonnenschein werden die Kinder mit Sonnencreme geschützt. Wir achten darauf, dass Kinder bei entsprechender Wetterlage keinen hohen Ozonwerten ausgesetzt sind.

Ästhetik, Kunst und Kultur

Lernen über die Sinne ist Grundlage und Ausgangspunkt allen Wissens. Wir legen großen Wert auf eine harmonische, ausgeglichene und ruhige Atmosphäre, die sich im Zusammenspiel von sozialem wertschätzenden Miteinander und stimmiger Raumgestaltung widerspiegelt.

Traditionelle Feste, Geburtstage und andere kulturelle Anlässe sind selbstverständlicher Bestandteil unserer Einrichtung.

Durch wiederholte Besuche der Fürther Kunstgalerie und ein vielfältiges Materialienangebot in unserer Einrichtung lernen die Kinder selbst Kunstwerke herzustellen, so gestalten sie z. B. nach einem Besuch in der Galerie Blumen aus Holzresten und Korken. Mit Stolz stellen sie diese Skulpturen in unserer Einrichtung aus.

Musik

Musik fördert die Freude am Leben und ist Teil der Erlebniswelt der Kinder. Deshalb singen und musizieren wir häufig auf unterschiedliche Weise, z. B. das Singen von traditionellen Liedern wie „Kuckuck, Kuckuck“ und neuen Kinderliedern, dem Einsatz von Orff-, Natur- (Regenmacher) und klassischen Instrumenten (Querflöte,Klavier und Gitarre) oder dem Erleben von klassischer und moderner Musik.

Durch die aktive Auseinandersetzung mit vielen musikalischen Varianten stärken wir die Sinneswahrnehmung, die motorische Entwicklung und das aktive Hören der Kinder; ihre Fantasie und Kreativität werden dadurch angeregt. So bauen die Kinder z. B. selbst Rasseln und Trommeln aus Naturmaterialien, Jogurtbechern und Stoff, verzieren diese und laden zu Konzerten ein.

Bewegung, Rhythmik, Tanz und Sport

Bewegung ist von besonderer Bedeutung und zugleich von existenziellem Wert für die gesamte Entwicklung. Wir nutzen den täglichen Aufenthalt im Freien zur Gesunderhaltung der Kinder oder im Sommer zur Sportstunde.

Außerdem haben die Kinder vielfältige Möglichkeiten sich im Haus, zusätzlich zu den wöchentlichen Turnangeboten, körperlich aktiv zu betätigen, indem sie unseren „Toberaum“ ausgiebig nutzen.

Gesundheit

Die Gesundheit der Kinder ist oberstes Gebot im Alltag. Deshalb waschen sie sich immer vor den Mahlzeiten und nach der Toilettenbenutzung die Hände und wissen auch warum das wichtig ist. Die Kinder erfahren, weshalb sie mit ihrem Körper sorgsam umgehen müssen und welche Nahrung ihnen dabei hilft, z. B. täglich Obst essen.

Sie lernen bei körperlichen Annäherungen durch andere Kinder diesen Grenzen zu setzen durch Worte wie: „Ich will das nicht!“

Um Unfälle zu vermeiden, zeigen sich die Kinder gegenseitig wie man eine Schere trägt und benutzt oder richtig eine Straße überquert.

Sonstige

In unserem Haus und Garten gibt es viele Rückzugsmöglichkeiten, um dem Bedürfnis nach Ruhe und Entspannung gerecht zu werden. Wir bieten u. a. Meditations-und Entspannungsübungen, geeignetes Spielmaterial und ruhige Musik an.

Möchte ein Kind schlafen, kann es sich in unsere gemütliche Kuschelecke zurückziehen.