Pädagogische Ziele, Methoden und Aktivitäten

Soziales Lernen

Soziales Lernen findet immer statt, wenn wir mit mehreren Personen zusammen sind. Die Gruppe muss sich anfangs erst finden, anschließend eine "Rangordnung" erstellen. In der Zeit danach sind alle Regeln bekannt, man kennt sich und genießt die Zeit miteinander. Zum Ende hin kommt die Verabschiedung die auch mit Traurigkeit einher geht.

Soziales Lernen findet bei Kindern vor allem im freien Spiel statt.

"Das Spiel hilft Kindern, in die Gesellschaft hineinzuwachsen, Kompetenzen zu erwerben und eine eigene Identität zu entwickeln." (Bayrischer Bildungs- und Erziehungsplan; Seite 30)

Die Kinder müssen im Spiel die Mitspieler bestimmen, die Spielregeln klären, miteinander Entscheidungen treffen, Konflikte lösen, den persönlichen Umgang mit Veränderungen lernen (neues Kind kommt dazu, ändert die Regeln...) und Konsequenzen erleben ("ich spiel nicht mit dir, du hast mich geschubst").

Wir unterstützen die Kinder bei diesen Prozessen indem wir sie beobachten, Hilfestellung anbieten damit sie selbständig Lösungen für Probleme finden.

Soziales Lernen findet im Umgang miteinander statt indem man z.B.:

  • seinen Essensplatz sauber hinterlässt und für den nächsten vorbereitet (Verantwortungsbewußtsein füreinander)
  • in Gesprächen einander zuhört, aufeinander hört, den anderen nicht unterbricht, seine eigene Meinung äußert und vertritt (Kinderkonferenz) und die Meinung der anderen nicht abwertet.
  • den Kindern je nach Alter gewisse Rechte und Pflichten überträgt. So dürfen die Schulanfänger z.B. allein auf den Kindergarten-Spielplatz, passen dafür aber auf die Kleineren auf und helfen ihnen (Verantwortungsbewußtsein)

Persönliche Fähigkeiten

Jedes Kind unterscheidet sich durch seine Individualität von anderen Kindern.

"Vergleiche nie ein Kind mit einem anderen, sondern immer nur mit sich selbst" (Johann Heinrich Pestalozzi)

Jedes Kind bringt eigene Fähigkeiten mit in den Kindergarten. Manche sind offensichtlich, andere müssen erst "entdeckt" werden.

Dafür bieten wir im Kindergarten eine Vielzahl von Möglichkeiten. Die Kinder können sich in den verschiedensten Bereichen ausprobieren (Kreativität, Bewegung, Musik, Kommunikation, Projekte zu verschiedenen Themen). Sie werden ermutigt, etwas neues auszuprobieren, sich zu erfahren, Ausdauer zu zeigen um etwas zu erreichen.

Soziale Fähigkeiten

  • Beziehungen zueinander

Kinder bauen Beziehungen zu den Erziehern und zu anderen Kindern auf. Sie lernen, dass jeder eigene Grenzen hat und lernen diese zu respektieren und zu achten.

  • Empathie

Die Kinder entwickeln die Fähigkeit, sich in andere hinein zu versetzen (was meinst Du, hat das dem anderen Kind gefallen, würde es Dir gefallen?).

Sie fühlen mit, wenn ein Kind traurig ist.

Im sinnlichen Kreis denken wir auch an alle Kinder die nicht da sind, aber zu unserer Gruppe gehören.

  • Kommunikation

Dazu gehören bestimmte Regeln:

- Begrüßung und Verabschiedung

- Höflichkeit

- den anderen ausreden lassen, zuhören

- kurz warten, wenn sich zwei Kinder unterhalten und dann erst reden

  • Problemlösung

Die Kinder sollen selbständig eine Lösung für Konflikte finden (bei Bedarf mit Anleitung und Unterstützung der Erzieherin), ihre Meinung vertreten aber auch echte Kompromisse eingehen können.

Alltagsfähigkeiten

Im Kindergarten wird der gesamte Alltag mit den Kindern gestaltet. Z.B. holen die Kinder sich ihre Teller zum frühstücken oder zum Mittagessen selber, dürfen selbst entscheiden, was und wieviel sie sich vom Essen nehmen und räumen ihre Teller auch selbständig wieder auf.

Kinder anderer Altersgruppen

- keine -

Mädchen und Jungen

Mädchen und Jungen sind in ihrer Art etwas ganz Besonderes. Durch Spiele oder Zählen der Mädchen und Jungen im Kreis wird deutlich zu welchem Geschlecht ein Kind gehört (ich bin ein Junge/Mädchen). Aber: jedes Kind wird so angenommen wie es ist.

Im Kindergarten wird kein Verhalten als "typisch Junge" oder "typisch Mädchen" einfach abgetan.

Jedes Kind kann sich z.B. im Rollenspiel in der Puppenecke oder mit dem Metallbaukasten ausprobieren.

Interkulturelles Lernen

Im Kindergarten sind viele Kinder mit Migrationshintergrund. Wir zeigen den Kinder durch Gespräche, durch Vorleben und durch verschiede Angebote dass alle Menschen unterschiedlich und doch alle von Gott gleich geliebt sind. Sie unterscheiden sich (Hautfarbe, Religion, Kultur...). Doch haben sie auch viele Gemeinsamkeiten. Die Kinder und Erzieher spielen ohne Vorurteile miteinander, helfen sich gegenseitig, verstehen sich "ohne Worte" - "mit Händen und Füßen", wenn noch keine deutschen Sprachkenntnisse vorhanden sind. Diese Wertschätzung zu bekommen hilft den Kindern dabei, andere wert zu schätzen und so anzunehmen wie sie sind.

Werteorientierung und Religion

Jedes Kind ist in seiner Einzigartigkeit von Gott geliebt.

So hat auch jeder einen eigenen "Zugang" zu Gott (beten, singen, tanzen...). Im Kindergarten helfen wir den Kindern, ihren ganz eigenen Weg zum Glauben zu finden.

Wir vermitteln den Kindern anhand von biblischen Geschichten und Gesprächen ein religiöses Grundwissen, auf das sie zugreifen können um sich später für oder gegen den Glauben zu entscheiden.

Sprache

Sprache ist eines der wichtigsten Mittel zur Verständigung. Im Kindergarten wollen wir eine Atmosphäre der Geborgenheit schaffen, in der jedes Kind angstfrei erzählen, über seine Gefühle sprechen und sich angenommen und verstanden fühlen kann. In unserem sinnlichen Kreis drücken die Kinder ihre Gefühle durch Gegenstände aus (Kerze - ich möchte an jemanden denken; Stein - ich bin traurig, habe mich geärgert; Blume - ich habe mich gefreut), dazu kann das Kind erzählen, über was es traurig oder erfreut ist und an wen es denken möchte und warum. Wir ermutigen die Kinder zu erzählen, mit den anderen Kindern zu reden, geben Hilfestellung und Wertschätzung in ihrer Person indem wir ihnen zuhören.

Informations- und Kommunikationstechnik, Medien

Im Kindergarten wird den Kindern der Umgang mit verschiedenen Medien vermittelt.

  • CD´s zum Hören von Liedern oder Geschichten
  • Bücher
  • Dias
  • Fotoapparat

...

Mathematik

Überall im Leben werden die Kinder mit Zahlen, Mengen, räumlichem und zeitlichem Verständnis konfrontiert. Im Kindergarten wird viel mit Zahlen und geometrischen Figuren gearbeitet. Im Spiel erlernen die Kinder, ganz nebenbei, dass z.B. drei Bausteine höher sind als zwei, sechs Kinder in der Puppenecke eines zuviel ist...

Im Morgenkreis wird jeden Tag der Kalender zu Jahreszeiten, Monat und Tag gestellt um eine zeitliche Orientierung zu erlernen.

Naturwissenschaften und Technik

Kinder entdecken, sammeln, beobachten und experimentieren gerne. Um diesen Wissensdurst zu stillen bieten wir durch Projekte und verschiedene Aktivitäten ein reichhaltiges Lernfeld an. Anhand verschiedener Experimente erklären sich physikalische Gesetze den Kindern spielerisch wie von selbst.

Umwelt

Anhand unserer Spaziergänge in den Stadtpark und unserer Waldtage lernen die Kinder die Jahreszeiten, Planzen und Tiere kennen.

Die Kinder lernen, dass man sorgsam mit der Umwelt umgehen muss, indem wir z.B. unseren Müll nicht im Wald liegen lassen, keine Zweige abreissen.

Im Kindergarten säen wir Blumensamen und beobachten wie sie wachsen.

Es ist selbstverständlich Müll zu trennen.

Die Kinder lernen, achtsam mit der Natur, den Lebewesen und auch den Materialien im Kindergarten umzugehen.

Ästhetik, Kunst und Kultur

Den Kindern wird ein breites Spektrum geboten, sich künstlerisch zu betätigen (Kleistern, Malen, Basteln, Bauen, Experimentieren, Musizieren).

Musik

Im Kindergarten wird viel gesungen. Das fängt schon bei unserem "Aufräumlied" an. Im Morgenkreis singen wir viele verschiedene Lieder die mit Gitarre und manchmal auch mit Instrumenten begleitet werden (Orff-Instrumente, Körpereigene Instrumente - Hände, Füße). Musik verbindet, kann anregen und auch beruhigen. Z.B.: In ruhigeren Zeiten (ruhiges Spielen nach dem Mittagessen) werden leise, ruhige Lieder von CD gespielt, zum Schlafen Schlaflieder. In gezielten Angeboten werden u.A. Klanggeschichten angeboten.

Auch Spracherziehung findet viel durch Musik und Rhythmik statt.

Bewegung, Rhythmik, Tanz und Sport

Kinder sind von sich aus gerne aktiv. Diesem Bewegungsdrang kommen wir nach, indem wir Turn-Bausteine in den Angeboten verwenden, gezielte Bewegungsspiele / -angebote machen. Im Turnraum sind immer verschiedene Geräte und Matten zum bewegen vorhanden. Musik, Tücher und Regenbogenseile laden zum Tanzen ein. Im Außengelände werden verschiedene Fahrzeuge und Ballspiele angeboten.

Gesundheit

Gesundheit des Menschen ist laut Weltgesundheitsorganisation „ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens und nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen.“ (Wikipedia)

Im Kindergarten achten wir auf Hygiene (Händewaschen vor allem vor dem Essen und nach dem Toilettengang). So lernen die Kinder u.A. Verantwortung für ihren Körper zu übernehmen.

Die Kinder dürfen und sollen ihre Bedürfnisse äußern, z.B. nach Ruhepausen.

Flüssigkeit ist ein wichtiger Baustein der Gesundheit. Durch unser Trinkregal in dem jedes Kind ein eigenes Glas hat, haben die Kinder jederzeit die Möglichkeit zu trinken und werden von uns auch immer wieder daran erinnert.

Wir arbeiten mit anderen Institutionen z.B. Zahnarzt (kommt 1x jährlich in die Einrichtung) zusammen.