Pädagogische Ziele, Methoden und Aktivitäten

Soziales Lernen

Alles, was wir im Kindergarten sehen, hören, erleben hat mit sozialem Lernen zu tun, es umfasst das Zusammmenleben in unserer Gesellschaft. Im Kindergartenalltag, also jeden Tag, können die Kinder alle Möglichkeiten nutzen und ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten im Zusammenleben miteinander üben und verbessern. Alle weiteren, auf dieser Seite aufgeführten Unterpunkte haben mit sozialem Lernen zu tun. Jeder Tag bietet neue Gelegenheiten, miteinander zu spielen, sich abzusprechen, einander zuzuhören, Rücksichtnahme zu üben, auf den anderen zu schauen, sich mal zurück zu nehmen, aber auch mal durchzusetzen. Die "Großen" lernen auch Verantwortung zu übernehmen, indem sie besondere Aufgaben bekommen. Bei uns übernehmen die Vorschulkinder für die neuen Kinder so eine Art Patenschaft und begleiten sie besonders in der ersten Zeit, zeigen ihnen alles, was wichtig ist, räumen mit ihnen gemeinsam auf, sorgen für sie. In der Gesamtgruppe werden Erfahrungen gemacht, was gelingt leichter, wenn alle zusammen die Aufgabe bewältigen (z.B. Aufräumen), was gelingt nicht (wenn z.B. alle durcheinander reden). In Gesprächsrunden, z.B. der Kinderkonferenz, lernen die Kinder, wie wichtig es ist, Wünsche und Bedürfnisse zu äußern, ernst genommen zu werden und mit anderen mitfühlen zu können. Die Sensibilität für den anderen, aber auch für sich selbst, wird in unserem Kindergarten als wichtiges soziales Thema beachtet. Wie fühle ich mich, wenn mich jemand auslacht, mich tröstet, mir zuhört, wenn ich Wut habe, krank bin.

In Projekten, die jede Gruppe für sich entwickelt, werden vielschichtige Fähigkeiten erworben, gefestigt und weiter entwickelt. Es ist uns bewußt, einen sozialen Grundstein nach und neben der Familie zu legen. Unser Ziel ist es, die Kinder fröhlich, neugierig, gestärkt und mit gesundem Selbstwertgefühl und Selbstbewußtsein in die Schule zu entlassen.

Interkulturelles Lernen

Aufgrund der vielen verschiedenen Herkunftsländer unserer Kinder bieten sich vielfältige Möglichkeiten, Neues über die jeweiligen Länder und deren Kulturen zu erfahren. Schon beim Frühstück beginnt es mit dem Gebiet der Speisen und ihrer Zubereitung. Die Kleidung ist manchmal ein Thema, die Religion natürlich, das Wetter, die Art zu leben, wie sieht es in dem Land aus? Zu Festen werden manchmal besondere Speisen aus anderen Ländern zubereitet, auch in der Nachmittagsgruppe für Sprachförderung werden viele Erfahrungen ausgetauscht. Natürlich ist es für alle Kinder interessant, wie bestimmte Dinge in anderen Sprachen genannt werden oder wie sich die andere Sprache anhört. So rückt jedes Kind mal in den Mittelpunkt und kann von seinem "Land" erzählen, lernt aber auch, anderen Kindern zuzuhören. Alle Kinder erweitern ihr Wissen. Und natürlich sind während des gesamten Jahres die Urlaube in anderen Ländern Thema, angefangen von Ansichtskarten, die die Kinder uns schicken bis hin zu Urlaubsberichten und Möglichkeiten, etwas daraus aufzugreifen, neue Spiele nachzuspielen, ein besonders leckeres Essen nachzukochen usw.

Werteorientierung und Religion

Religion gehört in unserer pädagogischen Arbeit zu den Schwerpunkten (s. "Pädagogik). Neben vielen biblischen Geschichten, die wir regelmäßig in unseren Kindergartenalltag integrieren, gestalten wir zwei Familiengottesdienste im Jahr mit, in diesem Jahr zum 1. Advent und an einem Sonntag im Frühling. Die kirchlichen Feste Weihnachten und Ostern sind im Kindergarten natürlich wichtige Themen und werden intensiv vorbereitet, behandelt und gefeiert. Auch beim Gemeindefest haben wir uns in diesem Jahr beteiligt, eine "Zirkusvorstellung" aufgeführt und, vom Elternbeirat organisiert, einige Spielstationen bereitgestellt. Unsere Vorschulkinder werden zum Ende des Kindergartenjahres in einem festlichen und sehr emotionalen Gottedienst verabschiedet.

Sprache

Sprache ist ein wichtiges Instrument in unserer Kommunikation. Unsere Kinder sollen befähigt werden, sich angemessen in der deutschen Sprache sowie durch Mimik und Körpersprache auszudrücken. Für die kindliche Sprachentwicklung ist das Vorlesen und Erzählen sowie eine dialogorientierte Bilderbuchbetrachtung von besonderer Bedeutung. Dieses wird bei uns im täglichen Alltag praktiziert. Bereits am frühen Morgen, wenn noch nicht so viele Kinder da sind, kuscheln sich die Kinder gern bei den Kindergärtnerinnen ein und genießen die Ruhe und die besondere Zuwendung beim Vorlesen. Hören und Erzählen, Fragen und Antworten, aktives Zuhören und Konzentration werden täglich geübt. Regelmäßiges Vorlesen steigert das Sprachinteresse und fördert den Spracherwerb. Vorlesen wirkt sich auch positiv auf die Leselust aus. Spracherziehung findet täglich statt. Von der Begrüßung bis zum Verabschieden, in Gesprächen, Rollenspielen, Liedern wird das sprachliche Ausdrucksvermögen gestärkt und erweitert. Dazu gehört auch eine deutliche Aussprache zu erlernen. Laute nachsprechen, Silben klatschen, Reime finden usw. gehören zur phonetischen Bewußtheit und haben einen festen Platz in unserer Spracherziehung. Für alle Kinder mit Migrantenhintergrund bieten wir zusätzlich an einem Nachmittag der Woche eine Sprachgruppe an, in denen die Kinder sprachlich besonders gefördert werden.

Informations- und Kommunikationstechnik, Medien

Zur Entspannung und bei Phantasiereisen benutzen wir manchmal CD's und Kassetten mit Musik. Ansonsten bestimmen vorwiegend Bücher unseren Umgang mit Medien.

In jeder Gruppe gibt es mittlerweile eine Digital-Kamera für Fotos, und so können die "neuen" Eltern schon in den ersten Tagen an den Info-Wänden feststellen, dass ihre Kinder nicht nur Tränen vergießen, sondern auch spielen und fröhlich im Garten herum tollen

Natürlich haben alle Mitarbeiter Zugang zum PC und können das Internet auf verschiedene Weise für sich selbst, aber auch mit einzelnen Kindern oder Kleingruppen nutzen.

Umwelt

Umwelterziehung findet bei uns täglich statt. Die Kinder lernen, Müll zu trennen, was in den gelben Sack gehört und was auf den Kompost, der in unserem Garten steht. Sie werden dazu angehalten, mit Wasser sparsam umzugehen, Licht nicht unnötig brennen zu lassen, die Heizungen während der Heizperiode nicht bis hinten hin aufzudrehen und auch mit Mal- und Bastelmaterialien nicht so verschwenderisch umzugehen, z.B. ein Malblatt nicht in den Müll zu werfen, wenn nur ein Strich drauf ist.

Wir achten darauf, dass unsere Kinder die Umwelt bewußt wahrnehmen, genau hinschauen, was um sie herum geschieht. Ein besonderes Anliegen ist uns die Natur, der Umgang damit und die Erhaltung. Es ist uns wichtig, dass die Kinder kleine Tiere nicht quälen, zertreten, sondern sie lieber beobachten und deren Leben und Lebensräume achten und schützen lernen. In unserem Garten haben wir ein Beet, das wir jedes Jahr neu bepflanzen. Den Kompost nutzen wir zur Düngung des Beetes, wir pflanzen Blumen, säen Samen aus und setzen Gemüsepflanzen, deren Früchte wir dann im Herbst ernten und essen. Im Frühjahr 2008 haben wir für jede Gruppe ein weiteres kleines Beet erhalten. Jedes Jahr im August verbringen wir eine ganze Woche im Wald und erkunden dort Pflanzen- und Tierwelt. Diese Woche tut allen gut!

Im neuen Kindergartenjahr 2010/11 haben wir uns Tiere und ihre Lebensräume zum Hauptthema gesetzt und werden gemeinsam mit den Kindern sicher viele Erfahrungen sammeln.

Ästhetik, Kunst und Kultur

Zur äußeren Gestaltung, also die des Kindergartens und des Gartens, ist es uns wichtig, daß sich die Kinder wohlfühlen, die Atmosphäre soll einladend und gemütlich wirken. Dazu haben wir in drei Gruppen individuell eingebaute Höhlen (nach Mahlke) aus Holz, die nicht nur den Lärm dämmen, sondern in erster Linie den Kindern Rückzugsmöglichkeiten bieten. Zwei Gruppen haben im letzten Jahr (2009) einen neuen Fußboden und in den Höhlen einen neuen Korkboden erhalten.

Der Garten wurde zum Teil umgestaltet und hat zusätzlich eine Wippe, eine Nestschaukel und ein Weidentipi bekommen. Alle vorhandenen Bänke bekamen einen frischen Anstrich. Bei einer Eltern-Aktion wurde im Frühling 08 ein neuer Rollrasen verlegt, eine niedrige Trockenmauer gebaut und für jede Gruppe ein neues Beet angelegt.

Die Gestaltung des Tages ist an feste Rituale gebunden, die den Kindern Vertrautheit und Sicherheit vermitteln. Ebenso geben feste Regeln den Kindern Sicherheit, auf die sie sich stützen können.

"Kultur" begegnet den Kindern auch täglich, z.B. bei der Ess-Kultur. Wie benimmt man sich bei Tisch, wie verhält man sich im Umgang miteinander, wie benehme ich mich in öffentlichen Verkehrsmitteln?

Weitere Punkte sind bereits unter "Interkulturelles Lernen" behandelt.

Zu Kultur gehören auch Ausflüge in unsere Mögeldorfer Kirche, in der wir uns dann bestimmte Teile genauer anschauen, wo wir Gottesdienste mitfeiern und mitgestalten. Wir schauen uns auch die Lorenzkirche in der Stadt an. Wir besuchen das Spielzeugmuseum, das Verkehrsmuseum, eine Ausstellung im Germanischen Nationalmuseum und die Burg mit dem "Tiefen Brunnen" und erfahren viele Dinge über das Leben in früheren Zeiten. Auch Komponisten und Maler gehören zum Kulturgut, so haben wir uns bei den Symphonikern "Peter und der Wolf" angeschaut, manchmal betrachten wir auch ein bestimmtes Bild eines Malers. Wir weisen auf bestimmte Aufführungen hin, wenn es uns nicht möglich ist, diese zu besuchen und hängen Plakate dazu aus.

Auch das Nürnberger Christkind hat mittlerweile Tradition, wir treffen es manchmal zur Weihnachtszeit im Tiergarten oder auf dem Christkindlesmarkt. Natürlich gehören die kirchlichen Feste wie Weihnachten und Ostern zu unserem Kulturgut und werden im Kindergarten gefeiert.

Musik

Musik ist ein wesentlicher Bestandteil in unserem Alltag. Es vergeht kein Tag ohne Lied. Da sich Musik auf alle Bereiche auswirkt, von sozialen Aspekten über Sprachförderung bis hin zu Mathematik (Takt und Rhythmus), haben wir Musik auch zu einem unserer Schwerpunkte bestimmt.(s. Schwerpunkte in "Pädagogik"). Wöchentlich findet unser Nachmittagsangebot "Musik" jeweils am Montag zwischen 14.00 und 16.00 Uhr statt. Aufgrund der hohen Nachfrage müssen wir die Kinder in 2 Gruppen aufteilen, damit eine gezielte Förderung gewährleistet werden kann. Es wird gesungen, getanzt, die Musikinstrumente (vorwiegend aus dem Orff'schen Instrumentarium) werden eingesetzt, es werden Klanggeschichten vorgelesen, in denen Instrumente zum Einsatz kommen, die Vorschulkinder hören "Peter und der Wolf" und spielen die Geschichte zur Musik nach. Es werden Musikinstrumente selbst gebastelt.

Bewegung, Rhythmik, Tanz und Sport

Auch Bewegung zählt zu unseren Schwerpunkten und wird unter dem Unterpunkt Schwerpunkte auf der Seite "Pädagogik" genauer beschrieben. Unser täglicher Alltag besteht aus Bewegung, Kinder bewegen sich ständig, in den Gruppenräumen, im Flur, treppauf, treppab, im Garten, immer sind sie schnell. Jeweils an den Mittwochnachmittagen findet bei uns angeleitete "Bewegung" statt. Meistens auch in zwei Gruppen aufgeteilt, (aufgrund der hohen Anfrage,) turnen, tanzen und bewegen sich die Kinder unter Anleitung in unserem Mehrzweckraum und/oder im Garten. Mit den Vorschul- "Fußballern" nutzen wir auch die Möglichkeit und gehen manchmal zum Haus der Gemeinde,(diagonal zur Nürnberger Versicherung) wo ein großer Fußballplatz auf uns wartet und wir dort toben und spielen können. Jede Gruppe darf einmal im Monat die Turnhalle der benachbarten Thusnelda-Schule für 2 Schulstunden nutzen. So können unsere Kinder auch räumliche Erfahrungen machen, ein Riesenraum, der zum Rennen geradezu einlädt. Auch können die Kinder erste Erfahrungen mit Geräten machen, die es in unserem Kindergarten aufgrund von Platzmangel und Raumenge nicht gibt.

Bei den Nachmittagsangeboten werden viele Bewegungsspiele wiederholt und vertieft. Jedesmal gibt es ein anderes Turngerät, wie z.B. Trampolin, Langbank, Gymnastikball, Turnen mit Stühlen, Reifen, Watte, Tüchern, Seilen, Fallschirm..... Auch die Bewegungsbaustelle im Mehrzweckraum wird genutzt. Es gibt verschiedene Stationen, die aufgebaut werden, damit die Kinder auch abwechseln können/müssen. Andere Spielplätze werden verstärkt im Sommer aufgesucht, auch der Bolzplatz am Haus der Gemeinde.

Gesundheit

In unserem Kindergarten achten wir auf möglichst gesunde Ernährung. Die Kinder dürfen keine Süßigkeiten und keine klebrigen Sachen wie Marmeladen mitbringen(Ausnahme: Geburtstagsfeiern). Alle zuckerhaltigen Sachen werden den Kindern wieder mit nach Hause gegeben. Obst und Gemüsesticks, Vollkornbrote usw. werden gern gesehen. Auch Wurst und Käse dürfen die Kinder mitbringen. Joghurts liegen noch gerade so im Erlaubten, Puddings nicht. Es gibt täglich bei uns ungezuckerten Tee (Sorte wird täglich gewechselt) und Wasser. Für einen Teil der Kinder (vorwiegend Langzeitbucher) bieten wir ein warmes Mittagessen an, das von der Kantine Weigel (Frankenmenü) angeliefert wird. Wir verzichten auf Schweinefleisch und achten auf ausgewogenes Esen. Einmal im Jahr kommt die Zahnärztin zu uns und erklärt die richtige Zahnpflege, einmal im Jahr gehen wir zu ihr in die Praxis. Dort werden die Zähne angeschaut, die verschiedenen Instrumente erklärt und manche auch ausprobiert. Zur Gesundheit gehört natürlich viel Bewegung und viel frische Luft. Wir sind täglich im Garten, wo die Kinder sich austoben können, klettern, rennen, balancieren und vieles mehr. Zur Bewegung gibt es genauere Ausführungen bei den "pädagogischen Schwerpunkten". Werden kranke Kinder morgens in die Einrichtung gebracht, lassen wir sie nach Möglichkeit wieder nach Hause abholen, besonders bei Magen-Darm-Infekten und Bindehautentzündungen, damit die Ansteckungsgefahr in einem gewissen Rahmen bleibt und nicht aus dem Ruder läuft.

Sonstige

Besondere Aktivitäten und Aktionen in den vergangenen 12 Monaten waren:

  • Planetarium: Unsere erste Sternennacht (Vorschulkinder)
  • Marionettenbühne: Die schlampige Prinzessin
  • Faschingsfeier
  • Besuchstage der Eltern
  • Wir feiern Ostern mit einem Osterfrühstück
  • Der Fotograf kommt zu uns
  • Wir laufen mit beim Kirchweihzug
  • Kindergartenfest am Haus der Gemeinde mit einer "Reise um die Welt". An verschiedenen Stationen konnten sich jung und alt gemeinsam betätigen. So konnten die Kinder in Südamerika Perlenketten auffädeln, in der Antarktis auf Skiern zu Pinguinen gelangen, in Australien gab es das Känguru-Springen (Sackhüpfen). Auf Goldsuche konnten die Kinder in Nordamerika gehen, und Cricket-Spielen in England (Europa). Henna-Tattoos bekam man in Asien und in Afrika konnte man in einer großen dunklen Kiste Tiere ertasten und erraten. Für das leibliche Wohl gab es allerhand Kulinarisches aus aller Welt, natürlich auch aus Franken.
  • Unser Gemeindefest mit einer "Liedvorstellung" zum Thema "Ich und Du" aus aller Welt;
  • Schlafensfest von den Vorschulkindern
  • Eine Waldwoche, in der die Kinder viele Erfahrungen in der Natur machen
  • ein Kurs: 1. Hilfe am Kind
  • Besuch auf einem Bauernhof ( 2 Gruppen)
  • Familiengottesdienst am 1. Advent
  • Die Verkehrspolizei kommt zu den Vorschulkindern
  • Laternenzug und Singen im Diakoniezentrum Mögeldorf
  • Die Vorschulkinder schmücken mit selbstgebastelten Anhängern den Weihnachtsbaum in einer Bank
  • Die Vorschulkinder besuchen die VAG (Straßenbahn - und Bus-Depot, Waschanlage, U-Bahn-Station der U 3)
  • Wir feiern Weihnachten mit einem Festmenü