Pädagogische Schwerpunkte / Konzeption

Grundhaltung der Einrichtung:

  • Für uns Pädagoginnen ist es ein wesentlicher Grundsatz, den Kindern zu vermitteln, dass sie sich mit ihrer Individualität angenommen fühlen können und Unterstützung erfahren, um ihren Platz in der Spielstube zu finden. Die ganzheitliche Förderung setzt an dem jeweiligen Entwicklungsstand des Kindes an und wird vom Prinzip, die Eigenständigkeit des Kindes zu unterstützen, getragen. Unsere Pädagogik basiert auf den Richtlinien des Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplans.

Pädagogische Schwerpunkte:

  • Ästhetische Bildung als Grundlage der Entwicklung der Sinne über musikalische und künstlerische Zugänge
  • Emotionale Kompetenzstärkung: Unterstützung zum positiven Selbstbild - Unterstüt-zung zur Wahrnehmung der Selbstwirksamkeit - Unterstützung des Selbstvertrauens zur Bewältigung von Ãœbergängen, Krisen und Belastungen (Transitionen und Resili-enz)
  • Kompetenzstärkung im sozialen Kontext: Befähigung zum verantwortlichen Umgang mit eigenen Bedürfnissen in der Gruppe - Befähigung zur Empathie und zur Akzeptanz der anderen - Förderung der Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit - Vermittlung demokratischer Grundprinzipien
  • Stärkung der Lernkompetenzen: Freude wecken für Unbekanntes - Experimentier- und Auseinandersetzungsbereitschaft fördern - Wege aufzeigen, wie man sich Wissen an-eignet - Bildungsvermittlung in Form sozialer Prozesse mit Ausrichtung zur Schulfähig-keit

Methoden:

  • Montessori-Pädagogik mit wertschätzender Haltung und Unterstützung der Selbsttätigkeit
  • situationsorientierter Ansatz mit der Orientierung an der Lebenswelt des Kindes
  • gruppenpädagogische Prinzipien für angemessenes Sozialverhalten
  • systemische Sichtweise mit der Grundannahme der Wechselwirkung zwischen Kind, Familie und Umwelt

PARTIZIPATION IN DER SPIELSTUBE RÖTHELHEIMPARK

In der Spielstube erleben die Kinder häufig zum ersten Mal außerhalb der Familie, wie eine Gemeinschaft zwischen Kindern und Erwachsenen geregelt ist. Sie erfahren, wie Entscheidungen in einer Gruppe gefällt werden und welchen Einfluss sie als Mitglied in einer demokratischen Gemeinschaft haben.

Uns ist es in der täglichen Arbeit wichtig, durch Partizipationsprozesse die Kinder an Entscheidungen zu beteiligen, die ihr eigenes Leben und das Leben in der Gemeinschaft betreffen. So sollen sie die Möglichkeit haben, eigene Wege auszuprobieren und für sie passende Lösungen zu finden.

In z. B. Gesprächskreisen erfahren die Kinder, dass ihre Ideen und Vorschläge angehört, ernst genommen und anschließend gemeinsam in die Tat (z.B. durch Angebote) umgesetzt werden. Die Kinder erleben, dass Probleme zu bewältigen sind, diese sich gemeinsam lösen lassen und man Hilfe durch andere erhalten kann. Zudem können sie unterschiedliche Strategien ausprobieren, erfahren, Konflikte auszutragen und Verantwortung zu übernehmen. Sie wer-den sich den Folgen ihres Tuns bewusst und können daraus Rückschlüsse ziehen. Ihre ei-genen Bedürfnisse und Gefühle nehmen sie hierbei bewusst wahr und lernen diese einzu-bringen.

Wir sehen Kinder als aktive Mitgestalter ihres eigenen Lebens, die wir in ihren individuellen Interessens- und Lebensbezügen abholen und die bei der Bewältigung dieser selbst aktiv werden.

Das Erleben dieser Selbstwirksamkeit stärkt die Resilienz (Widerstandskraft) der Kinder gegenüber Entwicklungsrisiken, die z.B. aus Armut, sozialer Benachteiligung oder ungünstigen Lebens- und Umweltbedingungen erwachsen können.

Für unsere tägliche Arbeit mit den Kindern bedeutet es die Rolle der Moderatorin bzw. der Begleiterin einzunehmen und die Kinder zu unterstützen, damit diese Raum und Zeit bekommen, ihre Erfahrungen zu machen und ihr Wissen zu konkretisieren. Mit unserer dialogischen Haltung bringen wir zum Ausdruck, dass jedes Kind etwas Wichtiges mitzuteilen hat und dieses mit berücksichtigt wird. Neugierig, fragend und nicht urteilend gehen wir auf die Anliegen der Kinder ein.

FESTE FORMEN DER BETEILIGUNG IN DER SPIELSTUBE

Neben dem täglichen Miteinander, die durch die oben beschriebene Grundhaltung gegenüber dem Kind geprägt ist, haben wir fest installierte Formen von Beteiligungsstrukturen in unserer Einrichtung.

  • Regelmäßig wöchentlich stattfindende Gesprächskreise in denen Konflikte, Wünsche, Vorstellungen der Kinder besprochen und Lösungen erarbeitet werden (z.B. Konflikte unter den Kindern und mögliche Lösungsmöglichkeiten)
  • Einbeziehung der Kinder in die Raumgestaltung in Zusammenhang mit den aktuellen Lebensthemen und Projekten der Kinder und ihren Bedürfnissen (Welches Spielmate-rial wollen wir derzeit wo zur Verfügung haben? Wie sollen einzelne Spielecken gestal-tet werden?)
  • Inhalte von Projekten, Eltern-Kind-Aktionen, Gestaltung von Feiern
  • Tägliche Spielplatzwahl (Wo wollen wir heute in der Außenspielzeit hin und was wollen wir dort machen? Was wollen wir mitnehmen?)
  • Portfolio für jedes Kind zur Dokumentation von Entwicklungsschritten gemeinsam mit dem Kind. Hierbei bestimmt das Kind, was wann im Portfolio festgehalten wird und wer Einblick erhält
  • Inhaltliche Mitgestaltung des Abschlusskreises durch die Wahl von Kreisspielen, The-men usw.
  • Freie Wahl bei der Teilnahme von Aktionen wie z.B. Laternen und Schultüten basteln, Ãœbernachtung
  • Freie Teilnahme am Vorlesenachmittag und die Wahl des Lesematerials