Pädagogische Ziele, Methoden und Aktivitäten

Soziales Lernen

Soziales Lernen geschieht zunächst im alltäglichen Zusammenleben. In der Freispielzeit, drinnen und draußen finden ständig Interaktionen zwischen den Kindern statt. Sie spielen zu zweit, häufig in kleinen Grüppchen, manchmal als Gesamtgruppe - oft Rollenspiele. Die Kinder entwickeln selbst Spielregeln, treffen Absprachen, setzen sich auseinander, gehen mit Konflikten um - so selbständig wie möglich und mit soviel Anleitung und Unterstützung wie nötig.

In der Kreissituation, im Rahmen von Projekten, Angeboten, Sportstunden und Ausflügen, wird soziales Verhalten gezielt gefördert. Die Gruppe wird zum Instrument. Kinder lernen im Mittelpunkt zu stehen, sich durchzusetzen, einander wahrzunehmen, aufeinander zu achten, sich um andere zu kümmern, Rücksicht zu nehmen, Verantwortung zu übernehmen, zurückzustecken.

Jedes Kind, vom Kleinsten bis zum Größten der Gruppe, vollbringt immer wieder, besonders am Anfang der Kindergartenzeit, aber auch bei jeder Veränderung, Höchstleistungen, um den eigenen Platz in der Gruppe zu finden und sich zu behaupten.

Dabei spielen die Altersmischung und die Elternmitarbeit eine große Rolle. Die Kinder setzen sich in MOMO nicht nur mit anderen im etwa gleichen Alter auseinander, sondern mit Kindern verschiedenster Altersgruppen und mit einer Vielzahl von Erwachsenen.

Durch das beim gleichen Träger angesiedelte Zentrum Aktiver Bürger (ZAB) kommen Kinder immer wieder mit den dort ehrenamtlich tätigen Freiwilligen, oft SeniorInnen in Kontakt. Zum Beispiel durch Vorleseomas/opas. Beim gemeinsamen gärteln mit der Gartengruppe vom ZAB, mit den ehrenamtlichen "Hausaufgabenbetreuer/innen" oder wenn sie die fleißigen Handwerker bei der Arbeit beobachten dürfen. Dadurch ergibt sich für die Kinder, die heute immer seltener Kontakt zu eigenen Großeltern haben, sofern diese überhaupt vorhanden sind, die große Chance mit Menschen aus einer ganz anderen Generation zusammen zu kommen und von ihnen zu lernen.

Bei der Umgestaltung der Kita in Gruppenräume wurde auf die Bedürfnisse der Kinder geachtet. Jede Erzieherin hat ihre Gruppe bei der Planung des neuen Raumes einbezogen. Die Kinder halfen Spielsachen und andere Materialien zu sortieren und in Kartons zu verpacken und später in den eigenen Gruppenräumen die entsprechenden Kisten wieder auszupacken. Auch beim Streichen halfen sie und ihre Eltern eifrig mit.

Interkulturelles Lernen

Interkulturelles Lernen ist Alltag in unserer multikulturellen Einrichtung. Die Kinder verschiedener Kulturen lernen voneinander und auch die Erwachsenen bringen ihre Vielfältigkeit ein. Unterschiedliche Kulturen, Religionen und Rituale werden in der Einrichtung begrüßt. Die Besonderheiten der verschiedenen Nationalitäten fließen durch die Elterndienste in den Gruppenalltag ein. Gesungen wird vielsprachig. Mit Spielen, Büchern, Liedern und Projekten wird interkulturelles Lernen gezielt gefördert.

Anstehende Feste werden häufig als Gelegenheit für interkulturelles Lernen genutzt. Indem z.B. Besonderheiten eines Landes, einer Nation, einer Kultur in Form eines Projektes erarbeitet werden und dann in Aktivitäten im Rahmen des Festes münden (Singen, Tanzen, Theater spielen u.ä.).

Die Vorweihnachtszeit bietet sich an, Eltern zu ermuntern besondere Angebote für die Kinder zu gestalten. Dabei greifen diese gerne auf Aktivitäten aus ihrem Kulturkreis zurück. In einem Raum entsteht beispielsweise mit Kissen, Tüchern und mit Ornamenten verzierten Kerzengläsern eine indische Kuschelecke. Bücher und Geschichte aus verschiedenen Ländern werden vorgelesen und erzählt, verschiedensprachige Lieder gelernt und gesungen.

Werteorientierung und Religion

MOMO versteht sich als konfessionell neutrale Einrichtung. Es sind in unserer Kindertagesstätte verschiedene Religionen vertreten. Wenn Fragen entstehen, gehen wir darauf ein, forcieren religiöse Themen aber nicht von uns aus.

Christliche Feste wie Ostern, St. Martin oder Weihnachten verstehen wir als Teil unserer Kultur und begehen sie in diesem Rahmen. Insbesondere St. Martin und Weihnachten bieten die Möglichkeit, eine Reihe sozialer Themen zu erarbeiten.

Sprache

Neben den Gesprächen im Alltag setzen wir Bilderbücher, Geschichten, Rollenspiele, Fingerspiele, Rätsel, Reime, Zungenbrecher, Lieder usw. zur Spracherziehung ein - außerdem spezielle didaktische Materialien bei Sprachstörungen und für Kinder die mehrsprachig aufwachsen. Dazu gehören z.B. bestimmte Memoryspiele aus der Logopädie, Bilder, Bildergeschichten, Spiele, in denen Gegenstände benannt, sortiert, gegenüber gestellt, verglichen werden müssen. Wir regen Gesellschaftsspiele an, die sprachanregend sind und Tast-, Riech-, Hörspiele, die zum Sprechen auffordern.

Einmal die Woche findet bei uns die Hausinterne Bibliothek statt. Hier gehen die Kinder Gruppenweise in unsere Bibliothek wo sie aus einer Vorauswahl an Büchern gemeinschaftlich entscheiden können, welches vorgelesen werden soll. Dabei geht die zuständige Pädagogin ins Gespräch mit der Gruppenleitung und kann so aktulle Themen der Gruppe bei der Buchauswahl berücksichtigen.

Wir nehmen am Programm Deutsch 240 teil und kooperieren hier mit der Knauerschule.

Informations- und Kommunikationstechnik, Medien

Unser Fachdienst für Medienpädagogik führt die Kinder spielerisch an technische Medien heran und fördert ihre Medienkompetenz.

Die Digitalisierung und neue technische Medien nehmen seit Jahren Einzug in das Leben von Familien, und damit der selbstverständliche Gebrauch moderner Mediengeräte wie Smartphones, Laptops und Tablets. Studien zeigen, dass Kinder häufig schon im Kleinkindalter in ihrem Alltag in Kontakt mit digitalen Medien kommen und dadurch schon sehr früh eine Neugier und Bewunderung für technische Geräte entwickeln.

Fachdienst für Medienpädagogik

Um diesen Medienwandel mitzugestalten, ist es deshalb wichtig, die Kinder schon in der Kita an das selbstbestimmte und offene Arbeiten mit verschiedenen Medien heranzuführen. Nach dem Motto „Vom Medienkonsumenten zum Mediengestalter“ sollen die Kinder einen altersgerechten Umgang lernen. So begleitet und unterstützt die Kita sie bei der Entwicklung der eigenen Medienkompetenz.

Unser Konzept sieht es vor, Medien alltagsorientiert zu nutzen. Das Medium wird nicht in den Mittelpunkt gestellt, sondern als Hilfsmittel verwendet, um Probleme zu lösen, Ziele zu erreichen oder Projekte umzusetzen. Nicht "wir machen was mit Tablets" sondern "wir machen was mit Käfern (und Tablets helfen uns dabei)" ist die Devise. Die Förderung medienpädagogischer Kompetenz erfolgt also ähnlich wie alltagsintegrierte Sprachförderung. Entsprechend wird bei allen Aktionen darauf geachtet, dass an bereits vorhandene Themen und Projekte der Kita angeknüpft wird.

Zum Beispiel fotografieren die Kinder regelmäßig ihren Kita-Alltag. So wird beispielsweise eine kreative Bastelaktion dokumentiert, in einer Fotocollage festgehalten und in das Portfolio der Kinder übernommen. Im "Bilderbuchkino" werden Beamer und Tablet verwendet, um gemeinsam in großer Runde ein "digitales" Buch zu lesen. Insbesondere für Lernerfahrungen im Bildungsbereich Naturwissenschaft nutzen wir mobile Mikroskope, die über ein Tablet bedient werden. Die Kinder können so jederzeit auf Entdeckungsreise in die Welt des Kleinen gehen.

Anknüpfungspunkte finden

Die Aufgabe des Fachdienstes ist es, mit den Pädagoginnen und Pädagogen Anknüpfungspunkte für Mediennutzung in der Kita zu finden, bei Aktionen zu beraten, Ideen zu entwickeln und diese im Anschluss zu reflektieren. Durch diesen regelmäßigen Dialog werden die Pädagoginnen und Pädagogen im selbstständigen Arbeiten mit Medien gestärkt und die medienpädagogische Praxis schrittweise verbessert und erweitert.

Im Alltag werden weiterhin auch CD-Player mit den entsprechenden Tonträgern, mit Musik aller Stilrichtungen, Liedern und Texten eingesetzt. Hinzu kommen auch die Tonieboxen, die in jeder Gruppe oder auch einzeln durch entsprechende Kopfhörer, alleine von den Kindern, genutzt werden können. Selbstverständlich steht eine große Anzahl an Bilderbüchern und Büchern mit den unterschiedlichsten Geschichten zur Verfügung. Über unsere wöchentliche MOMO-Bibliothek wird den Kindern nicht nur vorgelesen, sondern sie haben auch die Möglichkeit Bücher oder Spiele für zuhause auszuleihen.

Umwelt

Wir legen Wert darauf, dass unsere Stadtkinder Natur erleben und machen deshalb regelmäßig Ausflüge in den Wald, an Seen, Flüsse, auf Naturspielplätze und zum Walderlebniszentrum. Auch das Erfahrungsfeld zur Entfaltung der Sinne, das wir jedes Jahr mit vielen Gruppen besuchen, bietet vielfältige Möglichkeiten, den Kindern Natur nahe zu bringen.

In unserem Innenhof gibt es eine Kräuterschnecke, die bepflanzt, gepflegt und beerntet wird. Im Garten können die Kinder die Natur im Jahreskreislauf beobachten, die Obstbäume in den verschiedenen Entwicklungsstadien beobachten, die Rinde, die Blätter, die Blüten wahrnehmen, Früchte allmählich heranreifen sehen, riechen, schmecken. Sie können selbst Pflanzen in Beeten setzen, säen, pflegen und ernten.

Ästhetik, Kunst und Kultur

Die Kinder werden in die Gestaltung und Dekoration der Räume, des Gebäudes einbezogen - meist auf dem Hintergrund der Jahreszeiten, aber auch im Rahmen von Projekten oder zur Vorbereitung von Festen.

Wir besuchen mit den Kindern Theaterstücke, besuchen Museen und Ausstellungen. Einige Gruppen gehen reglmäßig in die Bibliothek. Einmal im Jahr kommt ein Puppentheater ins Haus.

Wir sind häufige Besucher im Spielzeugmuseum und im Verkehrsmuseum.

In der Vorweihnachtszeit sind wir regelmäßige Besucher des Sternenhauses, wo wir an Konzerten und Erzählstunden teilnehmen, einen Ballettauftritt oder ein Theaterstück anschauen.

Besuche im Opernhaus, sei es hinter den Kulissen oder als Gäste bei einer Kinderoper gehören ebenfalls zum Programm.

Mehrmals im Jahr bieten wir im Rahmen des Projektes "Orte für Familien" Familienausflüge wie zum Beispiel zum Baumwipfelpfad im bayrischen Wald oder zum Naturfreundehaus in Schnaittach an.

Musik

Jeden Tag wird in den Gruppen im Kreis gesungen und es werden Bewegungsspiele gespielt. Im Rahmen der Jahreszeiten oder sonstiger Projekte werden Lieder wiederholt und neue erlernt. Körpereigene und Orff-Instrumente werden eingesetzt, Klanggeschichten erfunden oder erlernt und einfache Instrumente selbst gebastelt.

Zur Vorbereitung und im Rahmen von Festen und Feiern treffen sich alle Gruppen zum gemeinsamen Singen.

Seit 2012 nimmt MOMO am Projekt MuBiKin teil. Alle Kinder erhalten im ihren letzten beiden Kindergartenjahren einmal wöchentlich musikalische Früherziehung durch eine Musikpädagogin. Hier kommt es auch zu regelmäßigen Kinderkonzerten von Studenten der Musikhochschule für die Kinder, sowie zu kleineren Konzerten der Kinder für die Eltern im Rahmen von Festen o.ä.

Bewegung, Rhythmik, Tanz und Sport

Bewegung ist Bestandteil unserer alltäglichen Aktivitäten. Im Kreis werden Bewegungsspiele und -lieder gespielt.

Mindestens einmal wöchentlich hat jede Gruppe Gelegenheit den Bewegungsraum zu nutzen in dem eine Vielfalt von Aktivitäten möglich ist.

Einen Schwerpunkt legen wir auf die Nutzung unserer Pikler - und Hengstenberggeräte. Die Geräte nach Emmi Pikler stehen den MOMO-Zwergen zur alltäglichen Nutzung zur Verfügung. Die Hengstenbergmaterialien werden regelmäßig im Bewegungsraum genutzt. Diese Geräte geben den Kindern vielfältige Möglichkeiten, Bewegungsabläufe von Anfang an zu erlernen und zu üben immer im eigenen Tempo und Rhythmus. Die Kinder können damit selbst abwechslungsreiche Bewegungsbaustellen entwickeln und ihren Bedürfnissen und Fähigkeiten entsprechend nutzen. Dabei trainieren und entwickeln sie sukzessive ihr körperliches Geschick.

Wir gehen regelmäßig zum Schwimmen oft auch im Rahmen eines Familienausfluges.

Auch werden Schwimmkurse von unseren Fachdiensten organisiert.

Hof, Garten, Ausflüge zum Spielplatz, in den Stadtpark, den Wasserspielplatz im Pegnitzgrund und in den Wald bieten zusätzliche Bewegungsmöglichkeiten.

Gesundheit

Immer wieder werden in den Gruppen Themen wie "Mein Körper", "Gesunde Ernährung" usw. in Form von Projekten aufgegriffen. Mit den Kindern wird dabei erarbeitet, was zum Körper gehört und was er braucht, um gesund zu bleiben: richtige Kleidung, gesunde Ernährung, Körperpflege....

Einmal im Jahr kommt die Zahnärztin.

Um eine gesunde Grundversorgung aller Kinder zu gewährleisten werden die Kinder in MOMO rundumversorgt. Bei einem gesunden Frühstück und einer gesunden Brotzeit am Nachmittag bekommen die Kinder zweimal täglich Vollkornbrot, Müsli, Frischkäse, vegetrische Brotaufstriche und v.a. viel frisches Obst und Gemüse angeboten. Das Mittagessen wird täglich frisch, mit frischen Zutaten zubereitet. Bei der Zusammensetzung wird auf Vollwertigkeit geachtet und so oft wie möglich werden BIO -Produkte verwendet.

Sonstige

Wir feiern verschiedene Feste im Lauf des Jahres. Sommerfest, Lichterfest, Gruppenweihnachtsfeiern uvm.

Wir beteiligen uns an diversen Stadtteilaktivitäten und sind Teilnehmer am Projekt "Kulturfreund Nürnberg". In diesem Rahmen unternehmen wir regelmäßig Familienausflüge in Museen oder andere kulturelle Einrichtungen.

In den Kerngruppen gibt es gemeinsame Familienausflüge, Wochenendfreizeiten und 2-3 mal im Jahr eine Übernachtung der Kinder in der Kindertagesstätte mit darauf folgendem Familienfrühstück.

Die Schulkinder machen regelmäßig eine Ferienfreizeit mit erlebnispädagogischem Programm, u.a. Besuche im Klettergarten, Kajakfahren, Höhlenbegehungen etc.

Als Orte für Familien ist es uns möglich besondere Aktivitäten für die Familien der Einrichtung anzubieten. So werden zum Beispiel Familienausflüge ins Schwimmbad, den Kletterwald in Pottenstein oder zum Familienkonzert im Opernhaus angeboten. Dabei sind wir nicht nur auf unsere Region begrenzt.

In den zurückliegenden Jahren haben wir mit Aktivitäten und Projekten an verschiedenen Ausschreibungen teil genommen. So darf sich Momo auch "Interkulturelle Kita" nennen, außerdem wurden wir für ein Projekt zum Thema Nachhaltigkeit mit dem Preis "Ökokids" ausgezeichnet.

Auch einen Kochen-Essen-Wissens Preis von ebl haben wir gewonnen. Mit dem Preisgeld werden wir unsere Küchen mit neuen Herden ausstatten um weitere Kochprojekte mit unseren Kindern zu starten. Auch nehmen wir am Kitacoaching zum Thema Kitaverpflegung vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Fürth teil.