Pädagogische Schwerpunkte / Konzeption

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Das Kind ist uns als individuelle Persönlichkeit sehr wichtig.

Persönlichkeitsbildung und Sozialerziehung bedingen einander und stehen in Wechselwirkung miteinander.

Wir geben den Kindern Gelegenheit, ihre Persönlichkeit zu entfalten und ihr Selbst als Wert zu erleben. Im sozialen Zusammensein einer Gruppe lernt das Kind die zugleich gebende und nehmende Rolle zu spielen, die ihm selbst und der Gemeinschaft förderlich ist.

Wir wollen den Kindern helfen, ihre Fähigkeiten zu entfalten und sie dabei unterstützen, mögliche Defizite auszugleichen. Durch vielfältige Angebote, gemeinsame Unternehmungen und Neigungsgruppen können Stärken entdeckt und gefördert werden. Dies gelingt nur in einer Atmosphäre des Vertrauens. Unser Kindergarten soll ein Ort der Begegnung sein, in dem jedes Kind seinen Platz in der Gemeinschaft findet und sich wohlfühlt.

Folgende Bereiche sind uns wichtig:

1. Bewegung und Stille

Aus pädagogischer wie aus medizinischer Sicht ist Toben, Rennen und "Sich Verausgaben" sehr wichtig für eine harmonische, körperliche und seelische Entwicklung der Kinder.

Ausreichende Bewegung verhilft dem Kind:

- zur Entwicklung eines gesunden Selbstwertgefühls

- zur Sozialentwicklung

- zur kognitiven Entwicklung

- zur Entwicklung einer guten körperlichen Konstitution.

Ruhe brauchen Kinder, um zu sich selbst zu kommen, Möglichkeiten und Kraft in sich selbst wahrzunehmen, ein gesundes "Selbst-Bewusst-Sein" zu erlangen.

Im Ausgleich zur Bewegung ist nun wichtig, den Kindern Möglichkeiten der Stille zu bieten. In der Hektik und Stress des Alltags, Reizüberflutung und uneingeschränktem Medienkonsum ist es immer wichtiger, Stille bewusst zu erleben.

Stille verhilft dem Kind:

- aufmerksam zu werden auf sich selbst (Selbst-Bewusst-Sein)

- aufmerksam zu werden auf seine Mitmenschen und die Umwelt

- innere Ordnung (Klärung der Gefühle, Gedanken, Ziele) zu finden - Konzentrationsfähigkeit

- zur Sensibilisierung der Sinne

- Erlebtes zu vertiefen

2. Musikalische Erziehung

Musik ist die Sprache der Kinder. Sie bereichert die Lebensqualität und Lebensfreude in hohem Maße.

Sie spricht das gesamte Kind an:

- den Körper (Rhythmus, Takt spüren und ausdrücken)

- den Geist (Kreativität, Konzentration)

- und vor allem die Gefühle.

Musik weckt Gefühle, ordnet Gefühle und ist eine Ausdrucksform der Gefühle.

Über Musik lassen sich Erfahrungen bewältigen und verarbeiten, Ängste und Aggressionen abbauen.

Kinder, die häufig Musik machen, sind konzentrierter, einfühlsamer, kommunikativer, gemeinschaftsfähiger, ausgeglichener und selbstbewusster.

Musik in unserem Kindergarten:

- Sing- und Bewegungsspiele

- Lieder zu den Jahreszeiten, Feste im Jahreskreis, aktuelle Themen und Projekte

- Klanggeschichten

- Gemeinsames Musizieren mit Orffinstrumenten

- gemeinsames Singen aller Kinder im Turnraum

- Kinderlieder und Tänze von CDs

- Entspannungsmusik im Ruheraum

- Kinder üben selbständig ein Konzert, einen Tanz, eine Vorführung ein und präsentieren diese

3. Religiöse Erziehung

Kinder leben heute in einer Zeit der Wertverunsicherung und haben oft mit zunehmendem Alter Angst vor der Zukunft. Hier ist es wichtig, ihnen eine emotionale Basis zu geben und ihnen Vertrauen zu vermitteln in Gott und den Menschen. Im Vorschulalter leben Kinder in einer magischen Welt, haben Zugang zu allem Übernatürlichen und lassen sich gerne verzaubern. Gespräche mit Gott erleben sie selbstverständlich und finden so einen Ansprechpartner, der immer für sie da ist. Wenn wir mit ihnen über Gott sprechen, dann nicht als Belehrung, sondern im Lebenszusammenhang, über Bilder, Geschichten, Symbole und mit Festen und Feiern, die auf Gott hinweisen.

Um den Kindern die christlichen Grundhaltung nahe zu bringen, ist uns Folgendes wichtig:

- Wir-Gefühl stärken und Individualität achten

- Zeit haben für den Einzelnen, seine Ängste, Nöte und Bedürfnisse erspüren

- Gespräche über Gott und Jesus, Leben und Tod und auf Fragen der Kinder eingehen

- religiöse Wertvorstellungen im Umgang miteinander, liebevoller und respektvoller Umgang, Angenommen sein mit Schwächen und Stärken, Vertrauen, Geborgenheit, Hilfsbereitschaft, Toleranz

- Sensibilisierung für die Umwelt, die Schöpfung Gottes achten und pflegen

- Erzählungen und Gebete in vertrauensvoller und anheimelnder Atmosphäre

- religiöses Brauchtum pflegen

- Spaß und Freude bei gemeinsamen Festen und Feiern, Achtung und Toleranz gegenüber Andersgläubigen

4. Vorschulerziehung

Mit dem Beginn des letzten Kindergartenjahres machen sich die Eltern oft Gedanken um die schulische Zukunft ihres Kindes. Sie möchten, dass ihr Kind optimal gefördert und auf die Schule vorbereitet wird. Sobald ein Kind zu uns in den Kindergarten kommt, also schon mit drei Jahren, beginnt die Vorbereitung auf die Schule.

Durch die altersgemischten Gruppen gewinnen die Kinder an Selbstsicherheit und Selbstständigkeit, lernen von den "Großen". Die älteren Kinder lernen, verantwortlich zu sein und helfen und unterstützen die jüngeren Kinder zusammen mit uns Erwachsenen. Je nach Entwicklungsstand werden für die Kinder Angebote gemacht, bei denen sie spielerisch lernen. Folgende Bereiche zur Schulfähigkeit werden im Kindergarten gefördert:

  • Sozialer Bereich

Zielbeispiele:

- Rücksicht auf andere nehmen

- Konflikte ohne Hilfe der Erwachsenen verbal regeln

- andere Kinder respektieren

  • Emotionaler Bereich

Zielbeispiele:

- Selbstvertrauen, Selbstständigkeit

- Regelbewusstsein

- eigene Bedürfnisse zurückstecken, verlieren können

  • Motorischer Bereich

Zielbeispiele:

- Koordinationsfähigkeit

- Förderung im fein - und grobmotorischen Bereich

- Gleichgewichtsinn

- Körperbewusstsein und körperliche Wahrnehmung

  • Kognitiver Bereich

Zielbeispiele:

- Interesse wecken

- Förderung der Wahrnehmung, Merkfähigkeit

- Sprachförderung

- Begriffsbildung

- Zusammenhänge erkennen

Außerdem finden für die Vorschulkinder im Abschlussjahr außergewöhnliche Aktionen statt:

- Die Kinder gestalten ein eigenes Faltbuch "Das Zauberquadrat".

- Sie besuchen die Adalbert-Stifter-Schule und werden von einer Lehrerin im Kiga besucht.

- Ein Polizist kommt in den Kindergarten. Die Kinder erfahren konkret Verkehrserziehung und üben den Weg zur Schule

- Die Kindernehmen an einem "Erste-Hilfe-Kurs" teil.

- Teilnahme an Exkursionen, z.B. Feuerwehr, Theater, Bauernhof, Polizei, Planetarium, Erfahrungsfeld der Sinne Nbg., usw. Die Ausflüge sind von Jahr zu Jahr verschieden. Sie richten sich nach den jeweiligen Projekten während des Jahres.

- Der Höhepunkt ist ein Ausflug mit Übernachtung im Kiga als gemeinsames Abschlussfest aller Vorschulkinder.

5.Aufnahme von unter 3-Jährigen

Notwendige Rahmenbedingungen:

- Während der Eingewöhnungszeit muß die Anwesenheit von zwei Betreuungspersonen gewährleistet sein.

- In den einzelnen Gruppen achten wir auf eine ausgewogene Alters- und Geschlechterzusammensetzung.

- Die Betreuung durch vertraute Erzieherinnen wird über den ganzen Tag sichergestellt.

- Räume und Ausstattung haben wir überprüft und an die Bedürfnisse der jüngsten Kinder angepaßt.

- Die unter-3jährigen Kinder haben vermehrt das Bedürfnis nach Ruhe und Rückzug. Den Kindern steht ein Ruhe- und Schlafraum zur Verfügung.

Pädagogische Voraussetzungen:

- Die Kinder werden individuell, stundenweise eingewöhnt.

- Die jüngsten Kinder haben ein hohes Bedürfnis nach vertrauensvoller emotionaler Beziehung. Diese wird bei uns von Anfang an liebevoll aufgebaut.

- Wir achten auf gleichaltrige Spielpartner in jeder Altersgruppe.

- Bei der Gestaltung des Tagesablaufs berücksichtigen wir die Jüngsten und die individuellen Bedürfnisse und Interessen jedes Kindes.

- Wir haben für die erweiterte Altersmischung ein Raumkonzept entwickelt und Spielmaterialien für die Bedürfnisse der jüngeren und der älteren Kinder bereitgestellt.

- Wir bieten Anregungen in verschiedenen Bildungsbereichen.

- Langsam wird der Handlungsraum und die Handlungsbereiche der jüngsten Kinder erweitert. (z.b. erst Gruppenzimmer, dann die anderen Räume, bzw. das gesamte Haus, der Garten und dann erst Spaziergänge außerhalb der Einrichtung)

- Beobachtung und Dokumentation ist uns wichtig, um Fähigkeiten zu fördern und Defizite auszugleichen.

-Wir geben bei Bedarf tägliche Rückmeldung an die Eltern - und achten auf gute Erziehungspartnerschaft von Eltern und Erzieherinnen.

-Regelmäßig findet im Team Austausch über Eigenheiten und Vorlieben der Kinder statt, da wir am Nachmittag gruppenübergreifend arbeiten.

- Regelmäßig werden Kleingruppen gebildet, um die Kleinsten in der Großen Gruppe nicht zu überfordern.

- Die älteren Kinder pflegen Patenschaften zu den Jüngsten. Die "Paten" helfen beim Eingewöhnen, spielen mit ihren Patenkindern, führen sie in die Gruppenregeln ein und helfen ihnen beim Anziehen.