Pädagogische Ziele, Methoden und Aktivitäten

Soziales Lernen

Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht sicher die soziale Erziehung. Durch die Auseinandersetzung mit anderen Kindern kann das einzelne Kind Einfühlung in die Anderen, aber auch Durchsetzung eigener Interessen und Bedürfnisse erlernen. Bei Konflikten zwischen den Kindern greifen wir nicht sofort ein und lösen den Konflikt für die Kinder, sondern üben uns in "aktivem Zuhören", d.h. wir spiegeln mit eigenen Worten noch einmal wider, was die Kinder bereits verbal oder nonverbal versucht haben auszudrücken. Die Kinder lernen dabei, ihre Konflikte immer selbständiger zu lösen. Grenzen setzen wir allerdings unmittelbar, wo das körperliche, seelische oder geistige Wohlergehen eines Kindes beeinträchtigt wird. Die Kinder lernen in der Krippe, sich zu streiten und wieder zu vertragen, Spielmaterialien, Spielpartner und Bezugspersonen zu teilen, etwas von sich abzugeben oder Sachen zu tauschen, Mitgefühl zu zeigen, wenn jemand weint, und ihm geeigneten Trost zu spenden, wobei hier dem einfühlsamen Erzieherverhalten eine Schlüsselrolle zukommt, weil Kinder viel durch Nachahmung lernen. Desweitern dürfen Kinder ihre Spielpartner frei wählen, sie haben also auch das Recht, sich von einzelnen Spielpartnern abzugrenzen, worin wir sie ebenfalls unterstützen. Wir gehen davon aus, dass das Kind den Umgang mit Grenzen, die flexible Handhabung von Nähe und Distanz erst erlernen muss. Im Spiel mit anderen Kindern können eigene Grenzen und die der Spielpartner ausgetestet werden. Das Kind lernt so, eigene Grenzen besser wahrzunehmen, sie bewusst und rechtzeitig zu setzen. In gleichem Maße lernt es aber auch, die Grenzen anderer besser wahrzunehmen und zu respektieren. Grundsätzlich gilt: Die Freiheit des einen Kindes endet da, wo die Freiheit des anderen Kindes beginnt.

Interkulturelles Lernen

Wir sind offen für Bräuche und Rituale anderer Länder. Wir haben dieses Jahr beispielsweise ein türkisches Kinderfest gefeiert an dem das Kind geehrt wird, ähnlich dem bei uns gefeierten Muttertag. Dabei gab es türkisches Essen und die Kinder durften sich verkleiden und schminken je nach Lust und Laune.

Werteorientierung und Religion

Konfessionell sind wir nicht gebunden, auch wenn wir einzelne Feste der katholischen Kirche feiern. Wichtig sind uns aber bestimmte Werte , im Besonderen Achtung vor der inneren und der äußeren Natur, die wir versuchen in unserer pädagogischen Arbeit umzusetzen.

Sprache

Wir verbalisieren die Aktivitäten und Gefühlsäußerungen der Kinder, wenn sie diese noch nicht selbst verbalisieren können, um ihnen so allmählich den entsprechenden Wortschatz zur Verfügung zu stellen. Zudem begleiten wir unser Tun häufig mit Worten, singen den Kindern Lieder vor, machen Fingerspiele mit ihnen, lesen ihnen Bilderbücher vor oder erzählen ihnen selbst eine Geschichte. In erster Linie lassen wir aber die Kinder erzählen, greifen ihre Fragen auf, erkunden ihre Interessen und hören ihnen aufmerksam zu, so dass bei ihnen die Motivation zum Sprechen erhalten bleibt. Wenn die Kinder etwas grammatikalisch falsch sagen, verbessern wir sie nicht, sondern wiederholen einfach den Satz selbst noch einmal richtig. Auch Wiederholungen und Rituale sind bei uns ein wichtiger Teil der Spracherziehung. Nach dem Essen singen wir auf Wunsch der Kinder in bestimmten Abständen immer wieder dieselben Lieder bzw. machen dieselben Fingerspiele. Dabei wird Sprache mit Musik, Mimik und Gestik kombiniert. Hierbei werden beide Gehirnhälften gleichzeitig aktiviert, was zu einem besseren Behalten der Worte führt.

Informations- und Kommunikationstechnik, Medien

ausgewählte Bilderbücher, CDs und Kassetten

Umwelt

Die Kinder brauchen Zeit und die Möglichkeit sich mit ihrer "Mitwelt", ihren Mitmenschen, mit Tieren und Pflanzen vertraut zu machen und sie lieben zu lernen, erst daraus entsteht ein Verantwortungsgefühl für diese, ihre "Mitwelt". Wir haben zwei Hasen(Frieda und Snoopy) und ein Aquarium mit Goldfischen und Wasserschnecken, die die Kinder jeden Tag füttern dürfen. Sie lernen so ihre Bedürfnisse immer besser kennen, Rücksicht zu nehmen und sie in ihrer eigenen Art zu respektieren. Als nächstes planen wir ein Projekt bei dem die Kinder beobachten können wie sich aus Raupen Schmetterlinge entwickeln. Dabei achten wir stets auf artgerechte Haltung. Außerdem gärtnern wir mit den Kindern, gehen bei jedem Wetter in den Garten, schenken auch den kleinsten Krabbeltieren unsere Aufmerksamkeit und stellen den Kindern verschiedenste Naturmaterialien, wie Steine, Muscheln und Tannenzapfen zum Spielen bereit. Dadurch können sie erste Erfahrungen mit unserer natürlichen Umwelt machen und sich an ihrem Reichtum und ihrer Vielfalt freuen. Wir gehen davon aus, dass ein behutsamer Umgang mit der Mitwelt wachsen kann, wenn man Kindern eine "lebendige" Umwelt bereitstellt, die sie mit allen Sinnen erleben und erfahren können. Nur in der leibnahen Begegnung mit Menschen, Tieren und Pflanzen, kann sich, im Laufe der Interaktionen und der daraus gewonnenen Erfahrungen, ein behutsamer Umgang mit ihrer "Mitwelt" entwickeln.

Ästhetik, Kunst und Kultur

Wir machen häufig Ausflüge in die Stadt beispielsweise zum Eisessen oder um die ankommenden oder abfahrenden Züge am Bahnhof zu beobachten. Außerdem haben wir schon Ausflüge in die Gärrtnerei, zur Feuerwehr, ins Museum oder in den Wiesengrund gemacht, die bei den Kindern sehr gut ankommen.

Musik

Die Kinder können bei uns mit einer großen Auswahl an Musikinstrumenten experimentieren, ihre verschiedenen Klanqualitäten erfahren und gemeinsam Musik machen. Wir stellen ihnen Flöten, Trommeln, Xylophone, Rasseln, Regenmacher, Glockenspiele, eine Mundharmonika und ein Keyboard dazu bereit. Außerdem können die Kinder bei uns Musik hören und die verschiedenen Variationen von Musik auf sich wirken lassen. Den dabei entstehenden Gefühlen und Stimmungen können sie im Tanz und in der Bewegung Ausdruck verleihen. Wir tanzen mit den Kindern und setzen Impulse, indem wir den Kindern Möglichkeiten, sich auf Musik zu bewegen anbieten. Die Kinder ahmen unsere Bewegungen nach, wandeln sie aber auch kreativ ab.

Bewegung, Rhythmik, Tanz und Sport

Wir schaffen hauptsächlich günstige Rahmenbedingungen für Bewegungsfreiheit, da wir besonderen Wert auf die Eigenständigkeit in der Bewegungsentwicklung legen. Im Matratzenzimmer können die Kinder herumrollen, hüpfen, springen, die Kletterwand hochklettern, sich fallen lassen, auf Wackelbergen aus Kissen und Matratzen versuchen das Gleichgewicht zu halten, auf der Fensterbank balancieren oder in der Hängematte hin- und herschaukeln. Außerdem haben wir eine Rutsche mit Treppenaufgang in die 2. Ebene, die vielfältige Bewegungsmöglichkeiten bietet, wie z.B. vorwärts und rückwärts steigen, krabbeln und rutschen. Beim Wickeln achten wir auf Mithilfe der Kinder bei den Wickelbewegungen und lassen sie anschließend selbst aufstehen und ihre Windel wegbringen. Um dem fast unstillbaren Bewegungsdrang der Kinder gerecht zu werden, gehen wir zudem bei fast jedem Wetter in den Garten, wo die Kinder mit Bobycars einen kleinen Hügel herunterfahren , schaukeln, rutschen, Ball spielen und springen können.

Gesundheit

Da Körper, Seele und Geist eine Einheit bilden ist es uns besonders wichtig die Seele der Kinder als das Verbindungsglied zwischen Körper und Geist gesund zu halten, dann bleiben auch Körper und Geist der Kinder gesund. Es gilt daher ihre "innere Natur" zu achten, nämlich Vertrauen auf ihre Selbstorganisation zu haben, ihre authentischen Entwicklungsbedürfnisse zu respektieren und zu befriedigen, sowie sensibel auf ihre Gefühle, Signale und Botschaften einzugehen und sie ernstzunehmen. Für die körperliche Entwicklung sind viel frische Luft, Entspannung und Bewegung wesentlich, während es schließlich für die geistige Entwicklung zentral iat, dass das Kind seine magisch-mythische Bewusstseinsstruktur ausleben darf und ihm nicht von den Erwachsenen die zum Teil defiziente mentale Bewusstseinsstruktur übergestülpt wird.

Sonstige

Keine Angabe