Pädagogische Ziele, Methoden und Aktivitäten

Soziales Lernen

Kinder brauchen emotionale und soziale Beziehungen um sich in die Gemeinschaft zu integrieren. Jedes Kind sucht sich zu Beginn der Kindergartenzeit seine Bezugsperson selbst, zu der es Vertrauen hat. Diese Verlässlichkeit gibt den Kindern die Sicherheit sich frei zu bewegen (Selbstbewusstsein) und sich als Teil der Gemeinschaft zu fühlen. Als Team leben wir den Kindern soziale Beziehung vor. Durch den freundlichen, achtsamen und wertschätzenden Umgang untereinander, zu den Eltern und den Kindern schaffen wir eine gute Atmosphäre in unserer Kindertagesstätte. Die eigenen Gefühle und Bedürfnisse zu erkennen und äußern zu können ist ein

wichtiger Bestandteil der kindlichen Entwicklung. Der Kindergartenalltag ist gefüllt mit Emotionen wie Wut, Ärger, Angst, Freude uvm. In unserer Gemeinschaft gehen wir offen mit Gefühlen um. Sie zu benennen und zu spüren, was dieses Gefühl im Körper macht, gibt allen Beteiligten die Möglichkeit diese auch zu erkennen, zuzulassen und zu akzeptieren. Neben der emotionalen Gesundheit wächst so auch die Stärke und Widerstandskraft, sowie die Fähigkeit zur Selbstregulation. Damit schaffen wir den Kindern eine Basis zur Bewältigung von Konflikten und Gefühlen. Konflikte gehören in einer Kindertagesstätte zum Alltag. Als Betreuungspersonen schreiten wir nicht sofort ein, sondern lassen den Kindern erst einmal die Möglichkeit ihren Konflikt selbst zu lösen. Kinder kommen meist auf einfachere Lösungsstrategien als wir Erwachsene.

Alltagsfähigkeiten

Kinder möchten viele Dinge selbst ausprobieren und aktiv werden, gerade wenn es um alltägliche und häusliche Tätigkeiten geht, die sie bei Bezugspersonen beobachten können. Die Aufgabe unserer Einrichtung liegt also darin ihnen genau diese Möglichkeiten zum Erwerb lebenspraktischer Fähigkeiten zu bieten. Dies fördert das Autonomiestreben und stärkt die Kinder in ihrem Selbstwertgefühl. Einige dieser Gelegenheiten stellen z.B. das Mittagessen oder das An- und Ausziehen in der Garderobe dar. Aber auch der Umgang mit unterschiedlichen Materialien oder Ausflüge bieten vielfältige Möglichkeiten zur Förderung lebenspraktischer Fähigkeiten und dem selbstständigen Tun.

Werteorientierung und Religion

Unser Auftrag als Evangelische Kindertagesstätte ist es Gottes Schöpfung zu achten und zu bewahren. Dies umfasst einen wertschätzenden Umgang mit unserer Umwelt wie mit Wasser und unseren Lebensmitteln ebenso wie ein gutes Miteinander in unserer Kindertagesstätte.

Durch Kooperation mit der Landeskirchlichen Gemeinschaft und der angrenzenden evangelischen Kirchengemeinde „Philippuskirche“ bekommen die Kinder Einblick in die unterschiedlichen Formen christlicher Gemeinschaften.

Der Mensch in seiner Einzigartigkeit steht für uns im Mittelpunkt. Wir achten und tolerieren die Empfindungen und Bedürfnisse unserer Mitmenschen - egal welcher kultureller Herkunft und religiöser Ausprägung. Dabei stellen wir die christlichen Feste in den Vordergrund und vermitteln den Kindern in Kinderandachten einen Eindruck vom Leben und Wirken Jesu. Hierzu laden wir Kinder anderer religiöser Herkunft und deren Familien ein mit uns zu feiern. Im Gegenzug freuen wir uns über einen Einblick in die Feste anderer Glaubensgemeinschaften.

Sprache

Die Sprache ist das wichtigste Kommunikationsmittel in unserer Gesellschaft. Ihre ersten Erfahrungen mit Sprache und Schrift machen Kinder schon lange bevor sie lesen und schreiben lernen. Es ist uns wichtig eine Atmosphäre für Sprache und Literacy zu schaffen, in der sie Wertschätzung erfahren und unbeschwert mit Freude an die mündliche Sprache, die phonologische Bewusstheit und die ersten Erfahrungen mit Schrift herangehen können. Durch das gemeinsame Anschauen von Büchern, dem (Nach-)Erzählen und Spielen von Geschichten oder dem Schaffen regelmäßiger Sprechanlässe wie im Morgenkreis oder bei unserer Kinderkonferenz unterstützen wir die Kinder im Spracherwerb und geben ihnen Anreize sich in der Welt der Sprachen zu entdecken. Ebenso finden die Kinder in unseren Räumen eine Vielfalt an Möglichkeiten sich auszuprobieren und ihren Wortschatz durch Bücher, Brettspiele, Rollenspiele aber auch im Freispiel zu erweitern.

Informations- und Kommunikationstechnik, Medien

„Digital Natives“ nennt man die Kinder die von Beginn ihres Lebens mit digitalen Medien aufwachsen. Handys und Tablets sind allgegenwärtig und oft wissen schon die Kleinsten damit umzugehen. Wir als Kindertagesstätte möchten den Kindern ein umfassendes Bild von Medien vermitteln, so liegt uns die Wertschätzung von Büchern in gedruckter Form ebenso am Herzen, wie die Vielfalt der Möglichkeiten des digitalen Zeitalters. Die Betrachtung von Bilderbüchern, Geschichten, Bildgeschichten mit dem Kamishibai in der Gruppe oder mit einzelnen Kindern gehören zu unserem Kitaalltag. Auf diese Art und Weise vertiefen wir mit den Kindern Themen ihrer Lebenswelt, geben Ihnen Zugang zum christlichen Glauben, lassen sie spannende Abenteuer erleben und Ruhe und Entspannung finden. Die Bücher der Leseecke sind für alle frei zugänglich, die Auswahl wechselt je nach Projektthema und Jahreszeit. Die Kinder können hier in Ruhe Bilder entdecken und Geschichten nacherzählen. An jedem 1. Dienstag im Monat findet ein Buchverleih durch die Gemeindebücherei statt. Die Einrichtung nimmt am bundesweiten Vorlesetag teil. Durch den jährlichen Besuch bei den Nürnberger Nachrichten bekommen unsere Vorschulkinder einen Einblick in die Welt der Zeitung. Die Interessen der Kinder an globaleren Themen wachsen in dem Jahr vor der Schule und durch das Projekt clever Kids lernen Sie das Medium Zeitung intensiver kennen und nutzen. Das Tablet nutzen die Kinder in erster Linie um in Verbindung mit einer Bluetoothbox Musik oder Geschichten zu hören. In kleineren Gruppen oder Einzelarbeit mit dem pädagogischen Personal lernen Sie selbständig Fotos zu machen, zu bearbeiten und zu drucken. Gemeinsam mit den Kindern erforschen wir die mannigfaltigen Möglichkeiten und den sinnvollen Umgang mit dem Internet. Sie erfahren mit uns, wo sie Antworten auf Ihre Fragen finden, die vielleicht auch nicht jeder Erwachsene beantworten kann. Wie der Käfer heißt, den sie gerade im Garten gefunden haben, oder wir suchen eine Anleitung zum Falten eines Papierfliegers.

Mathematik

Wir leben in einer hoch technisierten Wissensgesellschaft. Um den Kindern ein leichtes Zurechtkommen in dieser Gesellschaft zu ermöglichen ist eine mathematischnaturwissenschaftliche Bildung unabdingbar. In Bezug auf Mathematik sowie die Naturwissenschaft, zählen wir im Morgenkreis, besprechen das Datum und das Wetter. Im Freispiel und alltäglichen Situationen

setzen wir die Mathematische Bildung fort, z.B. beim Turm bauen, Würfeln (Brettspiele) und beim Tisch decken. Beim Kochen und Backen setzen sich die Kinder mit den Mengen und Gewichten auseinander. Die Kinder sind sehr neugierig, wollen Sachen wissen, ausprobieren und beobachten. Im Tagesablauf führen wir das gemeinsam mit den Kindern durch, indem wir z.B.:

- Lagebezeichnungen kennen lernen: links, rechts, oben, unten, vor und hinter

- experimentieren und verschiedene Materialien wahrnehmen

- Pflanzen und Kleintiere im Garten beobachten

- Waldtage machen

Zwei MitarbeiterInnen haben im Bereich MINT bereits Fortbildungen im „Haus der kleinen Forscher“ absolviert und bringen das erlernte Wissen in Experimenten mit Kindern in den Alltag mit ein.

Umwelt

Bildung für nachhaltige Entwicklung vermittelt Kindern nachhaltiges Denken und Handeln und legt damit den Grundstein für einen achtsamen und wertschätzenden Umgang mit natürlichen Ressourcen. Nachhaltigkeit ist bei uns nicht auf pädagogische Angebote beschränkt, sondern bezieht sich auf das gesamte Handeln unserer Kindertagesstätte und ist ein zentraler Bestandteil. Nachhaltige Materialien spielen schon bei (Neu-) Anschaffungen wie zum Beispiel der Ausstattung unseres Kaufladens eine große Rolle. Sind Dinge nicht mehr zu reparieren werden sie anderweitig verwendet und entsprechend entsorgt. Mit der Mülltrennung werden die Kinder von Anfang an dazu hingeführt auf das Material des Abfallproduktes zu achten und in den entsprechenden Behälter zu geben. Auch schonen wir die Ressourcen, indem wir auf Alufolie und Einweggeschirr verzichten. Unsere Kinder essen und trinken aus Keramikgeschirr und achten darauf ihr Frühstück in einer Brotdose ohne weitere Verpackungen mitzubringen. Mit dieser Verhaltensweise haben wir das Ziel den Kindern einen Lebensstil vertraut zu machen, der für eine lebenswerte Zukunft erforderlich ist und sensibilisieren sie für einen wertschätzenden Umgang mit der Natur. Wir geben den Kindern Raum, Zeit und Gelegenheit sich mit ihrer Umwelt aktiv auseinanderzusetzen. In Experimenten sehen sie Wasser verdunsten, Pflanzen zum Licht wachsen und biologischen Abfall verrotten. Die Kinder lernen Zusammenhänge kennen und fangen an die Welt zu begreifen. An unserem wöchentlichen Waldtag spielen die Kinder in und mit der Natur. Sie erleben, erforschen und begreifen die Natur im Wandel der Jahreszeiten. Aber auch in unserem großzügig angelegten Außengelände gibt es allerlei zu bestaunen und zu begreifen: Feuerwanzen unter Totholz, die ersten Bienen in Weide und Sommerlinde, das Wachsen und Ernten der leckeren Johannisbeeren, Tomaten und Kartoffeln oder dem Kochen einer Kürbissuppe vom eigenen Kürbis auf der Terrasse.

Ästhetik, Kunst und Kultur

Für die Persönlichkeitsentwicklung ist es von größter Wichtigkeit, dass Kinder sich kreativ und künstlerisch betätigen und ausdrücken können. Es eröffnet ihnen Möglichkeiten, sich selbst zu äußern - weit über die Sprachmöglichkeiten hinaus - und mit anderen gemeinsam gestaltend tätig zu werden. Wir lassen der Phantasie und Kreativität unseren Kindern freien Lauf. Bei uns lernen sie den Umgang mit unterschiedlichen Materialien kennen und probieren verschiedene Techniken aus (z.B. Spritztechniken, Collage, Fingermalerei). Sie bekommen genügend Zeit und Raum um ihre Interessen und Begabungen zu entdecken. Hierfür steht unser Kreativraum mit offenen Regalen und vielen wechselnden Materialen zur freien Verfügung. Außerdem machen wir regelmäßig Ausflüge in Theater, Museen und z.B. auch in das Künstlerhaus. Täglich werden im Kreis mit den Kindern Lieder gesungen, sowie Sing- und Kreisspiele gemacht. Wir stellen den Kindern verschiedene Musikinstrumente zur Verfügung, um ihnen das Experiment mit dem Klang, Ton und Rhythmus (u.a. in Klanggeschichten) zu ermöglichen.

Bewegung, Rhythmik, Tanz und Sport

Wir achten drauf, dass die Kinder sich ausreichend und abwechslungsreich bewegen. Außer den Bewegungsangeboten, in dem Turnraum mit Sport- oder Hengstenberg Geräten, haben die Kinder die Möglichkeit, den Turnraum während der Freispielzeit alleine zu nutzen. Nicht weniger wichtig ist die Entspannung im Alltag. Wir möchten den Kindern Ruhephasen ermöglichen und diese individuell nach ihrem Bedürfnis anpassen. Die Kinder, die noch Schlaf benötigen, dürfen nach dem Mittagsessen schlafen gehen. Zu der gesunden körperlichen und psychischen Entwicklung des Kindes gehört auch die Sexualerziehung. Die Kinder zeigen ein natürliches Interesse an dem eigenen Körper, sollen den auch ohne Schamgefühl wahrnehmen und akzeptieren. Die Privatsphäre des Kindes ist uns ebenfalls sehr wichtig. In der Wickelsituation oder beim Toilettengang darf das Kind entscheiden, wer es begleiten soll. Bei Fragen zu dem Thema Sexualität sind wir den Kindern gegenüber offen und ehrlich. Die Kinder sollen eine positive Geschlechtsidentität und eine Bewusstheit für die persönliche Intimsphäre entwickeln. Näheres hierzu finden Sie in unserem Kinderschutzkonzept.

Gesundheit

Gesundheitliche Bildung ist ein wichtiger Teil des KiTa Alltags. Für die Kinder ist eine chancenreiche Gesundheitsförderung der erste Schritt um diese im späteren Alltag verinnerlicht zu haben und eine gesunde Zukunft zu ermöglichen. Wir vermitteln unseren Kindern Kenntnisse und Verhaltensregeln über Körperpflege und Hygiene. Ein großer Wert wird auf die gesunde Ernährung gelegt. Das täglich von den Eltern mitgegebene Frühstück sollte ausgewogen sein. Im Kita-ABC auf der Homepage gibt es für die Eltern hierzu weitere Informationen. Für zwischendurch werden Obst- oder Gemüseteller von der Kindertagesstätte bereitgestellt.

Sonstige

Entdeckergruppen

Jedes Kind unseres Kindergartens ist einmal in der Woche mit seiner altersspezifischen Kleingruppe und festen Betreuern/ innen auf Entdeckerreise.

Auf diesen Unternehmungen steht Partizipation (Beteiligung der Kinder) im Vordergrund, das bedeutet wir wissen in den seltesten Fällen wohin uns an diesem Tag die Reise führt.

Die Beteiligung der Kinder beginnt bereits beim Rucksack packen. Jedes Kind belegt sich seine Brote und füllt die Vesperdosen selbst. So lernen die Kinder ihren eigenen Tagesbedarf einzuschätzen.

Die Entscheidung wo es hin geht wird demokratisch getroffen. Vielleicht haben Kinder Vorschläge mitgebracht, auf dem Weg in die Kita etwas Interessantes gesehen oder die Gruppe entscheidet an jeder Kreuzung in welche Richtung es weitergehen soll. Der Weg und die Reisegeschwindigkeit wird von den Kindern bestimmt.