Pädagogische Schwerpunkte / Konzeption

Wir denken, dass die Grundbedürfnisse von Kindern das Erfahren von Angenommen sein und Zuneigung durch andere Menschen, die Achtung als Person, der Schutz vor Gefahren, Wertschätzung, das Ausleben von Kreativität, gesunde Ernährung, Spiel und Spaß und das Gefühl von Geborgenheit sind.

Weiterhin sind verschiedene Bildungs- und Erziehungsaspekte zu berücksichtigen.

Der Betreuungsaspekt erhält für uns ein besonderes Gewicht für jene Kinder, die in schwierigen Familien- und Lebensverhältnissen aufwachsen.

Jedes Kind ist etwas ganz Besonderes und in seiner Entwicklung ganz individuell - unsere Aufgabe liegt darin ihm eine bestmögliche, seinen Bedürfnissen und Fähigkeiten entsprechende Förderung zuteil kommen zu lassen und dabei mit dem Kind gemeinsam zu arbeiten so dass, das Kind eigenständiger Akteur seiner Entwicklung bleibt.

Wir denken dass jedes Kind grundsätzlich neugierig, aktiv und wissbegierig ist und in seinem vielschichtigen Lern- und Entwicklungsprozess mit unterschiedlichen Reizen, Impulsen und Angeboten zum Entdecken angeregt werden soll.

"Ruhig und langsam die Natur sich selber helfen lassen und nur sehen, dass die umgebenden Verhältnisse die Arbeit der Natur unterstützen, das ist Erziehung."

- Ellen Key -

Pädagogische Orientierung

Die Arbeit des Erziehers gleicht der eines Gärtners, der verschiedene Pflanzen pflegt. Eine Pflanze liebt den strahlenden Sonnenschein, die andere den kühlen Schatten; die eine liebt das Bachufer, die andere die dürre Bergspitze. Die eine gedeiht am besten auf sandigem Boden, die andere im fetten Lehm. Jede muss die ihrer Art angemessene Pflege haben, anderenfalls bleibt ihre Vollendung unbefriedigend.

(Abbas Effendi (1844-1921), arab. Schriftgelehrter)

So wie Pflanzen in verschiedenen Situationen, an verschiedenen Orten und unter verschiedenen Bedingungen und Voraussetzungen wachsen und gedeihen müssen und sollen, tun dies auch unsere und Ihre Kinder.

Deshalb arbeiten wir Haus für Kinder nach dem situationsorientierten Ansatz

Situationsorientierter Ansatz nach Armin Krenz (*1952)

Dieser Ansatz wird von der Haltung und dem wertschätzenden Menschenbild geprägt, das von einer ganzheitlichen Pädagogik ausgeht. Es handelt sich weniger um eine pädagogische Technik oder didaktische Methode.

Die Säulen unserer Arbeit:

• den Kindern wird ein hohes Maß an Wertschätzung entgegengebracht

• aktuelle Situationen werden berücksichtigt und aufgegriffen

• jeder Tag ist bedeutsam für die Entwicklung des Kindes

•der/die ErzieherIn sind Lehrende und Lernende zugleich

Im Vergleich zu anderen pädagogischen Ansätzen liegt der Fokus unserer Arbeit sowohl auf den Kindern mit ihren Lebenssituationen, als auch auf uns, den pädagogischen Fachkräften, die sich selbst und ihr Handeln immer wieder neu reflektieren. Kinder erhalten die Möglichkeit, mit ihrem Erleben und Verhalten handlungsleitend zu sein. Dies kann jedoch nur gelingen, wenn sie von Erzieher/Innen begleitet werden, die sich ihrer Rolle bewusst sind.

Zur Zielsetzung unseres Ansatzes:

Wir unterscheiden drei verschiedene Ebenen, auf denen Kinder ihre Erfahrungen sammeln. Das ganzheitliche Erleben, das diese drei Ebenen verbindet, ermöglicht ihnen, ihr gegenwärtiges Leben zu verstehen und tägliche Situationen meistern zu können.

• Emotionale Ebene: (Nach-)Erleben von Lebensereignissen, die Kinder bewegen

• Kognitive Ebene: Verständnis des Erlebten

• Handlungsebene: Möglichkeit zur Aufarbeitung, bzw. Veränderung

Bei der Umsetzung dieser ganzheitlichen Pädagogik achten wir darauf, die individuellen Erfahrungen und Erlebnisse eines jeden Kindes - soweit wie möglich - zu berücksichtigen. Dadurch erlangen Kinder eigene, lebenspraktische Fähigkeiten (Kompetenzen) und erweitern diese. Sie vergrößern ihren Erfahrungshorizont, ihr Selbstbewusstsein und lernen selbstständig zu denken und zu handeln.

Einen Schwerpunkt der Arbeit bildet die Vernetzung von Situationen in und außerhalb unseres Hauses, um die Lebenspraxis der Kinder zu vergrößern, damit sie sich im Alltag so gut wie möglich zurechtfinden können.

Der Situationsorientierte Ansatz schließt ein planvolles Vorgehen keineswegs aus. Es geht jedoch nicht darum, Projekte und Angebote für Kinder zu planen, um bestimmte Defizite aus Sicht der Erwachsenen zu beheben, sondern vielmehr um das Ansetzen "am Kind" und dessen "Lebensplänen" um damit seine Stärken zu stärken und es bei der Bewältigung von Schwächen zu unterstützen.