Pädagogische Ziele, Methoden und Aktivitäten

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Soziales Lernen

Zitat der bayerischen Bildungsleitlinien:

Bildung als individueller und sozialer Prozess

Lernen in Interaktion, Kooperation und Kommunikation ist der Schlüssel für hohe Bildungsqualität. Zukunftsfähige Bildungskonzepte beruhen auf Lernformen, die auf den Erkenntnissen des sozialen Konstruktivismus basieren und das Von- und Miteinanderlernen (Ko-Konstruktion) in den Mittelpunkt stellen…

Im Vordergrund steht das gemeinsame Erforschen von Bedeutung, d.h. Sinnzusammenhänge zu entdecken, auszudrücken und mit anderen zu teilen, ebenso wie die Sichtweisen und Ideen der anderen anzuerkennen und wertzuschätzen. Die Steuerungsverantwortung für die Bildungsprozesse liegt bei den Erwachsenen.

Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultur, Wissenschaft und Kunst, Bayerische Bildungsleitlinien, Kurzfassung

Persönliche Fähigkeiten

Autonomieerleben:

Wir alle haben ein psychologisches Grundbedürfnis, wir wollen Verursacher unserer eigenen Handlungen sein, wir wollen selbst bestimmen was wir tun und wie wir es tun.

Unser Tagesablauf bietet den Kindern fast durchgängig diese Möglichkeiten.

Die Kinder entscheiden bis zum Mittagessen, was sie mit welchem Kind oder Erwachsenen spielen wollen und wo sie spielen wollen. Sie können den ganzen Vormittag ihren Bedürfnissen nachgehen.

Wir begleiten die Kinder in dieser selbstbestimmten Zeit und geben Impulse, die die Kinder wahrnehmen oder auch ablehnen können.

Kompetenzerleben:

Kinder suchen Herausforderrungen, an denen sie wachsen können. Wir bieten den Kindern eine vielfältige Umgebung, in der sie ihre Fähigkeiten ausleben können und mit Begeisterung ihrem Spiel mit viel Zeit nachgehen können.

Selbstwirksamkeit:

In unserem Haus ist jeder gut so wie er ist und was er kann. Wir leben den Kindern vor am Ball zu bleiben, motivieren sie in Situationen in denen sie an sich zweifeln weiterzumachen. Kreative Arbeiten werden nicht am Ergebnis gemessen, der Wille etwas mit Konzentration und Ausdauer entstehen zu lassen zählt und wird geschätzt. Kinder geben ihr Wissen, ihre Fähigkeiten an andere Kinder und auch an die Erwachsenen weiter. Selbstwirksamkeit entwickeln Kinder am ehesten, wenn auf bestimmte Verhaltensweisen vorhersehbare Konsequenzen folgen. Darum achten wir auf die Regeleinhaltung in unserer Einrichtung, die allen Kindern bekannt sind. Wer sich zum Beispiel nicht an die Regeln der verschiedenen Räume und Materialien hält, kann hier nicht selbständig spielen, nur in Begleitung eines Erwachsenen.

Neugier und individuelle Interessen:

Durch die verschiedenen Erfahrungsbereiche in unserer Einrichtung und dem ansprechend präsentiertem Material finden die Kinder immer wieder neue Herausforderungen, um ihre Fähigkeiten zu erweitern. Unsere Aufgabe ist es, die Neugierde der Kinder zu unterstützen und die dabei verschiedenen Interessen der Kinder zu berücksichtigen.

Soziale Fähigkeiten

Gute Beziehungen zu Erwachsenen und Kindern:

Die Beziehungen, die die Kinder zu uns aufbauen, kennzeichnen sich durch gegenseitige Wertschätzung und Sympathie. Wir treten den Kindern mit genau so viel Wertschätzung gegenüber, wie wir uns es von Ihnen wünschen. Diese Beziehungen sind der Grundstein für unsere pädagogische Arbeit.

Empathie und Perspektivenübernahme, die Fähigkeit sich in Andere hineinzuversetzen:

Besonders im Spiel lernen die Kinder den Gegenseitigen Umgang miteinander. Was braucht mein Gegenüber oder wie fühlt er sich gerade? Setze ich meine Meinung durch oder gebe ich nach? Wir unterstützen die Kinder diese Fähigkeit aufzubauen, indem wir viel verbalisieren. „Wie geht es Dir damit?“ „Wie würdest du dich fühlen, wenn …?“

Kommunikationsfähigkeit:

Während des Tages begegnen den Kindern beim Spielen, Essen, Wickeln, … verschiedenen Umgangsformen. Wir leben den Kindern vor, wie ich mit meinem Gegenüber spreche, ihn ausreden lasse und aufmerksam zuhöre.

Kooperationsfähigkeit:

In unserem Alltag bedarf es ständiger Kooperation - sich absprechen, etwas gemeinsam zu Planen und durchzuführen. Ebenso bieten wir den Kindern Kooperationsmöglichkeiten zur Mitbestimmung, zum Beispiel bei der Gestaltung der Spielmöglichkeiten, Getränkeauswahl, …

Konfliktmanagement:

Im Kleinkindalter treten zwischenmenschliche Konflikte häufig auf. Wir begleiten die Kinder bei den verschiedenen Konfliktlösetechniken und motivieren sie den Konflikt selbständig zu lösen. Konflikte sind wertvoll und bieten viel Raum für Empathie, Kommunikation und Selbstregulierung.

Werthaltungen:

Kinder haben ein grundlegendes Bedürfnis nach sozialer Zugehörigkeit, sie übernehmen die Werte der Bezugspersonen. Wir leben den Kindern in unserer Gemeinschaft christliche und gesellschaftliche Werte vor und zeigen ihnen deren Bedeutung für das eigene Verhalten auf.

Interkulturelles Lernen

Im Zuge von wachsender internationaler Mobilität und zunehmend mehrsprachigen und multikulturellen Gesellschaften ist interkulturelle Kompetenz in zweifacher Hinsicht ein wichtiges Bildungsziel. Durch die verschiedenen Muttersprachen in unserer Einrichtung begegnen die Kinder verschiedenen Kulturen. Es findet oftmals ein Austausch über die Länder und Sprachen statt, wenn die Kinder ihre Sprache in den Alltag integrieren und verschiedene Begrifflichkeiten und Zahlen erklären.

Werteorientierung und Religion

Das Kind erhält die Möglichkeit, in der Begegnung mit lebensnahen Wertsystemen und religiösen Überlieferungen eigene Standpunkte zu finden, sowie Wertschätzung und Offenheit gegenüber anderen zu entwickeln. Wir vermitteln den Kindern verschiedenste Werte, die immer wieder aufgegriffen werden, wie z.B. Gerechtigkeit, Ehrlichkeit, Disziplin, Ordnung, Zuverlässigkeit, Freundschaft und Selbstbestimmung. Das Kindergartenjahr über lernen die Kinder den religiösen Jahreskreis mit seinen Festen kennen: Erntedank, St. Martin, Nikolaus, Weihnachten und Ostern. Wir besuchen die Kapelle im nahegelegenen Krankenhaus, und bieten den Kindern durch verschiedene Angebote die Möglichkeit diese Werte zum Beispiel durch Bücher, Meditation und kreatives Gestalten zu vertiefen.

Sprache

Sprachkompetenz ist eine Schlüsselqualifikation und wesentliche Voraussetzung für schulischen und beruflichen Erfolg, für eine volle Teilhabe am gesellschaftlichen-kulturellen Leben. Sprache ist allgegenwärtig. Es entstehen Dialoge zwischen Erzieher und Kind oder Kind und Kind, beispielsweise am Brotzeittisch über das Essen, bei einer Konfliktbewältigung, im Garten usw. Wir sind sprachliches Vorbild für die Kinder und begleiten ihre individuelle, sprachliche Entwicklung.

Mathematik

Mathematische Bildung erlangt in der heutigen Wissensgesellschaft zentrale Bedeutung. Ohne mathematisches Grundverständnis ist ein Zurechtkommen im Alltag nicht möglich.

Durch eine anregende Umgebung die zum Sortieren, Messen, Vergleichen und Mengen erleben einlädt, vermitteln wir den Kindern ein mathematisches Grundverständnis. Aktionstabletts, Zahlenbausteine, mit denen die Kinder spielerisch Zahlen kennenlernen und das Rechnen erlernen, Legosteine zum Zahlen bauen oder Muggelsteine zum Zählen, Legen und Sortieren. Die Kinder kommen den Alltag über immer wieder mit Zahlen und Formen in Kontakt und lernen diese kennen.

Umwelt

Die Kinder lernen ihre Umwelt mit allen Sinnen kennen und schätzen.

Schon in unserem Garten finden die Kinder viele Bereiche sich mit der Umwelt auseinander zu setzen, wie zum Beispiel das Hochbeet oder die Wildbienenwand. Wir beteiligen die Kinder an allen Prozessen, wie zum Beispiel einpflanzen, verarbeiten, ernten und etwas daraus entstehen lassen.

Wir achten sehr auf die Mülltrennung und den Plastikverbrauch, Jolinchen - das Drachenkind von der AOK Gesundheitskasse hilft uns dabei die Umwelt besser zu verstehen.

Der sehr nahe gelegene Wald wir oft besucht, um viele verschiedene Naturerfahrungen zu erleben.

Ästhetik, Kunst und Kultur

Unter Ästhetik versteht man vor allem die Bildung von sinnlicher Wahrnehmung und Kreativität. Vorwiegend im Atelier bieten wir den Kindern verschiedenste Materialien und Werkzeuge. Experimentieren, verschiedenen Farben und Materialien kennenlernen und ihrem Tun Ausdruck verleihen, nicht das Ergebnis soll Ziel sein, sondern das Auseinandersetzen mit Ästhetik, Kunst und Kultur

Bewegung, Rhythmik, Tanz und Sport

Der natürliche Drang und die Freude der Kinder an Bewegung helfen ihnen dabei ihre Umwelt zu „begreifen“. Wir bieten ständige Bewegungsmöglichkeiten an, je nach Bedürfnis können die Kinder vom Kommen bis zum Mittagessen im Garten und der Turnhalle spielen. Ebenso bieten viele weitere Bereiche viel Platz zum Spielen und schaffen Anregung zur Bewegung.

Gesundheit

Gesundheit bedeutet nicht nur das Freisein von Krankheiten. Die Weltgesundheitsorganisation definiert Gesundheit als einen Zustand von körperlichem, seelischem, geistigem und sozialen Wohlbefinden. Wir unterstützen die Kinder Eigenverantwortung für Ihren Körper und ihre Gesundheit zu übernehmen, den positiven und effizienten Umgang mit Stress zu lernen und beschäftigen uns intensiv mit den Themen, Ernährung, Bewegung und Ruhephasen.