Pädagogische Ziele, Methoden und Aktivitäten

Soziales Lernen

Kinder erfahren zu allererst soziale Fähigkeiten durch die Familie. Der Grad an emotionaler Wärme und Geborgenheit, der in der Familie vermittelt wird, entscheidet in hohem Maße über das soziale Vertrauen, dass das Kind seiner sozialen Umwelt entgegenbringt.

Als Kindergarten haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, die Entwicklung der sozialen Fähigkeiten, die in der Familie entwickelt werden in ergänzender Weise zu unterstützen. Die Kinder der Gruppen sind altersgemischt aufgebaut, so das die älteren Kinder in der Gruppe lernen, auf jüngere Rücksicht zu nehmen, sie zu unterstützen und ihnen zu helfen. Ältere Kinder erfahren dadurch aber auch eine Stärkung des Selbstbewusstseins. Die kleinen lernen durch die älteren Kinder, sehen sie als Vorbilder und ahmen sie nach. Es begegnen sich Kinder verschiedener sozialer und nationaler Herkunft, sie lernen unterschiedliche Einstellungen und Ansichten zu akzeptieren und unterschiedliche Werte und Haltungen zu tolerieren.Grundlegende soziale Verhaltensweisen sollen erlernt werden.

Dazu zählen:

- Umgang mit eigenen und fremden Gefühlen

- Bedürfnisse können nicht immer gleich gestillt werden (warten können)

- Sie erkennen die Notwendigkeit von Regeln und das Hinterfragen dieser

- Lernen das Konfliktlösungen nur auf verbalem Weg erwünscht sind. In Gesprächskreisen, Kinderkonferenzen und Projekten lernen die Kinder sich einzubringen mit ihrem Wissen und vorhandenen Fähigkeiten.

Sie erleben täglich ein Gemeinschaftsgefühl beim gemeinsamen essen , arbeiten mit anderen Kindern und gemeinsamen Spiel und Projekten.

Persönliche Fähigkeiten

Jedes einzelne Kind darf und soll beim Spiel und der Beschäftigung in der Gruppe sein eigenes „Ich“ entfalten können. Dabei hat jedes Kind seinen eigenen Rhythmus, den es braucht um sein Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen in eigener Regie zu steigern und zu festigen. In der so genannten Freispielzeit, in der die Kinder Freunde oder Spielkameraden, Spielmaterial, den Spielort, die Dauer des Spiels, frei wählen können, unterstützen wir die Kinder und geben ihnen Zeit, Übungs- und Lernraum in kindgemäßer Form.Durch Kontakte mit anderen Menschen, altersentsprechender Begegnung mit Umwelt und Natur und vielen verschiedenen Materialien sollen sie Erfahrungen sammeln können. Sie sollen in ihrem eigenen Lebensrhythmus ihre eigenen Fähigkeiten entdecken können. Wir wollen ihre Lernfreude und Leistungsfähigkeit wecken und unterstützen. Das spielerische Lernen und den Spaß am Lernen, die Freude aus Eigenmotivation und der Eigenantrieb sind Eigenschaften, die Kinder für die Schule und das Leben, jetzt und für die Zukunft gut brauchen können.Im Spiel werden verschieden Sinneseindrücke und Erlebnisse verarbeitet. Durch verschiedene Spielformen finden die Kinder ihren eigenen Weg ihre Persönlichkeit zu entwickeln. In jeder Spielsituation:

- im Rollenspiel

- beim Bauen und Konstruieren

- beim Bücher anschauen und vorlesen

findet das Kind Möglichkeiten sein Sozialverhalten zu erproben, Verbindungen zu seiner Umwelt herzustellen und evtl. neu zu überdenken. Alle Lernziele können im Spiel unter Kindern erreicht werden.

Alle Emotionen, Fähigkeiten, das Leben und das Lernen erarbeitet sich das Kind im Spiel.

Soziale Fähigkeiten

Der Alltag im Kindergarten spielt sich immer in einer Gruppe ab. Somit lernen die Kinder ganz schnell sich mit anderen auseinander zu setzen. Dem einzelnen Individuum stehen andere mit ganz unterschiedlichen Bedürfnissen gegenüber.

Bei uns steht der respektvolle Umgang mit jedem einzelnen Gruppenmitglied an oberster Stelle.

Die Kinder lernen Rücksichtnahme - aber auch sich durchzusetzen.

Sie übernehmen Verantwortung - erleben aber auch wie es ist Hilfe anzunehmen.

Sie erleben sich als einen Teil der Gruppe - müssen aber auch für sich als Einzelperson Sorge tragen.

Sie lernen, Konflikte auszutragen - ohne dabei verletzend zu werden.

Die Kinder erleben die wichtigsten gesellschaftlichen Werte im täglichen Miteinander, die sie zu einem selbstbewussten und eigenständigen Menschen heranwachsen lassen.

Alltagsfähigkeiten

In unserer Einrichtung hat die Erziehung zur Selbständigkeit einen hohen Stellenwert.

So treffen die Kinder nicht nur die Entscheidung welchen Themen in den Gruppen behandelt werden, sondern werden auch bei der Verteilung der täglichen Aufgaben mit einbezogen.

Die Kinder übernehmen Aufräumdienste, sind für das Decken und Abräumen der Tische beim Mittagessen zuständig, sie Kehren den Gruppenraum beim Aufräumen bzw. nach dem Essen.

Weiterhin gehört dazu das selbständige An-bzw. Ausziehen zum Turnen oder für den Garten.

Das Ausräumen der Spülmaschine oder die Mithilfe beim zubereiten des täglichen Frühstücks.

Die Kinder sollen Parallelen zu Ihrer Umwelt außerhalb des Kindergartens erkennen können und somit ihr erworbenes Wissen auf andere alltägliche Situationen übertragen können.

Kinder anderer Altersgruppen

Unser 3-gruppiger Kindergarten hat altersgemischte Gruppen mit Kindern im Alter von 3 bis 6 Jahren.

Diese Altersmischung wirkt sich positiv auf das Erlernen von sozialen Fähigkeiten aus.

Die Heterogenität der Gruppe bietet den Kindern ein weites Feld vielseitiger Lern- und Erfahrungsmöglichkeiten.

Kinder lernen vieles leichter von Kindern, als von Erwachsenen, da die Entwicklungsunterschiede nicht unüberwindbar groß erscheinen. Von dieser Altersmischung profitieren sowohl die Jüngeren als auch die älteren Kinder.

Die "alten" übernehmen zu Beginn des Kinderjahres die Patenschaft für ein neues Kind und geben ihnen Hilfestellungen und begleiten sie durch den Tag.

Mädchen und Jungen

Unsere Einrichtung bietet eine geschlechtsbewußte Grundhaltung. Mädchen und Jungen sind gleichberechtigt und gleichwertig. Die pädagogische Umsetzung erreichen wir durch folgende Aktivitäten und Methoden:

- Spielecken für Rollenspiele

- Spielmaterialien stehen allen Kindern zur Verfügung

- Mädchen bauen Türme und zeigen Interesse für Technik und Konstruktionsmaterial. Jungs spielen mit Puppen und verkleiden sich. In der Puppenecke stehen neben hauswirtschaftlichen Gegenständen auch technische Geräte zum Spielen bereit.

- Kinder dürfen ihre Gefühle zeigen. Ein Junge muss nicht stark sein. Er darf auch weinen.

- Tätigkeiten im Kindergarten sind nicht typisch weiblich oder männlich - Jungen decken den Tisch und Mädchen übernehmen handwerkliche Aufgaben.

Interkulturelles Lernen

Unseren Kindergarten besuchen Kinder aus vielen verschiedenen Ländern. Viele Kinder kommen aus unterschiedlichen Kulturkreisen. Im Alltag, beim gemeinsamen Spielen, bei Aktivitäten, bei Festen und bei den Mahlzeiten erleben sie die Kultur der anderen . Sie lernen spielerisch fremden kulturellen Hintergrund kennen. Dabei lernen sie tolerant zu sein.

Migrantenkinder im Vorschulalter besuchen den Kurs „Deutsch 80.“ Sie werden dabei von uns begleitet.

Wir unterstützen den Kontakt von Familien unterschiedlicher Kulturen. Wir geben ihnen Hilfestellung bei Kontaktaufnahme mit Ämtern und Einrichtungen.

Werteorientierung und Religion

Der Kindergarten "Die flinken Finken" ist ein evangelischer Kindergarten. Christliche Werte wie z.B. Nächstenliebe, die Bereitschaft zu teilen, Gewaltfreiheit, Ehrlichkeit, Friedensliebe, Toleranz, Achtung der Menschenwürde und verantwortungsbewußtes Umgehen mit der Natur werden vermittelt und gelebt.

Wir feiern die Kirchenfeste, wobei dem St. Martinsfest bei uns eine besondere Bedeutung zukommt.

Gleichzeitig werden die Religionen, Sitten und Gebräuche anderer, vor allem die der Muslime erlebt und akzeptiert.

Einmal im Monat findet bei uns eine Kindergartengottesdienst mit unserem Pfarrer statt.

Sprache

Die Sprache ist das herausragendste Ausdruckmittel, das der Mensch besitzt. Sie ist der Schlüssel zur Welt. Ohne Kommunikation bleibt uns ein großer Teil der Welt verschlossen. Deshalb ist das Lernen der Sprache ein wichtiger Baustein und Bestandteil im Entwicklungsprozess des Kindes. Das Projekt „Phonologische Bewusstheit“ beinhaltet gezielte Sprachförderung.

Hierbei wird Wert gelegt

- Auf Sensibilisierung auditiver Reize

- Richtiges Aufnehmen, Behalten und Wiedergeben von

Reizfolgen

- Auf direkte Hinlenkung von Bestandteilen der Sprache

- Auf spielerische Übungen zum Unterscheiden von Lauten und zusammenziehen von Lauten zu Wörtern. Unsere Vorschulkinder treffen sich 3-mal die Woche und arbeiten mit einer Erzieherin in Kleingruppen.

Wir legen sehr viel Wert auf eine ganzheitliche Sprachentwicklung, wo wir auf die Kompetenzen der Kinder eingehen und die Selbständigkeit in Bezug auf Alltägliches und Praktisches fördern und fordern.

Fähigkeiten, wie mit anderen zu kommunizieren und Ideen, Gedanken und Wünsche zum Ausdruck zu bringen, konzentriert zuzuhören und aktiv an Gruppengesprächen teilzunehmen, üben wir im Tagesgeschehen und wollen wir Ihren Kindern mit auf den Weg geben.

Ein Kommunikation förderndes Umfeld schaffen wir durch folgende Aktivitäten·

- Kinderkonferenzen, Erzählkreise, Sachgespräche

- Aktives zuhören der Erzieher, wenn Kinder etwas zu erzählen haben

- Kinderfragen ernst nehmen und Antworten darauf geben

- Reime, Verse, Fingerspiele, Lieder und selbst erfundene Geschichten ·

- Sprachanregende Funktionsräume, wie Puppenwohnung, Besprechungsraum, Atelier und Bauzimmer

- Bilderbücher und Geschichten

- Regelmäßige Besuche in der Bücherei

- Gemeinsames Frühstück im Frühstückscafe

- Projekt “Phonologische Bewusstheit“

- Projekt "Deutsch 240" in Kooperation mit der Friedrich-Ebert-Schule

- Betreuung durch die mobile Sonderpädagogische Hilfe für sprachauffällige Kinder

Informations- und Kommunikationstechnik, Medien

Bei unserer medienpädagogischen Arbeit haben die Kinder die Gelegenheit mit Druckmedien wie Bücher, Lexika, Sachbücher, Zeitungen und Zeitschriften sowie mit technischen Medien wie CD-Player, Radio, Fernseher, Videokamera, Digitalkamera und Computer umzugehen. Außerdem gibt es bei uns eine Dokumentenkamera, ein Tablet für die Kinder und einen Beamer

Wir besuchen regelmäßig die Bücherei am Finkenschlag. Die Kinder suchen sich hier passend zum jeweiligen Thema Literatur und entsprechende Medien aus.

Auch ein Computer steht den Kindern zur Verfügung. Die Kinder können hier Malen und Schreiben. Sie haben zusätzlich die Möglichkeit ihre Arbeiten eigenständig auszudrucken.

Im Internet recherchieren, Interviews aufzeichnen, Geschichten formulieren gehört natürlich genauso dazu wie Fotos „schießen“ und Bilder gestalten.

Mathematik

Neugier und Entdeckungsdrang für Zahlen, Mengen, geometrische Formen wollen wir bei den Kindern wecken, ohne dabei Inhalte des Grundschulunterrichts vorweg zu nehmen.

Dennoch lernen sie bei uns wichtige mathematische Aspekte kennen:

- Ordnungsaspekt- Reihenfolgen von Zahlen werden erkannt (nach 2 kommt 3 davor die 1).

- Anzahlaspekt- die Kinder erkennen eine Zahl als Menge

- Rechenaspekt- die Zahl wird als mathematische Verknüpfung erkannt(auf der Zahlenstrasse stehe ich auf der 2 - ich gehe ein Feld vorwärts und lande auf der 3: 2+1=3)

- Operatoraspekt- eine Zahl wird als das vielfache gekennzeichnet: 2xklatschen, 5xhüpfen

- Geometrische Grundformen- die Kinder lernen Kreis, Dreieck, Viereck,......kennen, können diese richtig benennen und auch im Alltag wieder erkennen(z.B. Verkehrszeichen).

- Ziffernbilder- die Kinder lernen die Ziffer 1-10 kennen, können sie richtig benennen und auch schreiben.

- Invarianz- die Kinder erleben, dass eine Menge oder Zahl gleich bleibt, auch wenn sich die Form oder räumliche Anordnung ändert(6 Äpfel im Korb sind gleichviel, wie 6 Äpfel in der großen Verkaufstheke

- Zahlenzerlegung - die Kinder erleben die Trennung und Zusammensetzung von Zahlen (4=2+1+1 oder 2+2 oder 1+1+1+1 oder 3+1)

- Eins - zu Einszuordnung - die Kinder können Elemente aus einer Menge zu Elementen einer anderen Menge ordnen (2 Äpfel oder 2 Elefanten).

- Reversibilität - die Kinder erlernen eine wichtige Fähigkeit für mathematisches Denken. Eine Handlung kann wieder rückgängig gemacht werden.(wir gehen auf der Zahlenstrasse von der 4 auf die 6 à 4+2=6 und wieder zurück à 6-2=4)

Auch im Kindergartenalltag kommen diese Aspekte zum Einsatz, so bei

- Regelspielen, die gezielt eingesetzt werden, wie z.B. „Die Zahlenzwerge“, UNO, Mensch-ärgere-dich-nicht,...........

- Projekten, wo die Fenster ausgemessen werden ,um zu sehen , welcher Dinosaurier auf unsere Scheibe passt oder die Treppenstufen gezählt und mit Ziffern versehen werden.

Naturwissenschaften und Technik

Kinder zeigen ein hohes Interesse an Alltagsphänomenen aus Natur und Technik. „Warum ist das so? oder wie funktioniert das?“ sind Fragen mit denen sich das forschende und wissbegierige Kind auseinandersetzt. Unsere Aufgabe ist es die Freude und den Spaß am Beobachten, Experimentieren und Forschen aufrecht zu erhalten und in ein attraktives Lernangebot zu verpacken. Folgende Themenbereiche haben sich in unserer Einrichtung durch Angebote in der Experimentierecke und in Projekten mit experimentellen Inhalten etabliert:

- Licht und Schatten: die Kinder lernen verschiedene Lichtquellen und deren Eigenschaften kennen.

- Erzeugen von Klängen und Geräuschen :Körperinstrumente, Töne und Geräusche aus der Natur, Umgehen mit Musikinstrumenten lernen die Kinder im Kindergartenalltag. Im Projekt Phonologische Bewusstheit nimmt das Hören und Erkennen von Klängen und Geräuschen einen wichtigen Platz ein.

- Wiegen und messen: Größe, Länge, Gewicht, Temperatur und Zeit wird mit den entsprechenden Messinstrumenten gemessen. Hierzu bieten wir immer wieder Gelegenheit in der Experimentierecke oder in entsprechenden Projekten.

- Magnetismus: spielerisches Umgehen mit Magneten gibt oft die Antwort auf die Frage der magnetischen Kraft und der Nutzung von Magneten.

- Wasser und andere Flüssigkeiten: die Kinder lernen das Wasser als lebenswichtiges Element für alle Lebewesen unserer Erde kennen. Ebenso die verschiedenen Eigenschaften von Wasser und von Materialien auf bzw. unter dem Wasser kennen.

- Luft und Gase: die Kinder entdecken die Notwendigkeit von Luft und lernen deren Eigenschaften kennen. Besonderen Spaß macht es Luft und andere Gase sichtbar zu machen und heraus zu finden, wie die Luft als Transportmittel genutzt wird.

Beim täglichen Spiel in der Bauecke oder im Sandkasten werden Erfahrungen gemacht, wie man Lasten transportieren kann. So entstehen Seilbahnen, Zahnräder,............

Umwelt

Das Kind lernt, Umwelt mit allen Sinnen zu erfahren und sie als unersetzlich und verletzbar wahrzunehmen. Es entwickelt ein ökologisches Verantwortungsgefühl und ist bemüht, auch in Zusammenarbeit mit anderen, die Umwelt zu schützen und sie auch noch für nachfolgende Generationen zu erhalten. Wir geben den Kindern Zeit und Raum, eigene Erfahrungen zu machen und arbeiten altersgemäß. Wir setzen diese Umweltbildung wie folgt um:

In der Naturbegegnung·

Es nimmt die Umwelt mit allen Sinnen wahr

- Wir beobachten bewusst einzelne Naturvorgänge, erarbeiten daraus Fragen und setzen uns dann mit der Lösung auseinander - Wir lernen natürliche Lebensbedingungen unterschiedlicher Tiere kennen

- Wir entwickeln Vorstellungen über die Artenvielfalt im Pflanzenbereich und deren Funktionen

- Wir lernen die Nutz- und Schutzfunktion des ökologischen Systems Wald kennen

- Wir lernen Werte gegenüber uns selbst, der Umwelt kennen Im Umweltschutz

- Wir sprechen über bzw. praktizieren Mülltrennung und Müllvermeidung

- Wir lernen die Eigenschaften von Wasser kennen und dessen Notwendigkeit, lernen Wasser zu sparen und es kostbar zu behandeln

- Wir sprechen über Umweltprobleme, deren Entstehung und wie wir einen Beitrag dazu leisten können umweltgerecht zu leben, Verantwortung für die Umwelt zu tragen

Ästhetik, Kunst und Kultur

Ästhetik, Kunst und Kultur durchdringen sich gegenseitig. Ästhetische Bildung und Erziehung hat auch immer mit Kunst und Kultur zu tun. Angeregt durch die Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur entfalten Kinder ihr kreatives und künstlerisches Potential und ihr Urteilsvermögen und lernen nicht nur eigene, sondern auch fremde Kulturerzeugnisse und ungewohnte künstlerische Ausdrucksformen anerkennen und schätzen. Das Kind entdeckt und erfährt dabei eine Vielfalt an Möglichkeiten und Darstellungsformen als Mittel und Weg, seine Eindrücke zu ordnen, seine Wahrnehmung zu strukturieren und Gefühle und Gedanken auszudrücken. Neugier, Lust und Freude am eigenen schöpferischen Tun sind Motor der kindlichen Persönlichkeitserziehung.

- Die Kinder erleben Wertschätzung, Anerkennung, Spaß, Freude und Gestaltungslust im kreativen, phantasievollen Spielen, Arbeiten und Lernen.

- Sie entdecken eigene Gestaltungs- und Ausdruckswege und entfalten dabei eine Vielfalt und Beweglichkeit im Denken und Handeln.(z.B. durch Zeichnen, Malen, bildnerisch-plastisches Gestalten, Mimik, Gestik, Sprache)

- Künstlerisches Gestalten und szenisches Darstellen wird als Gemeinschaftsprozess mit anderen erfahren, sich begeistern für die eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten, staunen über Ideen anderer, sich von diesen inspirieren lassen und weiterentwickeln (z.B. Theaterspiel, Rollenspiel, Finger-, Hand- und Stabpuppen, Kostüme)

- Grundverständnis von Farben und Formen und den Umgang mit ihnen erwerben (z.B. Farben mischen und als Ergebnis neue/ andere Farben erhalten

- Vielfalt kreativer Materialien (z.B. Holz, Papier, Stoff, Naturmaterial, Leim, Farben, Nägel, Schrauben), Werkzeuge (z.B. Schere, Hammer, Säge, Raspel, Pinsel), Techniken (z.B. Maltechniken) zur gestalterischen Formgebung kennen lernen, damit neugierig experimentieren und Erfahrungen sammeln in stets frei zugänglichen Räumlichkeiten (z.B. Mal- und Bastelbereich, Werkbank, Garten)

- Grundverständnis entwickeln, dass „Schönheit“ genau wie „Hässlichkeit“ nur eine mögliche Form der subjektiven Wahrnehmung ist.

Musik

Kinder erfahren Musik als Quelle von Freude und Entspannung sowie als Anregung zur Kreativität in einer Reihe von Tätigkeiten, wie beispielsweise Singen, Musizieren und Musikhören, aber auch Erzählen, Bewegen, Tanzen und Malen. Mit Neugier und mit Experimentierfreude setzen sie sich mit den unterschiedlichen musikalischen Facetten wie Tönen, Tempo oder Rhythmus auseinander. Sie erleben Musik als festen Teil der Erlebniswelt und als Möglichkeit, Gefühle auszudrücken.

- Spielend mit Klängen und Tönen, mit Sprache und Sprachelementen umgehen

- Die eigene Sprech- und Singstimme entdecken

- Erfahren, dass Singen viel Spaß machen kann und Freude am gemeinsamen Singen und Musizieren entwickeln

- Kinderlieder und -Verse aus dem eigenen und anderen Kulturkreisen kennen lernen

- Ein kleines Repertoire an Liedern singen können

- Lieder, Geschichten, gehörte Musikstücke, Spielszenen und Theaterstücke mit elementaren (Orff-)Instrumenten begleiten und gestalten

- Verschiedene Musikstücke und Tänze kennen lernen

- Musikrhythmen in Tanz und Bewegung umsetzen

- Auf akustische und musikalische Reize konzentriert hinhören, diese differenziert wahrnehmen und orten (Richtungshören) und darauf reagieren

- Beim Zuhören zwischen laut-leise, hoch-tief, schnell-langsam unterscheiden

- Musik als Möglichkeit zur Entspannung und als Quelle des Trostes und der Aufmunterung erfahren

Bewegung, Rhythmik, Tanz und Sport

Kinder haben Freude daran sich zu bewegen und erlangen dadurch Sicherheit in ihrer Körperbeherrschung. Die Wahrnehmungsfähigkeiten sowie der Gleichgewichtssinn werden durch körperliche Aktivitäten gestärkt.

Bewegungsförderung im Vorschulalter bezieht sich insbesondere auf Zieldimensionen in den Bereichen Motorik, Selbstkonzept, Motivation, Soziale Beziehungen, Kognition und Gesundheit. In unserer Einrichtung besteht täglich in den Freispielzeiten die Möglichkeit Bewegungserfahrungen in verschiedenen Räumlichkeiten (z.B. Turnhalle, Garten, Aktionsraum) und unterschiedlichen Materialien (z.B. Weichbodenmatte) mit frei wählbaren Spielgefährten zu sammeln. Außerdem bieten wir wöchentlich für alle Kinder verbindlich das Projekt Turnen an.

- Bewegungserfahrungen sammeln und elementare Bewegungsbedürfnisse befriedigen

- Motorische und koordinative Fähigkeiten und Fertigkeiten erproben und verfeinern (Grob- und Feinmotorik, Kraft, Schnelligkeit, Koordinationsfähigkeiten, Reaktion, Raumorientierung, Rhythmus, Gleichgewicht, Differenzierung) - Ausdauer und Kondition ausbilden

- Eigene körperliche Grenzen erkennen und durch Üben erweitern

- Körpergefühl und Körperbewusstsein entwickeln

- Durch Bewegung einen bewussten Zugang zu sich selbst finden

- Steigerung des Selbstwertgefühls durch mehr Bewegungssicherheit

- Lernen die eigene Leistungsfähigkeit realistisch einzuschätzen · Durch selbständiges Lösen von Bewegungsaufgaben Selbstwirksamkeit erfahren

- Bewegungsfreude und Aktivitätsbereitschaft erhalten

- Neugierde für neue Bewegungsabläufe und Herausforderungen entwickeln

- Freude am Zusammenspiel in der Gruppe, Teamgeist und Kooperationsfähigkeit entwickeln und ausbauen

- Regeln verstehen und einhalten

- Rücksichtnahme, Fairness und Verantwortungsbereitschaft üben

- Sachgerechten Umgang mit Spielobjekten und Turngeräten kennen lernen

- Bewegungsmangel ausgleichen, Stärkung der Organe bzw. des gesamten Körpers

- positive Auswirkungen auf das physische und psychische Wohlbefinden

- Stärkung der inneren Ausgeglichenheit und der Impulskontrolle, aber auch die Möglichkeit Gefühle durch Bewegung auszudrücken

Gesundheit

Gesundheit ist mehr als nur das Freisein von Krankheit. Gesundheit ist ein Zustand von körperlichem, seelischem und sozialem Wohlbefinden. Gesundheitsförderung ist ein Prozess, der darauf abzielt, Kindern ein höheres Maß an Selbstbestimmung über ihre Gesundheit zu ermöglichen und sie damit zur Stärkung ihrer Gesundheit zu befähigen. Neben gesundheitsspezifischen Kompetenzen sind auch jene Basiskompetenzen bedeutsam , die den angemessenen Umgang mit Mitmenschen, Leistungserwartungen, Stress und Belastung, Misserfolg und Frustration im Alltag betreffen. Die wichtigsten Punkte in unserer Arbeit mit den Kindern hierbei sind:

1. Übernahme von Eigenverantwortung für Körper und Gesundheit zu vermitteln

2. Einen positiven und effizienten Umgang mit Stress zu vermitteln

Praktisch setzen wir dies wie folgt um

- Kinder lernen Signale des eigenen Körpers wahrzunehmen

- Sie lernen sich selber wertzuschätzen und eigene Gefühle, sowie deren Auswirkung auf den Körper wahrzunehmen

- Wir gestalten bewusst das Frühstück und sonstige Mahlzeiten um eine gesunde Ernährung zu gewährleisten

- In Gesprächen, Projekten, etc. erklären und üben wir die Notwendigkeit der Körperpflege, Hygiene, Ruhe und Schlaf ein

- Wir erklären Grundverständnisse für einfache Körperliche Zusammenhänge und Funktionen

- Erlernen einer positiven Geschlechtsidentität und Bewusstsein für eine persönliche Intimsphäre

- Nein sagen lernen

- Mögliche Gefahrenquellen erlernen und einschätzen können

- Sie lernen Grundkenntnisse über sicheres Verhalten im Straßenverkehr

Sonstige

Partizipation bei uns im Kindergarten

• Wenn Kind immer kritisiert wird, lernt es zu

verurteilen

• Wenn ein Kind in Feindseeligkeit lebt, lernt es zu

streiten

• Wenn ein Kind ständig beschämt wird, lernt es sich

schuldig zu fühlen

• Wenn ein Kind Toleranz erlebt, lernt es tolerant

zu sein

• Wenn ein Kind Ermutigung erfährt, lernt es

zuversichtlich zu sein

• Wenn ein Kind Zuneigung erfährt, lernt es gerecht

zu sein

• Wenn ein Kind Sicherheit erlebt, lernt es zu

vertrauen

• Wenn ein Kind sich angenommen weiß, lernt es

Selbstvertrauen

• Wenn ein Kind Anerkennung und Freundschaft

erfährt, lernt es Liebe auf der Welt zu finden

(Aushang an einer chilenischen Schule)

Partizipation beginnt in den Köpfen der Pädagogen

Die pädagogischen Fachkräfte erfahren, dass Kinder in der Lage sind, sich zu beteiligen und das auch noch mit großem Eifer und Erfolg. Dazu ist es allerdings notwendig, dass sie Macht abgeben.

Partizipation ist der Schlüssel zu Bildung und Demokratie.

Partizipation gelingt nur, wenn die Erwachsenen den Kindern etwas zutrauen, sie als kompetent wahrnehmen, ihnen Selbstbildung zutrauen, sie ernst nehmen und achten. Wenn Partizipation zu einem Kinderrecht werden soll, braucht sie eine strukturelle Verankerung. Partizipation ist immer mit Machtabgabe verbunden.

Partizipation braucht methodische Kompetenzen.

Die Pädagogin als Lernbegleiterin/Coach:

•macht keine Vorgaben, sie initiiert und gibt Impulse

•Prägt das Lernen der Kinder, indem sie Lust am

Lernen, Freude und Spontaneität fördert

•Begibt sich mit den Kindern dorthin, wo Lernen aus

erster Hand möglich ist

•Beobachtet, dokumentiert, analysiert und baut in

ihrem päd. Handeln auf den Ergebnissen auf.

•Betrachtet Räume als Werkstätten, gestaltet sie

entsprechend, stellt anregende Materialien

bereit.

•Sie hat keine Antworten, sondern Fragen parat

•greift Anregungen der Kinder auf, ermutigt sie,

eigene Wege zu finden

•Erkennt Interessen und Bedürfnisse der Kinder und

greift diese auf

• Unterstütz die Kinder dabei sich gegenseitig zu

helfen, statt die Hilfe der Erwachsenen zu nehmen

•Hinterfragt ihr eigenes Bild vom Kind

•Kann Eltern mit einbeziehen

Partizipation entsteht durch Erfahrung und Reflexion

Sei offen - das bedeutet:

•Offen sein für Herausforderungen

•Offen sein für ein respektvolles Menschenbild

•Offen sein für die Einmaligkeit jedes Kindes und

für seinen individuellen Entwicklungsprozess

•Offen sein für einen fachlichen, theoretisch-

reflektorischen kindgemäßen Ansatz

•Offen sein für den Bildungsauftrag am Kind

•Offen sein für die Dimension des kindlichen Spiels

•Offen sein für Veränderung in der

Kindergartenarbeit

•Offen sein für Prozesse der Zusammenarbeit,

Bereitschaft zur Kooperation und Reflexion

•Offen sein für Erfahrungen anderer

•Offen sein für die Bedürfnisse der Eltern