Pädagogische Schwerpunkte / Konzeption

Das Leitziel unserer pädagogischen Arbeit lautet:

<i>"Der beziehungsfähige, wertorientierte, schöpferische Mensch, der sein Leben verantwortlich gestalten und den Anforderungen in Familie, Staat und Gesellschaft gerecht werden kann." (Bayerisches Kindergartengesetz Art. 7 in §3 Abs. I 4. DV).</i>

<b>Konkretisierung dieser Erziehungsziele</b>

  • Geborgenheit und Freude
  • Selbstbewusstsein
  • Kreativität
  • Selbstständigkeit
  • Sozialverhalten
  • Religiöse Erziehung
  • Erziehung zu Umwelt- und Naturverständnis
  • Gesundheitserziehung

Die Lebens- und Arbeitswelt hat sich grundlegend gewandelt. Gebraucht werden zukunftsweisende Konzepte, die Kinder auf diese Veränderungen vorbereiten, die Eigeninitiative und Innovationsbereitschaft genauso fördern wie soziales und sachkompetentes Handeln. Soziale Phantasie und Kreativität ist daher gefordert, um produktiv auf diese Veränderungen zu reagieren.

  • Wir haben uns in unserem Kindergarten für den situationsorientierten Ansatz entschieden. Wir verwirklichen ihn nicht in reiner Form, sondern haben ihn seit 1994 kontinuierlich weiterentwickelt und an die Bedürfnisse der Kinder und Familien in unserer Einrichtung angepasst.

  • Wir gehen aus von der Lebenssituation der Kinder und arbeiten mit ihren Ideen. Dabei setzen wir Impulse (Fragen, Vorschläge zum Erforschen), die die Entwicklung der Kinder unterstützen und voranbringen.

  • Wir bauen auf die Neugier und den Eigenantrieb der Kinder, sich mit der Umwelt auseinanderzusetzen. Die Kinder lernen in Erfahrungszusammenhängen mit allen Sinnen (<i>ganzheitliches Lernen</i>). Dabei werden die verschiedenen Lernzielbereiche angesprochen und gefördert.

  • Wir unterstützen Initiative, Selbstständigkeit und führen eigene Entscheidungen der Kinder herbei.

  • Wir planen Projekte auf der Basis von Beobachtungen und Gesprächen mit Kindern oder greifen deren Projektideen auf.

Arbeiten nach dem Situationsansatz ist nicht situatives Arbeiten (improvisiert je nach Situation), sondern gut vorbereitetes, planvolles Arbeiten auf der Basis von Situationsanalysen und offener Planung.

Dafür gibt es zwar kein fertiges "Rezept", aber "Zutaten". Kernstück des Situationsansatzes sind Projekte, in denen Themen aus der Lebenswelt des Kindes erfahrbar gemacht werden.

<b>Prinzipien des situationsorientierten Arbeitens</b>

  • Situationsanalyse: Bestandsaufnahme, Merkmale und Bedingungen der gegenwärtigen Situation in der Gruppe / im Kindergarten; Auswahl eines situationsbezogenen Themas (Anlass) für ein Projekt.

  • Offene Planung: Mitbestimmung der Kinder bei der Planung, Einstieg und Motivation.

  • Durchführung des Projekts nach den Prinzipien

  • Erfahrungslernen - orientiert an der Lebenssituation

  • ganzheitliches Lernen - Lernen mit allen Sinnen

  • Eigentätigkeit der Kinder (forschendes Lernen)

  • Kleingruppen-Aktivitäten

  • Öffnung nach außen, Einbeziehung der Umwelt

  • Teamarbeit

  • Mitwirkung der Eltern

  • Dokumentation und Auswertung

<b>Prinzipien der Arbeit in projektfreien Zeiten</b>

  • <i>Berücksichtigen von festgelegten Zeiten bei der Wochenplanung</i> z.B. Zeiten für die Nutzung des Turnraums, Schwimmtermin für die Vorschulkinder.

  • <i>Überprüfen der Rahmenbedingungen im Hinblick auf die Bedürfnisse der Kindergruppe</i> z.B. Nutzung des Gartens oder der Terrasse während der Freispielzeit, gleitende Brotzeit, gemeinsames Frühstück, Umgestaltung des Gruppenraums.

  • <i>Flexible Nutzung von unverplanten Zeiten für Freispiel, angeleitete Angebote, besondere Aktivitäten</i> z.B. Spaziergang in der "Allee".

  • <i>Ein stimmiges Verhältnis von fixen und flexibel nutzbaren Zeiten gewährleistet Vielfältigkeit, Wahl- und Entscheidungsmöglichkeit, Mitbestimmung und Selbsttätigkeit der Kinder.</i>

  • <i>Beschäftigungsangebote, die für die Entwicklung der Kinder nötig sind, bei der Wochenplanung berücksichtigen</i> z.B. Schneiden, Kneten, Falten...

  • <i>Zurückgreifen auf ein Repertoire von Tätigkeiten, wenn Zeiten zu überbrücken sind</i> z.B. Fingerspiele, Bewegungs- und Kreisspiele.

  • <i>Zeit und Freiraum schaffen, um Beobachtungen zu machen, die Grundlage für die Weiterentwicklung eines Projektes oder für die Vorbereitung eines neuen Projektes sind.</i>

<b>"Was sonst noch lief" - Organisation des Alltags beim Situationsansatz</b>

Der Alltag in unserem Kindergarten besteht nicht nur aus Projekten. Projektfreie Zeiten sind Zeiten zwischen Projekten oder Zeiten neben Projekten.

Beschäftigungsmöglichkeiten für Kinder, die momentan nicht in ein Projekt eingebunden sind:

  • Freispielzeit

  • Lebenspraktische Tätigkeiten, z.B. essen, aufräumen, sich an- und ausziehen...

  • Rituale des Zusammenlebens in der Gruppe, z.B. Stuhlkreis, Kinderkonferenz

  • Organisation von Erfahrungsräumen und Materialangeboten während der Freispielzeit, z.B. experimentieren an der Werkbank, Rollenspiel im als Zirkus umgestalteten Nebenraum oder Freispiel im Turnraum.

  • Besondere Ereignisse und Aktivitäten, die sich in unregelmäßigen Abständen wiederholen, z.B. Geburtstage, "Fitnessfrühstück" oder Zahnarztbesuch.

  • Bestimmte Aktivitäten, die nicht zu kurz kommen sollten, auch wenn für sie gerade kein Platz in einem Projekt ist z.B. Turnen, Singen und Tanzen oder Bilderbücher anschauen.