Pädagogische Schwerpunkte / Konzeption

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Werteorientierung und Religiosität

Ethische und religiöse Bildung und Erziehung unterstützen die Kinder in der Auseinandersetzung mit den Grundfragen des Lebens. Kinder erweisen sich bei der Suche nach dem Sinn und Wert ihrer selbst, bei Fragen nach Leben und Tod sowie in schwierigen Lebenssituationen als kleine Philosophen und Theologen. Die Auseinandersetzung mit diesen Fragen stärkt sie in der Ausbildung einer eigenen Urteils- und Bewertungsfähigkeit und hilft schwierige Situationen, Übergänge und Krisen zu bewältigen.

Kinder wachsen heute in einem gesellschaftlichen Umfeld auf, das durch eine Vielfalt von Religionszugehörigkeiten und religiösen Angeboten sowie durch Menschen ohne religiöses Bekenntnis gekennzeichnet ist. Es ist wichtig für sie, verschiedene Glaubensformen und Weltanschauungen kennen zu lernen, um ein eigenes Sinn- und Wertesystem aufbauen zu können.

Darüber hinaus ist es von entscheidender Bedeutung, bereits früh eine Grundhaltung zu fördern, welche die Individualität und Verschiedenheit in Bezug auf religiöse Weltanschauungen als wertvoll erachtet und es Kindern ermöglicht, sich selbst und anderen mit Achtung zu begegnen. Hierzu ist es wichtig, sich mit verschiedenen Formen von Religion und Glaube auseinander zu setzen, Unterschiede wahrzunehmen und sich der eigenen religiös-weltanschaulichen Identität bewusst zu werden.

Wir, die Johanniter, legen als christlicher Träger vor allem Wert auf gegenseitige Achtung, Toleranz, Wertschätzung und Liebe zum Leben.

Emotionale und soziale Kompetenzen

Dies sind wichtige Voraussetzungen, sich in eine soziale Gemeinschaft integrieren zu können. Kinder entwickeln sie nur in der Interaktion mit anderen. Hierbei spielen ihre Bezugspersonen eine entscheidende Rolle.

Kinder, die positive tragfähige Beziehungen zu mehreren Bezugspersonen aufbauen, verfügen über die notwendige Sicherheit, die Welt autonom und selbstbewusst zu entdecken und die Fähigkeit, Beziehungen zu anderen Kindern aufzubauen.

Den Umgang mit ihren eigenen Gefühlen und denen anderer Menschen müssen Kinder erst erlernen. Stabile Beziehungen begünstigen das Zeigen von Emotionen, die Emotionsregulation, die Reflektion der Emotionen sowie die Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen.

Für Kinder ist es wichtig, bereits früh einen kompetenten Umgang mit Verlust und Trauer zu erlernen. Konflikte gehören zum Leben und sollten nicht unterdrückt werden. Positiv bewältigte Konflikte machen Kinder stark und wirken sich positiv auf ihr Sozialverhalten aus.

Das Kind soll Werthaltungen sich selbst und anderen gegenüber entwickeln können (Fürsorglichkeit, Mitempfindungsfähigkeit, Achtsamkeit, Verantwortungsfähigkeit)

„Die Natur ist Balsam für die Seele“

Der Wald ist ein Ort der Stille und Ruhe, und wirkt Reizüberflutungen entgegen.

Das weinige vorgefertigte Spielmaterial regt die Kinder stärker zum gemeinsamen miteinander an. Der Wald ist nicht perfekt, die Kinder müssen sich nach ihm richten und somit wird die Frustrationstolleranz gestärkt.

Durch den großen Bewegungsradius können sich Kinder zurückziehen und sich Ruhe schaffen.

Sprache und Literacy

Die sprachliche Bildung der Kinder beginnt bereits in den ersten Lebenswochen und ist ein kontinuierlicher und langfristiger Prozess. Die Sprache ist eine Schlüsselqualifikation und für das spätere Leben von enormer Bedeutung. Sie ist nicht nur Voraussetzung für den Wissensaufbau, sondern auch nötig für die volle Teilhabe am gesellschaftlichen interkulturellen Leben. Zur Sprachkompetenz gehören die nonverbalen Aspekte von Sprache und Kommunikation, die Motivation und Fähigkeit zur mündlichen Kommunikation und die Entwicklung von Literacy. Darunter versteht man die Lese- und Schreibkompetenz, wobei hierbei auch jene Grundfertigkeiten eingeschlossen sind, welche zu lernen sind, bevor das Kind mit dem Lesen und Schreiben beginnt. Literacy ist demnach als ein Prozess zu sehen, welcher sehr früh beginnt und ein Leben lang anhält.

Die allgemein gefassten Ziele für den sprachlichen Bereich sind folgende:

-Das Kind soll die Fähigkeit entwickeln, sich sprachlich mitzuteilen und mit anderen auszutauschen, sich verbal und nonverbal auszudrücken und sich ohne Hemmungen zu verständigen.

-Die Literacy bezogenen Interessen und Kompetenzen der Kinder werden unterstützt. D.h. auch die Entwicklung von Freude an Laut- und Wortspielen, Reimen, Geschichten und die Entwicklung eines differenzierten phonologischen Bewusstseins.

Bei der Arbeit mit den Kindern ist es uns besonders wichtig, die Kinder in einer zwangsfreien Atmosphäre zu sprachlichen Äußerungen zu motivieren. Wichtig ist es, dass Kinder lernen, Interessengegensätze und Konflikte zunehmend sprachlich auszuhandeln und eigene Bedürfnisse, Gedanke und Erlebnisse mitteilen zu lernen. Ziel ist es, bei den Kindern die Fähigkeit zum Dialog zu erreichen, zu fördern und weiterzuentwickeln.

Insbesondere werden alle Kinder mit besonderem Sprachförderbedarf, unabhängig von ihrer Herkunft und Religion, von Anfang an in ihrer sprachlichen Entwicklung gefördert.

Die sprachliche Entwicklung des Kindes wird nach Art. 5 BayIntG Abs. 2 für Vorschulkinder mit den unter 4.3 genannten Instrumenten durchgeführt und dient als Grundlage für die Empfehlung des Vorkurses Deutsch.

Die sprachlichen Fähigkeiten der Kinder werden von uns unter anderem mit folgenden Methoden gefördert:

-Das pädagogische Personal der Einrichtung achtet im Kontakt mit den Kindern auf sprachförderliches Verhalten; d. h. beispielsweise, dass auf die Äußerungen der Kinder eingegangen wird, Handlungen sprachlich begleitet werden etc.

-Das Personal ist sich stets bewusst, dass es für die Kinder ein Sprachvorbild ist.

-Täglich werden Sprachspiele wie Reime, Tischsprüche, Fingerspiele, Lieder, etc. angeboten.

-Bei der dialogorientierten Bilderbuchbetrachtung, dem Vorlesen und Geschichtenerzählen werden der Wortschatz und die Ausdrucksfähigkeit der Kinder verbessert. Längerfristig wirkt sich dies auch positiv auf das Lesen lernen, die Leselust und das Zuhören können aus.

-Vorkurs Deutsch

Digitale Medien

Der Grundstein für einen kompetenten Umgang mit Medien kann bereits im Kindergarten gelegt werden. Kinder bringen in der Regel eine ganze Reihe von Medienerfahrungen mit in den Kindergarten. Mit Bilderbüchern, Hörspiel-CDs, Fernsehen, Radio, Foto und Computer sowie Smartphone und Tablets sind viele Kinder bereits vertraut oder haben zumindest erste Erfahrungen damit gemacht. Daraus ergeben sich zahlreiche Anknüpfungspunkte für die Medienbildung.

Medienbildung in dem Kindergarten soll den selbstbestimmten, aktiven, reflektierten und kreativen Umgang mit Medien fördern. Zur Medienkompetenz gehört deshalb das Wissen über Medien genauso wie die Reflexion der eigenen Mediennutzung und nicht zuletzt die Fähigkeit, Medien aktiv und kreativ als Werkzeug für die eigenen Interessen einsetzen zu können. Da Medien in den Familien hauptsächlich rezeptiv genutzt, also konsumiert werden, bleibt dieses Handlungsfeld meist den Kindertageseinrichtungen überlassen.

Für Kinder ist es wichtig, sich über ihre Medienerlebnisse auszutauschen, um die Bilder und Geschichten einzuordnen, denen sie dort begegnen. Im Rollenspiel oder beim Zeichnen können sie das Erlebte ausdrücken, wiedergeben und so emotional verarbeiten. Dafür bieten wir die entsprechenden Möglichkeiten. Gemeinsam können sich die Kinder auch darüber austauschen, was einem an bestimmten Medienhelden gefällt und wie man zum Beispiel damit umgehen kann, wenn man sich beim Fernsehen gruselt. Die Unterscheidung zwischen Fiktion und Realität gehört zu den Entwicklungsaufgaben von Kindern in dieser Altersgruppe, nicht nur, aber auch in Bezug auf Medien. Was ist echt - was gibt es nicht? Medien machen es für Kinder schwierig, den Realitätsbezug richtig einschätzen zu können, schließlich sieht in Filmen alles so real aus.

Wir setzen im Rahmen unserer pädagogischen Angebotsplanung regelmäßig verschiedene Medien ein und üben mit den Kindern den adäquaten Umgang oder stellen Medien zur selbstbestimmten Nutzung zur Verfügung. Bilder- und Sachbücher werden im Freispiel zugänglich gemacht oder bewusst für unsere Projektarbeit eigesetzt. CDs werden für Traumreisen und für verschiedene Bewegungsangebote genutzt oder den Kindern zur Verfügung gestellt um Hörspiele anzuhören.

Ein wichtiges Lernfeld der Medienbildung ist für uns auch, dass wir den Kindern beibringen, Bücher, CDs und Geräte pfleglich zu behandeln und sachgemäß zu benutzen.

In den Wintermonaten besuchen wir regelmäßig die Gemeindebücherei, leihen mit den Kindern verschiedene Medien aus und verbringen dann damit den Vormittag in unserem gemütlichen Waldwagen.

Mathematische Bildung

Die Welt, in der Kinder aufwachsen, ist voller Mathematik. Geometrische Formen, Zahlen und Mengen lassen sich überall entdecken. Mathematische Methoden helfen, Dinge zu ordnen und zu strukturieren sowie Lösungen für alltägliche Problemen zu finden. Durch die Auseinandersetzung mit mathematischen Inhalten und Gesetzmäßigkeiten machen Kinder die Erfahrung von Beständigkeit, Verlässlichkeit und Wiederholbarkeit.

Mathematische Kompetenzen sollten frühzeitig und nachhaltig in der Interaktion mit Bezugspersonen gefördert werden. Mathematische Bildung beginnt, sobald Erwachsene im Alltag die Aufmerksamkeit des Kindes auf mathematische Aspekte lenken. Hierzu zählen Regelmäßigkeiten, Ordnungsstrukturen, Rhythmen, Muster, Formen, Zahlen, Mengen, Größen, Gewicht, Zeit und Raum, Messvorgänge, räumliche Wahrnehmung etc. Bei der Gestaltung mathematischer Lernprozesse sind individuelle Unterschiede bei Lernstrategien und Aneignungsmöglichkeiten zu berücksichtigen, nicht hingegen geschlechtsspezifische Unterschiede allgemein zu unterstellen. (Auszug aus STMAS)

Mathematische Bildung hat eine zentrale Bedeutung. Wir wollen bei allen Kindern die vorhandene Neugier und den natürlichen Entdeckungsdrang hinsichtlich des Umgangs mit Zahlen, Mengen und geometrischen Formen für die Aneignung mathematischer Fähigkeiten nutzen.

Beispiele:

-Erste Erfahrungen mit Geometrie (Dreieck, Quadrat, Flächen und Körper)

- Mengenverständnis entwickeln

- Erfahren verschiedener Raum-Lage-Positionen in Bezug auf den eigenen Körper sowie auf Objekte der Umgebung (Matschberg, Baumstämme, verschiedene Untergründe)- Vergleichen, Klassifizieren und Ordnen von Materialien (Tannenzapfen, Äste, BlätterÂ…)

- Verständnis von Relationen (z.B. größer/kleiner, schwerer/leichter)

- Vertrautheit mit Eigenschaften und Anwendungen der Zahlen

- Die Uhrzeit und Kalendarium erfahren und wahrnehmen

- Grundbegriffe der zeitlichen Ordnung kennen (z.B. vorher/nachher, gestern/heute/morgen)

- Erste Erfahrungen beim Wiegen, Messen, schütten und gießen (Alte Töpfe und Pfannen mit Erde und Sand befüllen)

- entwickeln verschiedener Lösungsansätze

- Das Kind lernt mit allen Sinnen und hat somit die Möglichkeit, Zusammenhänge zu erkennen und nachzuvollziehen

Naturwissenschaftliche und Technische Bildung

Naturwissenschaften und Technik prägen unser tägliches Leben und üben großen Einfluss auf unsere gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung aus. Kinder jeglichen Alters zeigen ein hohes Interesse an Alltagsphänomenen der belebten und unbelebten Natur und an Technik. Sie sind bestrebt, nachzuforschen und herauszufinden, „warum das so ist“ oder „wie etwas funktioniert“.

Kinder sind Meister im Fragen. Ihre Fragen signalisieren ihre Wissbegier und Motivation, die für sie noch unerklärlichen Dinge in ihrer Umgebung zu verstehen. Sie haben Spaß und Freude am Beobachten, Experimentieren und Forschen. Die Begeisterung für Naturwissenschaften und Technik liegt bei allen Kindern vor, unabhängig vom Geschlecht. Es gilt sie durch ein attraktives Lernangebot zu unterstützen.

Dazu gehört zum Beispiel, sich in Tageseinrichtungen für Kinder mit Eigenschaften verschiedener Stoffe, Energieformen, Akustik und Optik, physikalischen Gesetzmäßigkeiten, Raum, Zeit, Temperatur, Naturgesetzen, technischen Gerätschaften und dem Umgang mit Werkzeugen auseinander zu setzen.

Beispiele:

- Eigenschaften verschiedener Stoffe kennen lernen (z.B. Waldboden, Nadeln und Blätter, Moos, Lehm, Erde, Eis und Wasser

- Gärtnerische Tätigkeiten wie Säen, Pflege und Ernten von Früchten in eigenen Beeten, Beobachtungen von Pflanzen und Tieren, auch auf Spaziergängen in der näheren Umgebung

- Konstruieren und gestalten mit Naturmaterialien wie z.B. Holz, Lehm, Steine, Sand, Schlamm, Tannenzapfen, Blätter

- Umgang mit Lupe, Schnitzmesser

- Experimente mit „Fred“

Umweltbildung- und -erziehung

Die Umwelt ist im Waldkindergarten das A und O.

Wir nutzen ihn als Spielraum und zur Wissenserweiterung. In der Natur- und Umweltpädagogik wird Wissen über die Natur und die ökologischen Zusammenhänge anhand praktischer Erfahrungen vermittelt. Es soll eine Grundlage für ökologisch sinnvolles Handeln gelegt werden, Interesse und Freude an der Natur geweckt werden, aber auch die Grenzen aufgezeigt werden. Durch Spaß soll vermittelt werden, dass Natur immer mit verantwortlichen Handeln verbunden ist. Ein Waldkindergarten ist eine besondere Form der Naturpädagogik. Die Kinder erfahren die Natur täglich mit ihren verschiedenen Wetterbedingungen. Sie bemerken die Wechsel der Jahreszeiten und die Veränderungen die sich daraus ergeben. Sie erfahren ihn mit dem ganzen Körper durch Wärme, Kälte, Nässe, Barfußgehen, Hören, Beobachtung usw… Die Kinder werden jeden Tag für das Thema Natur und Umwelt sensibilisiert. Man bespricht die Waldregeln im Morgenkreis, man entdeckt Tiere, findet verletzte Bäume, sammelt Müll usw. Die Kinder verstehen, dass wir „Gäste“ im Wald sind und ihn somit auch schützen wollen. Sie fühlen dabei, welchen unschätzbaren Wert der Wald für Menschen, Tiere und Pflanzen hat und lernen, behutsam mit Lebendigen umzugehen. Ihre Erlebnisse im Waldkindergarten führen sie zu Wertschätzung und Liebe für die natürliche Umwelt, wodurch sie auch später, im Erwachsenen alter, Verantwortung zu Schutz des Lebens übernehmen.

Beispiele:

-Aktiver Einbezug bei der Mülltrennung: Recycling, Besuch des Wertstoffhofes

- Umweltaktionen der Kommunen wie „Ramadama“

- Beobachtungen von Vorgängen in der Umwelt. (Wetter, Natur, Wachstum, Jahreszeiten, etc.)

- gemeinsame Gartenarbeit, Bepflanzung und Pflege der Beete. (Ernte, Verarbeitung der Erzeugnisse)

Musikalische Bildung und Erziehung

Kinder zeigen von Geburt an Interesse an Musik. Sie haben Freude daran, den Geräuschen, Tönen und Klängen in ihrer Umgebung zu lauschen, diese selbst zu produzieren sowie die Klangeigenschaften von Materialien aktiv zu erforschen. Gehörte Musik setzen Kinder in der Regel spontan in Tanz und Bewegung um. Sie erforschen aktiv die Klangeigenschaften von Materialien und lauschen aufmerksam den Klängen ihrer Umgebung. Durch die verschiedenen musikalischen Tätigkeiten werden Gehör, Stimme, Atmungsorgane und Bewegungsapparat der Kinder in spezifischer Weise ausgebildet.

Ziel der musikalisch-rhythmischen Erziehung ist es, dem Kind den spielerischen Umgang mit der Sprache und ihren musikalischen Elementen zu ermöglichen und seinen Sinn für Klangqualität, Rhythmus und Melodie zu entwickeln und auszubauen. (Merkfähigkeit) Das Konzentrations- und Reaktionsvermögen im Hören und Reagieren auf Geräusche, Klänge und Rhythmen ist zu fördern und das richtige Verhältnis von Spannung und Entspannung zu erfahren.

Musik steigert nicht nur das Wohlbefinden, sondern ist auch ein Mittel, um Fantasie und Kreativität zum Ausdruck zu bringen. Aber auch das Selbstbewusstsein zu stärken und extrinsische Reize besser zu verarbeiten Gemeinsames Singen und Musizieren stärkt die soziale Kompetenz und fördert die Sprachentwicklung. Begegnungen mit Musik aus dem eigenen und aus anderen Kulturkreisen leisten wichtige Beiträge für die Pflege der eigenen Tradition und die interkulturelle Begegnung und Verständigung. Musik trainiert außerdem das aktive Zuhören, das für Lernen und Verstehen bedeutsam ist.

Im Rahmen der musikalischen Bildung und Erziehung sollen Kinder die Welt der Musik in ihrem Reichtum und ihrer Vielgestaltigkeit erfahren und Gelegenheit erhalten, sich in ihr selbsttätig und gemeinsam zu bewegen. Musikalische Bildung und Erziehung sprechen die gesamte Persönlichkeitsentwicklung des Kindes an. (Abhängig vom Entwicklungsstand und Tempo des Kindes) Optimal ist ein Gleichgewicht aus Hören, Singen, Musizieren, sich zur Musik bewegen und dabei mit anderen in Kontakt kommen.

- Herstellen von verschiedenen Klanginstrumenten

- „Musik in der Natur“ wie, Tierstimmen, Blätter rauschen, Wasser plätschern

- Lauschen der Klangschale

- Körpereigene Geräusche wie, klatschen, stampfen, patschen, schnipsen usw.

Ästhetische, bildnerische und kulturelle Bildung

Kreativität ist die Fähigkeit, im Denken neue, auch unerwartete und überraschende Wege zu gehen. Die Kreativität von Kindern stärken und fördern heißt auch, ihnen die Entfaltung ihrer Persönlichkeit zu ermöglichen. (Individualität)

Zum Bereich Kreativität gehört zum einen das bildnerische und darstellende Gestalten und zum anderen die Entwicklung der Wahrnehmungsfähigkeit und das Erleben der Kunst. Die soziale, emotionale und kognitive Kompetenz des Kindes wird zugleich gefördert, indem gemeinsam gestalterische Aktionen in Kleingruppen durchgeführt werden (z.B. Collage, verschiedene Epochen, Stilrichtungen, Gestaltungstechniken).

Das Kind erlebt Wertschätzung, Anerkennung, Freude und Gestaltungslust als Voraussetzung für kreatives, phantasievolles Spielen, Arbeiten und Lernen.

Ausgangspunkt der ästhetischen Bildung sind die fünf Sinne: riechen, schmecken, hören, sehen, tasten. So werden beispielsweise Farben und Formen wahrgenommen, verarbeitet und emotional besetzt. Angebote zu diesem Bildungsbereich greifen diesen Prozess auf und vereinen so Kopf (Kognition), Herz (Emotion) und Hand (Motorik) der Kinder.

Dem Kind wird ein spielerischer Umgang mit Materialien und Objekten ermöglicht. Es lernt die Beschaffenheit der diversen Arbeitsmaterialien und die Möglichkeiten, die der Umgang mit ihnen bietet, kennen. Unsere Angebote geben den Kindern die Möglichkeit, sowohl in Eigenaktivität als auch mit Anleitung verschiedenste Materialien zu erforschen.

Das Kind entdeckt und entwickelt eigene kreative Fähigkeiten. Es entwickelt einen Blick für Schönes (Ästhetik) und hat Freude am Entstehen und „Schaffen“.

Beispiele:

- Matschen, Drucken, Schnitzen, Hämmern, Sägen

- Schönheit der Natur erkennen von Farben und Formen z.B. Herbstblätter, Wiesen, Blumen usw

- Erfahrungen mit verschiedenen Natur- und Kulturmaterialien z.B. Farbe, Sand, Steine, Holz, Lehm usw

Bewegungserziehung und -förderung, Sport

Kinder brauchen Gelegenheiten ihre natürliche Bewegungsfreude auszuleben. Die Bewegungserziehung stärkt die Gesamtentwicklung des Kindes; dies wird in der Kindereinrichtung durch die Förderung der Basiskompetenzen, insbesondere emotionale Stabilität, Selbstwirksamkeit, Kreativität, kognitive Kompetenz, selbstgesteuertes Lernen, Verantwortungsbewusstsein und Kooperationsfähigkeit weiterhin verfolgt. Durch die Steigerung der Bewegungssicherheit wird das Selbstwertgefühl des Kindes gestärkt.

Die Natur mit ihren unterschiedlichen Bodenbeschaffenheiten, schiefen Ebenen, Stämmen zum Balancieren, Bäume zum Klettern, Pfützen zum überspringen usw, bietet den Kindern wunderbare Voraussetzungen, eines ständigen, offenen Bewegungsangebotes. Die Kinder haben die Möglichkeit sich auszuprobieren, ihre Grenzen zu erfahren und können selbst bestimmen, wann und wie sie eine Herausforderung annehmen wollen.

Wenn die Kinder genügend Grobmotorische Erfahrungen gesammelt haben, beginnen sie von selbst ihre Feinmotorischen Fähigkeiten zu verfeinern. Natürlich bieten sich auch in der Natur viele Möglichkeiten hierzu, wie Beispielsweise das legen von Bildern mit Naturmaterialien. Um Tannennadeln, kleine Steine oder Blätter genau platzieren zu können, wenden die Kinder den Pinzetten Griff an. Je ausgeprägter die Feinmotorik ist, umso genauer wird gearbeitet. Die bestehenden Ressourcen werden durch mitgeführte Materialien wie Werkzeug, Stifte, Papier, Scheren, Schnüre, Knete usw gezielt unterstützt.

Die Ziele, welche bei der Bewegungserziehung und -förderung in der Kindereinrichtung verfolgt werden, sind folgende:

 Das Kind wird in seiner Bewegungsfreude unterstützt und erlangt zunehmend mehr Sicherheit in seiner Körperbeherrschung.

- Lernt seine eigenen Grenzen sowie die Grenzen im Umgang mit anderen kennen und achten.

- Eigene Kraft einschätzen und bewusst anwenden können.

- Die Wahrnehmungsfähigkeit und der Gleichgewichtssinn sowie jegliche motorischen (Grob- und Feinmotorik) und koordinativen Fähigkeiten werden gestärkt, gefördert und ausgebaut.

- Ein positives Selbstkonzept des Kindes wird durch Bewegungserfahrungen gestärkt.

- Soziale Beziehungen, insbesondere Teamfähigkeit, werden gestärkt.

- Das Kind erfährt durch die Bewegung einen körperlichen Ausgleich und die Gesundheit/Ausdauer des Kindes wird positiv beeinflusst.

Gesundheitserziehung

Im Waldkindergarten Waldmäuse wird der natürliche Bewegungsdrang der Kinder ungehindert ausgelebt. Jedes Kinn kann sich in seinem Entwicklungsstand entsprechend die Schwierigkeit seines Bewegungsspieles wählen, kann allein, durch Hilfe oder Anregung der Erwachsen vielfältigste Bewegungsmöglichkeiten kennen lernen. Es hat dabei genügend Zeit und Raum, sich und seinen Körper aus zu probieren und die Signale des eigenen Körpers wahr zu nehmen. Diese Erfahrungen stärken Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit, Koordination, Raum- Lage- Verständnis und Gleichgewichtssinn. Über das intensivere Körperbewusstsein, unmittelbares Erleben, eigene Erfahrungen mit allen Sinnen, das ausagieren von Gefühlen, Stressabbau durch Bewegung, entwickeln die Kinder großes Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl. Dies führt auch bei Kinder, die als „schwierig“ gelten, zu Körperlich- Seelischer Stabilität und ist eine der besten Voraussetzungen, später in der Gesellschaft konstruktiv und kreativ zu sein.

Beim täglichen Spiel herrscht immer eine angenehme Lautstärke, da mehr Raum zur Verfügung steht und sich die Geräusche im Wald einfach verlieren. Auch das Ausgesetzt sein von (Wind und Wetter), stärkt aus medizinischer Sicht das Immunsystem und bringt die Kinder dazu, auf die Signale des Körpers zu achten z.B. bei Kälte zu schützen und bei Hitze mehr zu trinken.

Hygienische Maßnahmen, wie das gründliche Händewaschen vor Mahlzeiten, werden auch im Wald umgesetzt. Ebenso wird der Umgang mit Zecken, giftigen Pflanzen, Kälte oder bei Unfällen mit den Kindern besprochen.

Wald- und Natur Kindergärten bieten die Grundlage für eine adäquate, frühansetzende Prävention im Bereich des Sucht- und Aggressionsverhaltens: Jeder Hügel erfordert zum ersteigen, herumturnen, rollen, jeder Graben zum darüber springen usw. Die Kinder werden mit ihrem Körper vertraut, lernen ihre Kräfte einzuschätzen, mit ihren Stärken und Schwächen umzugehen und die Wichtigkeit eines gesunden Körpers zu schätzen.

Neben ausreichender Bewegung ist gesunde Ernährung auch ein wichtiger Faktor, dass zur Gesundheit beiträgt. Hier thematisieren wir mit den Kindern die unterschiedlichsten saisonalen Lebensmittel und das gemeinsame zubereiten von Essen machen Lust auf gesunde Ernährung.

Durch die reizarme Umgebung lernen die Kinder auch einmal Langeweile auszuhalten, selbst aktiv zu werden, kreativer Gestalter und nicht Konsument zu sein.

Von Unschätzbarem Wert ist auch das Erleben der Stille im Wald. Es führt zur Ruhe, Konzentration und innerer Ausgeglichenheit.

Einmal im Jahr besuchen die Kindergartenkinder auch die Zahnärztin im Rahmen eines Projektes der Bayerischen Landesarbeitsgemeinschaft Zahngesundheit e.V. (LAGZ). Es wird kindgerecht Prophylaxe gemacht und die richtige Zahnputztechnik geübt. Die Kinder bekommen als Geschenk eine Zahnbürste und einen Zahnbecher geschenkt