Pädagogische Schwerpunkte / Konzeption

siehe auch: http://www.murrhäuschen.de/18.html

Hintergrund:

Die pädagogische Grundlage baut auf den Erkenntnissen Emmi Piklers und der aktuellen Forschung auf: Kinder werden besonders in der jüngeren Forschung als kompetente Wesen entdeckt, die Interesse und Eigeninitiative mitbringen, die Welt auf eine ganz eigene Art zu erkunden. „Kompetent soll aber nicht missverstanden werden als „alles wissend“, sondern als „alles lernen wollend“. Wie Lernprozesse sich entfalten können, hängt davon ab, welche Bedingungen von Erwachsenen für diese Prozesse bereitgehalten werden.

Rahmenbedingungen für Lernprozesse:

Erste Regel für die Erziehung von Krippenkindern: Ohne Bindung keine Bildung. Was heißt das für den Krippenalltag? Kinder brauchen verbindliche Bezugspersonen in ihrer Nähe, damit sie beginnen, die Welt zu erkunden. Deshalb werden Kinder in der geplanten Einrichtung feste, verlässliche Bezugspersonen haben. Das Kind wird in den Mittelpunkt gestellt. Dies kann nur in enger Absprache mit den Eltern passieren. Erzieherinnen und Eltern sehen sich als Partner zum Wohle des Kindes. Deshalb wird großen Wert auf eine behutsame Eingewöhnungszeit gelegt. Der Tagesablauf richtet sich nach den Bedürfnissen des Kindes. Bsp.: Das Kind soll schlafen, wenn es müde und essen wenn es hungrig ist.

Regel zwei: Das Kind braucht Aufgaben, an denen es wachsen kann. Hierfür bildet der Raum als „dritter Erzieher“ die geeignete Atmosphäre, in der den Kindern sowohl Rückzugs- als auch Erkundungsmöglichkeiten geboten werden. Nicht Unmengen an Spielsachen, sondern verschiedene Ecken, Ebenen, Materialien und Farben, sowie Alltagsgegenstände bieten hier die Vielfalt in Form von Experimentier- und Lernwerkstätten. Sie ermöglichen den Kindern mit allen Sinnen zu forschen.

Regel drei: Das Kind braucht Gemeinschaft, in der es sich aufgehoben fühlt. Erst in jüngere Zeit wurde erkannt, wie sehr Kinder von anderen lernen. Es wurde festgestellt, dass Kinder bereits im Alter von 18 Monaten eine kulturelle Intelligenz besitzen, d.h. sie sind als soziale Wesen schon in diesem Alter bereit, ihr Wissen an andere weiter zu geben.

Ziele der pädagogischen Arbeit mit Kindern:

Wir gehen davon aus, dass das Spiel die dem Kind entsprechende Tätigkeit und die Grundvoraussetzung für das Lernen ist.

Die Kinderkrippe trägt dazu bei, dass sich Kleinkinder für wertvoll halten, mit sich selbst zufrieden sind und sich angenommen fühlen. Deshalb ist ein wertschätzender Umgang aller Erwachsenen mit den Kindern eine wichtige Voraussetzung. Das Kind soll sich auf die Aussagen der Erwachsenen verlassen können. Eine wichtige Säule ist eine Pädagogik angeregt durch Emmi Pikler. Das freie Spiel ist dem Kind angemessen. Wir erkennen seine autonome Bewegungsentwicklung an und schaffen dafür eine vorbereitete Umgebung. Die Kinder werden als selbsttätige Forscher und Entwickler gesehen, denen das pädagogische Personal als Forschungsassistenz unterstützend, beobachtend und dokumentieren zur Seite steht. Es versucht die vielfältigen „Sprachen“ des Kindes zu entschlüsseln. Die Dokumentationsform ist das Portfolio. Die beziehungsvolle Pflege ist eine wichtige Grundlage, deswegen sollen die geruchsdichten Wickelräume mit Blick zum Gruppenraum eine gemütliche, warme Atmosphäre ausstrahlen. So kann sich das Personal Zeit lassen, sich der Pflege des einzelnen Kind zu widmen.