Pädagogische Schwerpunkte / Konzeption

Du und ich

Du und ich„Du bist anders als ich, ich bin anders als Du

Gehen wir aufeinander zu,

schauen uns an, erzählen uns dann,

was Du gut kannst, was ich nicht kann,

was ich so treibe, was Du so machst,

worüber Du weinst, worüber Du lachst,

ob Du Angst spürst, bei Nacht,

welche Sorgen ich trag, welche Wünsche Du hast,

welche Farben ich mag,

was mich traurig stimmt, was Freude mir bringt,

wie wer bei Euch kocht,

wer bei Euch singt.

Und plötzlich erkennen wir -waren wir blind? -

Dass wir innen uns äußerst ähnlich sind.“

Von Karlhans Frank

PÄDAGOGISCHE ZIELE

Unser oberstes Ziel ist es, dass sich die Kinder bei uns wohl fühlen, gleichzeitig eine eigenständige und selbstbewusste Persönlichkeit entwickeln können sowie soziale Kompetenzen erwerben.

Wir helfen den Kleinen, eine Werthaltung gegenüber Anderen, ihrer Umwelt und nicht zuletzt sich selbst gegenüber zu entwickeln.

Das Wohl des Kindes steht mit dem Wohlbefinden der Eltern in engem Zusammenhang.

Die Kinder bekommen regelmäßigen und dauerhaften Kontakt zu anderen Kindern, sie haben die Möglichkeit, viele Spiel- und Lernerfahrungen in einer Gruppe von Gleichaltrigen, aber auch mit Kindern unterschiedlicher Altersgruppen zu machen. So lernen sie in dieser Gruppe, sich ein Sozialverhalten anzueignen und an Regeln zu halten. Die Spielsituation bekommt für die Kinder eine neue Dimension, da die Bedingungen anders als zu Hause und gezielt kindgerecht gestaltet sind. Die Kinder können sich ausprobieren , sich selbst innerhalb des freien Spiels, dass sie weitgehend auch selbst steuern und gestalten, in verschiedenen Rollen erleben. Dabei lernen sie, sich einen Platz in der Gruppe zu schaffen und diesen zu behaupten, sowie verschiedene Positionen von Kindern und Erwachsenen zu akzeptieren.

Die Situation beim gemeinsamen Frühstück am Vormittag wird als besonders wertvoll eingeschätzt, da die Einteilung des Tagesablaufs für einen festen Rhythmus und damit für ein Sicherheitsgefühl bei den Kindern sorgt.

Auch hier müssen sich die Kinder an bestimmte Regeln gewöhnen.

Sie können aber für sich selbst bestimmen, ob, was und wie viel sie essen möchten. Außerdem wird durch gemeinsame Lieder und Fingerspiele sowie das gemeinsame Essen selbst, die Gemeinschaft der Kinder untereinander und mit den Bezugspersonen viel intensiver erlebt.

Durch die Betreuung in der Kinderkrippe mittels zwei fester Bezugspersonen (Erzieherinnen, Kinderpflegerinnen, Praktikanten) entsteht ein offenes und vertrauensvolles Verhältnis zu anderen erwachsenen Menschen, welches den Kindern insgesamt ein sicheres Gefühl im Umgang mit sich und der Umwelt geben kann.

Angesichts dieser vielen positiven Punkte, die für Kinderkrippe Schlumpfenland sprechen, wollen wir jedoch auch darauf hinweisen, dass es an manchen Tagen bzw. in einigen Situationen auch sehr viel Chaos, Lärm und "action" in der Gruppe geben kann. So erkranken neue Kinder häufig in der Anfangszeit, kehren dann aber wieder gestärkt und gereift in die Gruppe zurück.

LEITGEDANKEN

Alle Kinder sind mit der gleichen Würde und mit gleichen Rechten ausgestattet. Die Gleichberechtigung von Mädchen und Jungen, von Kindern mit unterschiedlichem sozialem Hintergrund, verschiedener nationaler und kultureller Herkunft und unterschiedlichen Fähigkeiten liegt uns deshalb besonders am Herzen.

Indem wir jedes Kind mit seinen individuellen Fähigkeiten und Bedürfnissen ernst nehmen, kann es in seiner Persönlichkeit wachsen, Selbstvertrauen gewinnen, mit Neugier und Freude Neues ausprobieren.

Die Kinderkrippe Schlumpfenland ist ein Ort, an dem die Kinder viele soziale Verhaltensweisen kennen lernen, ausprobieren, beobachten und schließlich für sich übernehmen können.

Bei jedem Angebot erfolgt eine planmäßige, zielgerechte, systematische und altersgerechte Anleitung der Kinder. Den Kindern wird dabei notwendiges Wissen und Können vermittelt, es werden Werteorientierungen, Einstellungen und Verhaltensweisen herausgebildet.

Wir vermitteln Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Das Lernen wird als spezifische Tätigkeit angebahnt. So unterstützen und fördern wir die Kinder ganzheitlich und bewusst in ihrer Entwicklung.

Unser Markenzeichen ist die warme und herzliche Atmosphäre, in der sich Kinder, Eltern und das Krippenteam wohl fühlen können.

In unserer Kinderkrippe in Nürnberg bieten wir den Kindern Beschäftigung an:

ohne Zwang

altersadäquat und entsprechend dem individuellen Entwicklungsstand

dem Alter entsprechend in kurzen Zeitspannen, dem Tempo und Rhythmus des Kindes angemessen

Die drei wichtigsten ganzheitlichen Schwerpunkte in unserer pädagogischen Arbeit sind:

Selbstbewusstsein stärken

Mit allen Sinnen Wahrnehmen

Freude an Bewegung und am Spiel wecken

Jedes einzelne Kind steht mit all seinen Fähigkeiten und Fertigkeiten im Mittelpunkt. Es hat seinen eigenen Entwicklungsbauplan, den wir respektieren und dem Kind gerecht fördern.

Mit allen Sinnen wahrnehmen

fühlen, tasten, sehen, hören, riechen, schmecken, sprechen

Über diese Sinneskanäle nehmen Kinder zuerst sich selbst wahr und dann ihre Umwelt. Sie begreifen über be - greifen, d.h. Lernen findet immer mit allen Sinnen statt. So erobern Kinder ihre Welt. Die Wahrnehmung ist ein stetiger Prozess und gehört zu den wichtigsten Ereignissen eines Krippenkindes.

Die sinnliche Entwicklung fördert gleichzeitig die kognitive Entwicklung. Sie ist eng verbunden mit der Entwicklung des Sprachvermögens und der Denkfähigkeit. Wahrnehmung mit allen Sinnen fördert Konzentration, Aufmerksamkeit und Ausdauer.

Um unsere Ziele zu erreichen, vermitteln wir den Kindern Kenntnisse z.B. über Farbe, Form, Größe, Menge, Beschaffenheit, Raum und Zeit, Gegensätze, Ordnen / Zuordnen, Verallgemeinern, Beziehungen untereinander, sprachliche Bezeichnung von Handlungen,....

BEWEGUNG UND ENTSPANNUNG

„Bewegung ist das Tor zum Lernen“

Kinder brauchen viel Bewegung und intensive Erfahrungen mit allen Sinnen. Auf diesem Fundament können sich grundlegende Fähigkeiten wie Gleichgewicht, Eigenwahrnehmung, ein klares Körperschema, Raumorientierung, grob - und feinmotorische Bewegungskoordination und die Integration der Sinne entwickeln.

Konzentration, Leistungsfähigkeit, Motivation, Ausdauer, Kreativität,

emotionale und soziale Intelligenz bauen darauf auf.

Zur ganzheitlichen Lernförderung von Kindern tragen wir durch Bewegung, Lieder, Spiele, Reime und Rhythmus bei.

Die Kinder klettern, krabbeln, laufen, springen und turnen. Wir üben den Gleichgewichtssinn und vermitteln Spaß an Reimen, Musik und Rhythmik. Wir gehen viel in die Natur und unternehmen Spaziergänge zu Spielplätzen...

„ Nur durch das Tor der Sinne zieht die Welt in das Gemüt des Menschen ein.“

(Maria Montessori)

Zur Bewegung gehört auch Entspannung:

Dazu setzen wir Entspannungsspiele und -geschichten, Musik und Massagen ein und vermitteln damit den Kindern ein Gefühl der Geborgenheit und des Wohlfühlens.

Eine wichtige Grundlage für alle pädagogischen Ziele ist das Freie Spielen jedes Kindes = Freispiel

FREISPIEL

„Das Spiel ist die dem Kind entsprechende Tätigkeit. Es steht im Mittelpunkt

des Erziehungs- und Bildungsgeschehens in der Kindertagesstätte.

Ziel der Spielpädagogik ist es, im Spiel bestmögliche Bedingungen für die Persönlichkeitsentfaltung des Kindes zu geben, den Raum der Freiheit, der Eigenständigkeit und des Glücks zu geben, den das Kind zum Aufbau innerer Lebenssicherheit und zur Verarbeitung seiner Umwelterfahrungen benötigt, dem Kind Möglichkeit zu geben, durch Kontakt mit anderen Menschen, durch altersgemäße Begegnung mit der Umwelt, mit der Natur und vielfältigen Fähigkeiten und Fertigkeiten zu üben und sich nach seinem Lebensrhythmus zu entwickeln, seine Probleme zu verarbeiten, die Fähigkeiten und Fertigkeiten des Kindes zu entwickeln und damit seine Lebensfreude und Leistungsfähigkeit zu unterstützen, die Spielfähigkeit als menschliche Grundfähigkeit zu fördern.“

( 9.4 DV des Bayerischen Kindergartengesetzes )

Mit dem Freispiel schaffen die Kinder sich ihre Spiele selbst. Sie entscheiden mit wem, womit, wie, wo und wie lange sie spielen.

Kinder verfolgen ihre eigenen Ideen und Absichten im Spiel.

Sie sind schöpferisch tätig in und mit der Umwelt. Sie spielen alleine, zu zweit oder in der Gruppe. Sie üben erste Rollenspiele durch Puppenspiel, Sandspiel oder Bauspiel.

Durch das Spielen erlernt das Kind z.B. Konzentration, Ausdauer,

Zielorientierung, Erfassen von Spielstrukturen, Verarbeiten durch Nachahmen von Erlebtem, sich mitzuteilen und Konflikte zu lösen. Das Kind erwirbt sich Eigenständigkeit und Fertigkeiten und sammelt Erfahrungen, ...

DAS SPIEL IST DER BERUF DER KINDER!

Neben einem ganzheitlichen Ansatz legen wir besonderen Wert auf die Förderung folgender Fähigkeiten, Kenntnisse und Eigenschaften:

Sensorik

Kognitive Fähigkeiten wollen wir durch vielfältiges Sinnesmaterial (Anschaffung in naher Zeit geplant) und unterschiedliche Methoden, fördern. In diesem Bereich arbeiten wir gezielt in Kleingruppen oder in Form der Einzelförderung. Wir setzen z.B. ein:

Angebote wie Freispiel, Entspannung und Bewegung, Massage, Musik

und Rhythmik, Spiel im Freien, Spaziergänge, Experimente, Fingerspiele,

Bücherbetrachtung ...

Wir nutzen vielfältige Materialien:

z.B. Motorik- und Geschicklichkeitsmaterial, Klang- und Geräuschmaterial, Tastmaterial, Modellier- und Farbmaterial, Bau- und Konstruktionsmaterial, Material zur optischen Differenzierung, Spiegelflächen, geometrische Körper, Lege- und Steckspiele, Alltagselemente (Wasser, Erde, Steine, Sand, Wind, Holz, Papier, Stoff, Naturmaterialien...)

GROB- UND FEINMOTORIK

Sich seines Körpers bewusst sein, dient der Entwicklung eines guten Selbstbewusstseins und der schulischen Lernfähigkeit eines Kindes. Wir fördern dies durch

Bewegung im Freien, in der Gruppe oder beim Turnen

Basteln und Werken, schneiden üben, kleben, fädeln, malen, modellieren,...

Spielen mit Bausteinen, Steckspielen, Puzzle, didaktisches Material,

Koordinationsmaterial, Sinnes- und Wahrnehmungsmaterial und durch Fingerspiele

SPRACHE

Sprache ist das größte Ausdrucks- und Kommunikationsmittel zwischen

Menschen. Die Kinder lernen ständig neue Bezeichnungen für konkrete und abstrakte Dinge. Sie erweitern dadurch ihren passiven wie aktiven Wortschatz. Sprachförderung findet im gesamten Alltag der Kinderkrippe statt, z.B.:

• während des Kontaktes der Kinder untereinander und mit den

Mitarbeiterinnen,

• bei jedem Gespräch und wenn Bedürfnisse und Empfindungen mitgeteilt

werden.

• Während der Angebote durch

- Zuhören, Lieder hören und singen, Reime, Fingerspiele, Rollenspiele,

Singspiele, Geschichten ...

- Erzählen (von Erlebtem, Gesehenem, Gehörtem)

- Bilderbücher (vorlesen, betrachten, erzählen und wiedergeben)

MUSIKALITÄT UND KREATIVITÄT

Musikalität, Kreativität und Phantasie erweitern die Lebensqualität eines Menschen, führen zu Problemlösungen im Alltag und fördern Entspannung.

Die Grundlagen dafür werden in den ersten Lebensjahren gelegt.

Wir wecken Musikalität bei den Kindern durch Musik hören, Musik selbst machen, sich zu Musik bewegen. Dazu setzen wir z. B. ein:

Lieder, Instrumente, Tanz, Bewegungsspiele, Turnen mit Musik und Rhythmus, Fingerspiele, Singspiele.

Einmal pro Woche kommt eine Musikpädagogin, die „Musik, Tanz und Bewegung“ anbietet.Kreative Anregungen und Gestaltung schafft selbständiges Denken, Planen und Handeln und fördert Selbstvertrauen und Intelligenz. Wir bieten den Kindern:

Malen, Basteln, Werken, Modellieren, Kennenlernen und Ausprobieren von unterschiedlichen Materialien, Experimentieren mit Knete, Ton, Salzteig, Stoffen, Farben, Pinsel, sowie Naturmaterialien und scheinbar wertlosen Materialen ...

SELBSTSTÄNDIGKEIT UND LEBENSPRAKTISCHE FERTIGKEITEN

In keiner anderen Lebensphase lernt der Mensch in wenigen Jahren so viele Dinge gleichzeitig. Das Gefühl für den eigenen Körper und das Erkennen der Bedürfnisse ist Grundvoraussetzung für die ersten Schritte in die Selbständigkeit. Kinder lernen in dieser Zeit auch, Gefahren zu erkennen und richtig einzuschätzen.

Wir fördern die altersgemäße Selbstständigkeit der Kinder durch viele

Übungen des praktischen, täglichen Lebens.

„Lernen durch Tun“

ist unser Motto.

Dies geschieht z.B. durch Körperpflege wie Hände waschen und abtrocknen, Töpfchen- und Toilettenbenutzung, An- und Ausziehen, alleine Essen, Tisch decken und abräumen, Tisch abwischen, Aufräumen,...

NATUR UND UMWELT

Der sorgsame und verantwortungsvolle Umgang mit der Natur ist eines

unserer Ziele. Wir bieten dazu z.B.: Beobachtungen und Betrachtungen, Spiele im Freien, Spaziergänge, Experimente und kleine Aufgaben, Gespräche, mit allen Sinnen die Natur erfahren.

ICH-KOMPETENZ

Kinder entdecken sich in den ersten Lebensjahren als eigenständige Persönlichkeit, als Individuum mit all seinen Unterschieden zu und Gemeinsamkeiten mit anderen Menschen.

Dazu gehört das Wahrnehmen von Emotionen, Stimmungen und dem eigenen Rhythmus. Kinder entwickeln Eigenmotivation, Selbständigkeit, Selbstverantwortung, Selbstbehauptung, Selbstbewußtsein, und Selbstwertgefühl. Sie eignen sich Kritikfähigkeit, Frustrationstoleranz und Mut an. Sie lernen erste Grenzen kennen, Werte und Regeln zu akzeptieren, z.B. das Eigentum anderer zu respektieren.

Dies lernen sie vor allem im Freispiel, beim täglichen Auseinandersetzen in der Gruppe. Sie erleben sich selbst in einem Konflikt und versuchen dann eigenständige Lösungswege zu finden.

SOZIALE KOMPETENZ

Der Mensch ist ein Gemeinschaftswesen. Die Kinder lernen täglich im

Umgang voneinander. Die Kleinen lernen von den Großen. Aber auch wir

sind den Kindern ein Vorbild im Umgang miteinander. Wir achten auf unsere Mimik, Gestik und Sprache.

Soziale Kontakte finden im gesamten Alltag der Kinderkrippe statt. Wir vermitteln Werte und Normen. Wir achten auf Respekt, Achtung, Toleranz und Akzeptanz untereinander.

Grundvoraussetzungen für soziales Verhalten sind für uns Ehrlichkeit und Offenheit. Unsere Kinder entwickeln Kontakt-, Gesprächs- und Konfliktfähigkeit, sie lernen sich durchzusetzen und anzupassen. Sie entdecken Eigeninitiative, Entscheidungsfähigkeit und -freiheit.

Wir fördern Gemeinschaftsgefühl, Hilfe und Rücksichtnahme, soziale Verantwortung, Mitsprache und Mitbestimmung.

Wir beobachten bei den Kindern gezielt das Verhalten in der Gruppe, ihren jeweiligen Status und ihre Rolle, ihre Einzelbeziehungen zu anderen Kindern und Erwachsenen. In kritischen Situationen greifen wir ein. Gruppenprozesse fördern wir gezielt, z. B. durch Gespräche, gemeinsame Tätigkeiten u. Aktivitäten um voneinander zu lernen.

RELIGION UND ETHISCHE WERTE

Wir sind eine überkonfessionelle Kinderkrippe. In unserer Einrichtung

werden Kinder aller Glaubensrichtungen gemeinsam betreut und gefördert. Wir fördern das „Offensein für eine interkulturelle Lebensgemeinschaft“.

Wir vermitteln folglich keine gezielte Religionspädagogik. Dennoch beziehen wir religiöse Feste wie z.B. St. Martin, Nikolaus, Weihnachten, Ostern etc. in unsere Arbeit mit ein, da sie zur Lebensumwelt der Kinder gehören.

Toleranz und Akzeptanz statt Ausgrenzung - das ist die wichtigste Orientierung in unserer Arbeit.