Pädagogische Schwerpunkte / Konzeption

Eingewöhnung:

Kinder zu lieben heißt auch, loslassen zu können

Wir lehnen uns in der Eingewöhnung an das sog. „Berliner Modell“ an, welches sich auf aktuelle entwicklungspsychologische Erkenntnisse stützt.

Das Berliner Eingewöhnungsmodell

(Quelle: INFANS, Berlin 1990)

Grundphase

3 Tage, an denen die Mutter (oder der Vater) mit dem Kind für 1 Stunde in die Gruppe kommt, und das Kind anschließend auch wieder mit nach Hause nimmt.

Die Mutter ist der „sichere Hafen“, sie ist da, greift aber nicht aktiv ins Geschehen ein, sondern sieht sich als Anlaufstation. Das Kind kann, wenn es möchte, von der Mutter weggehen, spielen oder einfach nur schauen. Sie ist immer für ihr Kind ansprechbar.

Die Bezugserzieherin nimmt vorsichtig Kontakt zu dem Kind auf, soweit es das Kind zulässt.

Trennungsversuch

Der erste Trennungsversuch findet normalerweise am 4. Tag statt, außer dieser liegt nach einem Wochenende, dann findet der erste Trennungsversuch am 5. Tag statt.

Die Mutter kommt mit dem Kind in den Gruppenraum, bleibt eine Weile dabei, und geht dann (nach der Aufforderung der Bezugserzieherin) aus dem Raum, jedoch nicht ohne sich vom Kind zu verabschieden.

Im Miniclub haben die Eltern die Möglichkeit, die Wartezeit bis zur Rückkehr in den Gruppenraum (später bis zur Abholung des Kindes) im Elterncafe, in der Casa Cuna im Wartebereich zu verbringen. Sie können sich dort eine kleine Kaffee- oder Teepause gönnen, etwas lesen oder einfach die Pause genießen und im "Eingewöhnungsordner" Erfahrungsberichte von anderen Eltern lesen.

Die erste Trennung dauert i.d.R. zwischen 10-15 Minuten, längstens jedoch 30 Minuten. Die Mutter wird von einer Kollegin wieder zurückgeholt, bitte kommen Sie nicht selbständig wieder in den Gruppenraum, denn nur so kann die Bezugserzieherin den Prozess sinnvoll gestalten.

Je nach Reaktion des Kindes wird die Bezugserzieherin die Eingewöhnung weiter gestalten.

Die Eingewöhnungsphase kann von 6 Tagen bis hin zu 4 Wochen dauern. Hier ist es wichtig, dem Kind die Zeit zu geben, die es braucht. Die Erzieherin wird den weiteren Ablauf mit Ihnen besprechen.

Stabilisierungsphase

Nach dem ersten Trennungsversuch übernimmt immer mehr die Bezugserzieherin die Versorgung des Kindes, wie z.B. Füttern/Essen geben, Wickeln. Die Mutter zieht sich mehr und mehr zurück, so dass das Kind sich immer mehr an die Erzieherin und die Gruppe gewöhnt.

Die Trennungszeiten können nun nach Möglichkeit ausgedehnt werden. Die Mutter sollte jedoch noch im Haus bleiben, damit eine schnelle Rückholung möglich ist. Dies gibt dem Kind Sicherheit.

Schlussphase

Sobald das Kind die Erzieherin als „sichere Basis“ akzeptiert und die Trennung von der Mutter gut verkraftet, ist die Eingewöhnung beendet. Auch wenn das Kind beim Verabschieden weint, sich dann aber schnell trösten lässt, ist die Eingewöhnung abgeschlossen, weil dies bedeutet, dass das Kind die Erzieherin als Vertrauensperson akzeptiert hat.

Es ist wichtig, dass die Mutter oder der Vater des Kindes immer, aber vor allem in den ersten Wochen, telefonisch erreichbar ist. Gerade in der ersten Zeit in der Einrichtung können besondere Situationen auftreten, in denen das Kind die Mutter oder den Vater braucht, und die Erzieherin noch nicht ausreicht, um es zu trösten.

Zwischen der eingewöhnenden Bezugsperson und der Bezugserzieherin sollte ein auf Vertrauen und Respekt basierendes Verhältnis entstehen, sie sollten sich gegenseitig in ihrer Rolle wertschätzen und in intensivem Austausch stehen.

Um Ihrem Kind und auch Ihnen als Familie den Start bei uns zu erleichtern, bitten wir Sie als Experten Ihres Kindes einen kleinen Fragebogen auszufüllen, in dem die Besonderheiten ihres Kindes abgefragt werden. Diese werden Ihrem Kind, aber auch uns helfen, den Übergang in unsere Einrichtung, zu bisher fremden Erwachsenen und Kindern, gut zu meistern. Ihre Angaben werden selbstverständlich vertraulich behandelt! Sie dienen uns lediglich als Hilfe, um uns bestmöglich auf Ihr Kind einstellen zu können.

Um den Einstieg einer größeren Zahl an Kindern im September gut zu gestalten beginnen wir bereits im Mai mit unseren Schnuppergruppen zum gegenseiteigen Kennenlernen.

Unsere Tiergestützte Pädagogik:

Wir möchten gerne unseren Kindern die bestmögliche Umgebung und Förderung bieten, die wir schaffen können. Eine besondere Form stellt für uns der Umgang mit Tieren, also eine tiergestützte Pädagogik dar.

Um eine sehr intensive Möglichkeit der tiergestützten Pädagogik zu schaffen, eignen sich Hunde besonders gut. Mit Hunden kann man sehr direkten Kontakt herstellen und regelrecht „verbal“ kommunizieren. Die Kinder lernen, dass der Hund ihre Kommandos versteht und befolgt. Der Hund hat

jedoch einen eigenen Willen und eigene Bedürfnisse, die es zu erkennen und respektieren gilt. Ebenso nimmt ein Hund Mahlzeiten zu sich und hält „Schläfchen“. Sie erkennen, dass es Regeln und Grenzen auch für den Hund gibt und es gilt, diese einzuhalten.

Studien haben gezeigt, dass Hunde allein durch ihre Anwesenheit Ruhe ausstrahlen und dies Auswirkungen auf Puls und Herzfrequenz hat.

Manche Kinder können sich Tieren besser und leichter nähern und öffnen als Menschen, insbesondere Gleichaltrigen. Leider haben immer mehr Menschen Angst vor Hunden und sind sehr unsicher im Kontakt mit Hunden und Tieren allgemein. Es wäre uns ein sehr großes Anliegen, unseren Kindern einen sicheren, entspannten Umgang mit den Hunden näher zu bringen. Sie lernen sich dem Hund richtig zu nähern und seine Signale richtig zu deuten.

Wenn Kinder dem Hund Kommandos geben wie „Sitz“ und „Platz“ und er diese befolgt, erleben sie ihre Selbstwirksamkeit. Diese können sie zusätzlich steuern, indem sie selbst auch den Körperkontakt regeln und entscheiden, kuschele ich oder nicht.

Der Hund beherrscht sowohl die verbale als auch nonverbale Kommunikation, was besonders den Kindern entgegenkommt, die sich sprachlich noch nicht so ausdrücken können. Auch ohne „Sprache“ werden sie verstanden.

In Geschicklichkeitsspielen mit dem Hund werden Motorik und Geduld geübt. Wenn der Hund sein verstecktes Leckerli findet ist die Freude auf beiden Seiten groß!