Pädagogische Schwerpunkte / Konzeption

paedagogikbild

Foto von Daniela Meyer Fotografie

Grundlage unserer pädagogischen Arbeit im Kinderhaus ist die Pädagogik Maria Montessoris (1870-1952), welche schon Anfang des letzten Jahrhunderts Inhalte formulierte, die heute im Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplan stehen. Bei der Gestaltung des Kindergartenalltags beziehen wir uns auf ein Menschenbild, das von einem auf Selbstständigkeit und Selbstbestimmung ausgelegten Wesen ausgeht. Der Leitgedanke unserer pädagogischen Arbeit ist:

"Das Kind im Mittelpunkt mit seinen individuellen Bedürfnissen!"

Das bedeutet jedes Kind in seiner Einzigartigkeit in die Gemeinschaft aufzunehmen, wenn wir nach gemeinsamer Bedarfsermittlung mit den Eltern und dem Träger, den jeweiligen Bedürfnissen gerecht werden können.

Wichtig ist: "Jeder lernt von Jedem, egal wo er herkommt und wie er aussieht."

Besondere Angebote für die Kleinsten:

• Unterstützende Begleitung bei der Eingewöhnung

mit einem Paten

• Schritt für Schritt in den Kindergartenalltag

• altersgerechtes Spielmaterial

Besondere Angebote für alle Kinder:

• Lernen durch Bewegung - Turnangebote, auch in der

großen Schulturnhalle

• Naturtage auf der Wiese und im Wald

• Monatlich gesundes Frühstück und täglicher Obst- und Gemüsekorb

• Experimentieren und Forschen im Kindergartenalltag

• Große Auswahl an Material und ein vorbereiteter Platz für kreatives Arbeiten

• Vielzählige musikalische Angebote als "Kraftfutter für Gehirn und Seele"

• Vorkurs Deutsch mit Montessori Sprachmaterial

• Besondere Projekte und Angebote für Vorschulkinder

• Gemeinsames Anlegen und Ausgestalten einer Portfoliomappe

Kinder brauchenÂ…

Â…eine Welt, die sie mit allen Sinnen erfassen

und begreifen können.

…Spiel- und Bewegungsräume, die sie mit

ihrer Fantasie erfüllen können.

…Erwachsene, die sich Zeit für sie nehmen

und deren Vertrauen es möglich macht,

sich selber etwas zuzutrauen.

(Renate Zimmer)

4. Pädagogische Grundsätze nach Maria Montessori

Freiheit des Kindes - "Baumeister seiner Selbst"

Diese Freiheit bezieht sich auf die freie Wahl beim Spiel, dem Spielpartner, im Handeln und Denken. "Die Freiheit des Kindes hat als Grenze das Interesse der Gemeinschaft", sagte Maria

Montessori einmal. Kinder lernen besonders intensiv, wenn sie ein Thema neugierig macht oder brennend interessiert. Jedes Kind lernt anders und in seinem eigenem Tempo. Im Zusammensein mit anderen Kindern und Erwachsenen bauen sie Beziehungen auf, schließen Freundschaften, üben selbstständig mit Konflikten umzugehen, Kompromisse einzugehen, eigene Emotionen zu steuern und aufgeschlossen zu werden gegenüber Werten und Normen.

Bei Kinderkonferenzen üben die Kinder Mitsprache, -Entscheidung und lernen Verantwortung

zu übernehmen.

Vorbereitete Umgebung - "Hilf mir, es selbst zu tun"

Der Weg zur richtig vorbereiteten Umgebung besteht darin bei allen Entscheidungen der Umgebung und zur Auswahl und Bereitstellung von Materialien müssen wir das Kind in den Mittelpunkt unserer Überlegungen stellen. Das Kind will, dass wir ihm helfen, alleine zurechtzukommen. Dazu kommen die zahlreichen Möglichkeiten bei den "Übungen des täglichen Lebens", bei dem das Kind praktische Tätigkeiten durchführen kann z.B. Schütten, Löffeln, Gießen, Schuhe putzen usw.

Die Polarisation der Aufmerksamkeit - "Dann höre ich nur noch auf mich..."

Dies zeigt sich, wenn ein Kind mit voller Konzentration bei einem Gegenstand oder einem Vorgang ist. Das ist die Voraussetzung für "Normalisation", bei der das Kind ausgeglichen und zufrieden mit sich und seiner Umwelt wird. Durch die vorbereitete Umgebung, die freie Wahl des Materials, der Tätigkeit und der Schaffung einer vertrauensvollen Arbeitsatmosphäre werden die Bedingungen dafür geschaffen. Stillemeditationen z.B. "Das Gehen auf der Linie" lassen sogar Raum für innere Erfahrungen.

Die Erzieherin bleibt im Hintergrund -"Ihre Mitarbeit ist keineswegs ausgeschaltet, doch

sie wird vorsichtig, feinfühlig und vielfältig...!"

Nach einer Darbietung eines Materials und wenn das Kind Interesse zeigt, soll die Erzieherin sich zurücknehmen. In dieser passiven Haltung muss sie jedoch aktiv wahrnehmen und beobachten. Das Kind fühlt sich dadurch angenommen und respektiert in seiner Eigenständigkeit.

Das Montessori-Material - "Der Schlüssel zur Welt"

- Jedes Material ist nur einmal vorhanden, damit lernen die Kinder Rücksicht zu nehmen und sich abzusprechen.

- Jedes Material birgt eine Fehlerkontrolle, somit kann nach der Einführung das Kind

selbstständig und unabhängig vom Erwachsenen arbeiten. So entwickelt es Selbstbewusstsein.

1. Übungen des täglichen Lebens (z.B. verschiedene Anziehrahmen, Kehrsets in Kindergröße)

2. Sinnesmaterial (z.B. Einsatzzylinder, Rote Stangen)

3. Sprachmaterial (z.B. Sandwanne, Wortschatzerweiterung mit Gegenständen und Wörtern)

4. Mathematisches Material (z.B. Spindelkasten, Goldenes Perlenmaterial, Zahlenkartensätze)

5. Kosmisches Material ( z.B. Geopuzzles, Globus, Planetenmodell)

Montessori Materialien bewirken durch manuelle Tätigkeit, Wiederholung und Sinneserfahrung eine geistige Entwicklung der Kinder. Die Kinder erkennen Zusammenhänge und kommen vom Greifen zum Be-greifen.