Pädagogische Ziele, Methoden und Aktivitäten

Soziales Lernen

„Die Bewegung des Lebens ist Lernen“

(Gautama Buddha)

In der täglichen Arbeit mit den uns anvertrauten Kindern ist die Gruppe ein entscheidendes Kriterium für soziale Kontakte und soziales Lernen. Die Gruppe soll ein Lebensraum sein, der das Kind in seiner Persönlichkeitsentwicklung fördert. Dies geschieht im täglichen Erleben der Gemeinschaft, in der das Kind zwischenmenschliche Beziehungen, sowie Beziehungen zu sich und seiner Umwelt aufbauen kann. Die Gruppe soll dazu beitragen, den Erfahrungsreichtum des Kindes zu erweitern und die Entwicklung sozialer Kompetenzen zu unterstützen. Die Individualität des Kindes kann sich nur entwickeln, wenn es ein Gegenüber hat. Die Integration in einer Gruppe ermöglicht dem Kind Freunde zu finden und Kontakte aufzubauen. Es soll eine Gemeinschaft erleben, in der es sich selbst einbringen und Veränderungen schaffen kann, in der es auch gilt, eigene Interessen mit denen der Gruppe abzustimmen, Konflikte zu lösen und Kompromisse einzugehen.

Die Gruppenerfahrung, das „ Wir - Gefühl „ ist eine neue Erfahrung im Leben des Kindes. Das Loslösen von den Eltern, bildet dabei den wichtigsten Aspekt. Das Kind lernt nun auf sich allein gestellt zu agieren. Das heißt, es ist nicht mehr länger nur als Individium wichtig, sondern Mitglied einer altersgemischten Gruppe, in der auch Toleranz und Rücksichtnahme wichtig ist. Es lernt sich in der Gruppe zurechtzufinden, in der alle gleichberechtigt sind. In der Interaktion mit anderen Kindern erfährt es verschiedene Möglichkeiten von Konfliktbewältigungen. Für uns ist es wichtig, dass Kinder lernen, ihren Platz in der Gruppe zu finden und eigene Lösungswege zu entwickeln. Wir unterstützen die Kinder, indem wir eine verbale und gewaltfreie Konfliktlösung vorleben.

„Worte sind der Duft des Herzens“

Die Gruppenzusammensetzung aus Kindern unterschiedlichen Alters ermöglicht ein Lernen voneinander, Rücksichtnahme und Hilfestellung in verschiedenen Situationen.

Gruppenregeln geben dem Kind Sicherheit im täglichen Miteinander und fördern soziale Kompetenzen wie: Toleranz, Kompromissbereitschaft, Selbstkritik.

Folgende Inhalte finden Anwendung:

  • Wöchentliches Treffen in der Halle zum Morgenkreis
  • Tägliches Freispiel, das Außen und Innen bei großer Vielfalt von Spielzeug, Spielen und Ausstattung stattfindet
  • Teilöffnung der Gruppen (gruppenübergreifende Spielbereiche)
  • Rückzugsmöglichkeiten für die Kinder, z.B. in die Kuschelecke
  • Möglichkeit zum gruppenübergreifenden Austausch miteinander
  • Aktivitäten in Kleingruppen und in der Gesamtgruppe
  • Rollenspiele
  • Ãœbernahme von Patenschaften älterer Kinder für neue Kinder
  • Gemeinsame Feste z. B. Osterfeier, Nikolausfeier, Weihnachtsfeier usw.
  • Vorschulkinder besuchen die ersten Klassen der Grundschule
  • Projektthemen: "Wir verstehen uns gut", "Ich+Du=Wir, "Zahlenland",
  • Gestaltung des Gruppenkalenders
  • Gestaltung des Gruppenraumes
  • Besuche im Seniorenheim St.Nikola
  • Kennenlernspiele und -Lieder
  • Geburtstagsfeiern für jedes einzelne Kind
  • gemeinsame Ausflüge etc.

Interkulturelles Lernen

"Mehrsprachigkeit als Entwicklungschance und Normalfall"

Mehrsprachiges Aufwachsen wird hierzulande immer noch als etwas Außergewöhnliches betrachtet, obgleich mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung zwei- und mehrsprachig aufwächst. Pädagogische Fachkräfte benötigen ein Konzept von Sprachförderung, das sich nicht nur auf Sprachdefizite fixiert, sondern auch die spezifischen Kompetenzen von mehrsprachig aufwachsenden Kindern fördert und diese als Chance für die ganze Kindergruppe nutzt.

Zwei- und Mehrsprachigkeit als Chance nutzen bedeutet - wie die Erziehungswissenschaftlerinnen Ingrid Gogolin und Ursula Neumann dargelegt haben - radikales Umdenken in einer auch heute noch prinzipiell einsprachig definierten Erzieherinnen- und Lehrerinnenrolle.

"Kulturpädagogik und nicht nur Sozialerziehung"

Interkulturelle Erziehung hat grob gesagt zwei Schwerpunkte: Einen sozialerzieherischen- und einen kulturpädagogischen Ansatz, die eng zusammenhängen, aber nicht identisch sind. Zum Selbstverständnis von Erzieherinnen gehört vor allem der sozial- erzieherische Ansatz.

Damit wird die interkulturelle Erziehung tendenziell dem größeren Komplex „Entwicklung des Sozialverhaltens“ zugeordnet. Wesentliche Ziele sind hier Toleranz, Empathie und Kooperation.

Dieser Zugang ist sehr wichtig, aber er ist ergänzungsbedürftig. Eine bewusste Kulturpädagogik ist erforderlich, eine Erziehung zu sprachlicher und kultureller Aufgeschlossenheit, die die Eigenständigkeit, Wertschätzung und Präsenz anderer Kulturen und Sprachen bewusst macht und zwar innerhalb des institutionell anerkannten Rahmens, innerhalb des pädagogischen Angebots.

„Eine echte Gemeinschaft beginnt in den Herzen der Menschen“

(Malidoma Somé)

Viele unterschiedliche Nationalitäten besuchen unsere Kindertagesstätte z.B. Kinder aus der Türkei, Russland, Polen, Italien, Rumänien, Thailand usw.

Durch die verschiedenen Nationalitäten und Kulturen werden unsere Kinder teilweise zweisprachig erzogen. Außerdem lernen sie sehr schnell die deutsche Sprache und können sich dadurch gut in unsere Gesellschaft eingliedern und anpassen.

Die Wertschätzung und Förderung von Zwei - und Mehrsprachigkeit gehört wesentlich zur sprachlichen Bildung.

Mehrsprachige Förderung und „Deutschlernen“ sind kein Widerspruch, im Gegenteil:

Es sind Zielsetzungen, die sich gegenseitig ergänzen. Grundlage einer gezielten und differenzierten Sprachförderung ist die systematische Begleitung der Sprachentwicklung jedes Kindes. Dazu wurde der Beobachtungsbogen Sismik (Sprachverhalten und das Interesse an Sprache bei Migrantenkindern in Kindertageseinrichtungen) am Staatsinstitut für Frühpädagogik entwickelt. Dieser ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Arbeit.

Zusätzlich wurden vom Bayerischen Ministerrat Vorkurse eingerichtet. Diese sind eine spezielle Form der Sprachförderung für Kinder mit entsprechendem Bedarf. Sie erstrecken sich vom September des Jahres vor der Einschulung bis zum darauf folgenden Juli und werden zu gleichen Teilen von pädagogischen Fachkräften der Tageseinrichtung und Lehrkräften der Grundschule erbracht.

Sehr viel Wert wird in unseren Kindergruppen darauf gelegt, dass sich die Kinder untereinander Toleranz und gegenseitige Hilfestellung, ganz egal welcher Nationalität, entgegenbringen.

Bei der Anmeldung eines Kindes in der Kindertagesstätte werden keine Unterschiede und Ausnahmen bezüglich der Nationalität und Herkunft gemacht - jedes Kind wird in unserer Einrichtung anerkannt und geschätzt.

Gerne lernen wir Spiele, Lieder, Sitten und Gebräuche und Rezepte aus anderen Ländern kennen.

Werteorientierung und Religion

Wir sind eine katholische Kindertagesstätte und deshalb zieht sich die Erziehung zur Religion wie ein roter Faden durch alles, was wir mit den Kinder das gesamte Jahr über tun. Das beginnt bei der morgendlichen Begrüßung und endet bei der persönlichen Verabschiedung. Das tägliche gemeinsame Miteinander, die Solidarität, Toleranz und Wertschätzung anderen gegenüber, das Ich und meine Familie und das Ich und die Gesellschaft stehen dabei genauso im Vordergrund, wie das Feiern und Erarbeiten der kirchlichen Hochfeste.

Wir sind offen für Kinder aller Konfessionen, denn wir wollen Toleranz und Respekt anderen Religionen und Kulturkreisen entgegenbringen. Da wir in katholischer Trägerschaft stehen, aber auch aus unserer persönlichen Lebenseinstellung heraus, wollen wir den Kindern christliche, religiöse Inhalte und Werte vermitteln.

Kinder haben ein natürliches Bedürfnis nach Religiosität. Sie stellen die Grundfragen nach dem Anfang und dem Ende, nach dem Sinn und Wert ihrer selbst und nach Leben und Tod.

In ihrer Konstruktion der Welt ihrem unermesslichen Wissensdrang sind Kinder kleine Philosophen und Theologen.

Dabei gilt es, auf alle Fragen des Kindes, insbesondere auf diejenigen, die sich aus eigener Erfahrung religiösen Lebens im Alltag ergeben, mit Wertschätzung, Respekt und Geduld einzugehen.

Die Kinder erleben Religion in der Kindertageseinrichtung beim Erzählen biblischer Geschichten im Stuhlkreis, beim Mittagsgebet, bei der Gestaltung und beim Feiern von christlichen Festen und Gottesdiensten (Erntedank, St. Martin, Adventskranzsegnung, Weihnachtsfeier mit Weihnachtsspiel, Lichtmessfeier, Osterfeier, Abschlussgottesdienst), beim wöchentlichen Morgenkreis, sowie bei der Durchführung von religionspädagogischen Betrachtungen.

Ziel ist dabei Sicherheit, Orientierung und Antworten auf Sinnfragen zu geben und verbindliche Werte zu vermitteln, um eine gesunde, moralische Entwicklung und Gewissensbildung aufzubauen.

Sprache

  • Vorschulerziehung
  • Rollenspiele
  • Theaterstücke
  • Englisch für den Elementarbereich
  • Aktionen und Spiele mit Schwerpunkt Sprache
  • Einzelförderung bei Schwierigkeiten
  • Reime, Rätsel, Fingerspiele
  • Bilderbücher
  • Geschichten erzählen (selbst und die Kinder)
  • Private Berufsfachschule für Logopädie im Haus
  • Alltägliche Vorgänge sprachlich begleiten

Informations- und Kommunikationstechnik, Medien

  • CD`s und Kassetten hören
  • Kassetten selbst aufnehmen
  • Bilderbuch selbst gestalten
  • PC- Logikspiele
  • Dias anschauen
  • Bilderbücher, Zeitschriften
  • Kataloge ausschneiden
  • Fotografieren
  • Kennen lernen alter Medien wie Plattenspieler und Schallplatten

Umwelt

  • Spaziergänge, Exkursionen
  • Verkehrserziehung
  • Naturbeobachtungen (z.B. von der Raupe zum Schmetterling)
  • Tiergarten
  • Feuerwehr, Polizei, ADAC Hubschrauber...
  • Bayernpark (Freizeitpark)
  • Kochen, Backen
  • Wir erkundeten unsere Umwelt und den Lebensraum der Tiere vor Ort
  • Wir beschäftigten uns mit dem spezifischen Lebensumfeld der Tiere, deren Nahrung und Pflege (Aquarium)

Ästhetik, Kunst und Kultur

  • Theaterbesuche
  • Bilderbuchausstellung
  • Spieleausstellung
  • Sommerfest

Musik

  • Sing- und Spielekreis
  • Klanggeschichten
  • Instrumenteinführungen
  • Lieder
  • Musikinstrumente selber herstellen
  • Instrumente zur freien Verfügung
  • Tänze lernen
  • Vorführungen bei Festen
  • Musikalische Gestaltung von Gottesdiensten
  • Musikalische Früherziehung im Kindergarten

Bewegung, Rhythmik, Tanz und Sport

  • Regelmäßiges gezieltes und freies Turnen
  • Offene Halle
  • Spaziergänge und Wanderungen
  • Aufenthalt im Garten
  • Spielplatzbesuche
  • Rhythmik
  • Tänze
  • Sportmotorische Früherziehung im Kindergarten

Gesundheit

  • Gemeinsames Zähneputzen
  • Zahnarztbesuch
  • Projekt: Gesunde Ernährung
  • Gemeinsame gesunde Brotzeit vorbereiten
  • Hände waschen vor und nach dem Essen
  • Sauberkeitserziehung
  • Allgemeine Hygieneregeln den Kindern vermitteln
  • Wir versuchen durch Entspannungsübungen, eutonische Ãœbungen, Phantasiereisen die Kinder zur inneren Ruhe und Ausgeglichenheit zu führen.

Sonstige

  • Tag der Offenen Tür
  • Muttertagsfeier
  • Faschingsfeier
  • Abschlußgottesdienst im Juli
  • Fotograf
  • Schultütenbasteln
  • Weihnachtsbasar