Pädagogische Ziele, Methoden und Aktivitäten

Soziale Fähigkeiten

In der Kinderkrippe haben die Kinder die Gelegenheit, Beziehungen zu weiteren Bezugspersonen aufzubauen. Zudem lernen sie neue Kinder kennen und bauen Kontakt mit ihnen auf. Die Kinder bekommen ein Gefühl für Gemeinschaft, soziale Umgangsweisen und entwickeln Gruppenzugehörigkeit. Dennoch gehören auch zwischenmenschliche Konflikte zum Alltag der Krippenkinder. Die Kinder erlernen miteinander zu kommunizieren, Empathie und Konfliktlösetechniken zu entwickeln (BEP, S. 61).

Praxisbeispiele:

• Durch eine auf das Kind abgestimmte Eingewöhnung, kann das Kind voller Vertrauen in die Gruppe hineinwachsen und Bezug finden.

• Ein strukturierter Tagesablauf mit festen Ritualen bietet Kindern Sicherheit und hilft dabei, den Platz in der Gruppe zu finden.

• Soziale Werte werden den Kindern vorgelebt, die Fachkräfte sind Vorbild und begegnen den Kindern wertschätzend, empathisch und offen.

• Kommunikation findet im gesamten Alltag statt, wie z.B. im freien Spiel, bei Angeboten, im Singkreis, bei den gemeinsamen Mahlzeiten.

• Gemeinsame Aktivitäten, Ausflüge und Rituale stärken die Gruppenzugehörigkeit der Kinder.

• Hilfestellung durch das Fachpersonal und das gemeinsame Finden von Lösungsmöglichkeiten oder Kompromissen hilft den Kindern Konfliktlösetechniken zu entwickeln.

Interkulturelles Lernen

Ausgehend von den Bedürfnissen und Interessen der Kinder und deren Lebenswelt arbeiten wir situationsorientiert, individuell und ganzheitlich. Wir greifen Erlebnisse, Erfahrungen und Eindrücke der Kinder auf und bieten neue, für die Kinder bisher unbekannte, Themen an. Der Situationsorientierte Ansatz berücksichtigt die sozialkulturellen und psychologisch bedeutsamen Lebensbedingungen von Kindern und ihren Eltern und basiert auf einem ganzheitlichem Menschenbild. Ziel ist es, die Selbstständigkeit der Kinder, ihre Autonomie und ihr soziales Verhalten auf der Grundlage eines werteorientierten Verhaltens zu aktivieren und weiterzuentwickeln. Auch Aspekte der pädagogischen Grundsätze von Maria Montessori und Emmi Pikler fließen in unsere Arbeit mit ein wie z.B. die vorbereitete Umgebung, Übungen des praktischen Lebens, Selbstständigkeit durch Selbsttätigkeit und die achtsame Pflege der Kinder.

Werteorientierung und Religion

Unsere Arbeitsweise in der Einrichtung prägt eine ethische Bildung und Werteziehung der Kinder, dabei bleiben religiöse Aspekte im Krippenalltag außen vor. Wir fokussieren Werte wie Achtsamkeit, Einfühlungsvermögen und Verantwortungsbewusstsein, die schon im Krippenalter gebildet werden können. Wir begleiten die Kinder liebevoll und strukturiert durch die Autonomiephase, so dass ein eigenes „ICH“ und nachfolgend das Empathiebewusstsein entwickelt werden kann.

Sprache

Von Anfang an versucht das Kind mit seiner Umwelt zu kommunizieren - mit Gestik, Mimik und Lauten - und es ist für seine Entwicklung von Kommunikation abhängig. Sprache entfaltet sich in der Interaktion, dem Wechselgespräch. Sprachkompetenz ist eine Schlüsselqualifikation und sie ist eine wesentliche Voraussetzung für schulischen und beruflichen Erfolg, für eine volle Teilhabe am gesellschaftlich-kulturellem Leben (BEP S.207).

Sprache ist Ausdrucksmittel von Bedürfnissen, Gefühlen und ermöglicht Kontaktaufnahme. In den ersten Lebensjahren des Kindes werden die wichtigsten Grundlagen für Sprachentwicklung und Sprachkompetenz gelegt, daher sind frühzeitige Sprachanregungen von großer Bedeutung. Wir setzen an der sprachlichen Entwicklungsstufe des Kindes an und bieten ihm vielseitige Sprachanlässe. Auch die Kommunikation der Kinder untereinander wird unterstützt und der Spaß an der Sprache vermittelt.

Literacy hat einen hohen Stellenwert bei der Sprachentwicklung und ist für spätere Lesekompetenz und Bildungschancen von Kindern von großer Bedeutung. Literacy steht für vielfältige Erfahrungen rund um Buch-, Erzähl-, Reim- und Schriftkultur (BEP S.216).

 

Informations- und Kommunikationstechnik, Medien

Die Kinder lernen Medien in Form von Liedern und kleinen Hörspielen auf CD kennen.

Mathematik

Die Neugier und Entdeckerfreude ist allen Kindern angeboren. Sie sind bestrebt, nachzuforschen und herauszufinden, warum etwas so ist, wie es ist oder wie etwas funktioniert. Kinder haben Spaß und Freude am Beobachten und Erforschen und stellen schon im Kleinkindalter wissbegierig ihre Fragen (BEP, S.272). Auch die Grundsteine für die mathematische Bildung werden schon früh angelegt. Junge Kinder haben ein natürliches Interesse an Formen und Zahlen und haben Erfolgserlebnisse, wenn sie entdecken, dass etwas zueinander passt (BEP, S.252). Wir bringen den Kindern erstes Zählen, Mengen und Formen nahe.

Umwelt

Kinder möchten ihre Welt entdecken und wir können ihnen die Welt zeigen. Um ein ökologisches Verantwortungsgefühl entwickeln zu können, ist es wichtig, dass die Kinder von Anfang an ihre Umwelt mit ihren Sinnen erfahren und wahrnehmen können.

Ästhetik, Kunst und Kultur

Kinder erkunden und erschließen ihre Umwelt von Geburt an mit allen Sinnen und machen dabei erste ästhetische Erfahrungen. Lernen durch die Sinne ist in der frühen Kindheit die Grundlage von Bildung (BEP S.309). Um alle Sinne der Kinder anzusprechen nutzen wir die kindliche Neugierde, um die Kreativität der Kinder anzuregen. Die freie Gestaltung der Kinder wird gefördert, wertgeschätzt und nicht verglichen. Gezielte Angebote für die Kinder werden entsprechend der Jahreszeiten vorgeschlagen und sind freiwillig.

Musik

Die Vielfalt der Sinneswahrnehmungen durch das „Spiel mit Musik“ bietet in den ersten Lebensjahren grundlegende Anregungen. Der aktive Umgang mit Musik fordert und fördert die gesamte Persönlichkeit des Kindes (BEP S. 335). Kinder nehmen Musik voller Freude an und erleben Musik in unserer Einrichtung als festen Bestandteil im Tagesablauf. Unser vorrangiges Ziel ist es, die Begeisterung an der Musik zu wecken und zu fördern.

Bewegung, Rhythmik, Tanz und Sport

Bewegung zählt zu den grundlegenden Betätigungs- und Ausdrucksformen von Kindern. Kinder haben einen natürlichen Drang und eine Freude daran, sich zu bewegen. Für sie ist Bewegung ein wichtiges Mittel, Wissen über ihre Umwelt zu erwerben, ihre Umwelt zu „begreifen“, auf ihre Umwelt einzuwirken, Kenntnisse über sich selbst und ihren Körper zu erwerben, ihre Fähigkeiten kennen zu lernen mit anderen Personen zu kommunizieren (BEP, S.354).

Für die Entwicklung eines Kindes ist Bewegung von elementarer Bedeutung. Mittels Bewegung tritt das Kind, noch bevor es sprechen kann, in Dialog mit seiner Umwelt. Schritt für Schritt lernen Kinder die Welt zu verstehen, hierbei werden sie von uns liebevoll unterstützt.

Gesundheit

Neben der Bewegungsförderung ist es uns ebenfalls ein Anliegen, den Kindern Ruhe- und Entspannungsmöglichkeiten anzubieten. Diese Pausen im Alltag schaffen Raum für erste Erfahrungen mit dem Körper, die Kinder können ein Gespür entwickeln, was ihnen gerade gut tut. Dies trägt zu einer gesundheitlichen Bildung bei. Auch die Erfahrungen der täglichen Körperhygiene, Ernährung und Umgang mit Ressourcen sehen wir als wichtigen Bereich in unserer Arbeit an.

Sonstige

Praxisbeispiele zu unseren Aktivitäten finden Sie in unserer Konzeption unter awo-erlangen.de.