Pädagogische Ziele, Methoden und Aktivitäten

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Soziales Lernen

Unter Bildung verstehen wir mehr als die reine Wissensaneignung. Bildung ist ein Prozess, der permanent stattfindet. Zu berücksichtigen ist hierbei auch die Individualität jedes einzelnen Kindes und seine Persönlichkeit.

Das voneinander und miteinander Lernen steht im Vordergrund. Der Schatz aus dem die Kinder im Hort schöpfen, ist das soziale Miteinander und die damit verbundene Interaktion.

Persönliche Fähigkeiten

Emotionalität, soziale Beziehung und Konflikte

Kinder brauchen Kinder. Freundschaften bilden eine besondere Form der sozialen Beziehungen. Sie ermöglichen einen Dialog auf gleicher Ebene. Freundschaften unter den Kindern bilden einen ausschlaggebenden Rahmen für die Entwicklung unterschiedlicher Kompetenzen und Fähigkeiten. Das Pflegen und Erhalten von Freundschaften stellt eine bereichernde Lernsituation dar. Kinder lernen im Umgang mit Gleichaltrigen mit komplexen Situationen und Gefühlen umzugehen, Kompromisse zu schließen und Probleme eigenständig zu lösen.

Ein Zusammenleben ohne Auseinandersetzung bedeutet Stillstand. Im Alltag werden die Kinder immer wieder mit Konfliktsituationen konfrontiert. Sie helfen, Grenzen zu vermitteln und Bedürfnisse zu äußern. Für Kinder ist der souveräne Umgang mit Konflikten wichtig. Kreative Lösungen und Kompromisse machen Kinder kompetent und stabil. Wir begleiten die Kinder durch diesen Prozess.

Soziale Fähigkeiten

Basiskompetenzen befähigen Kinder, sich mit ihrer Umwelt auseinanderzusetzen.

Es sind grundlegende Fähig- und Fertigkeiten, die jedes Kind einzigartig machen.

Diese Persönlichkeitsmerkmale bilden die Grundlage für das seelische und körperliche Wohl der Kinder.

Unsere pädagogische Arbeit ist auf die individuellen Ressourcen und Kompetenzen der Kinder ausgerichtet. Unser Ziel ist es, die individuelle Entwicklung der Kompetenzen zu unterstützen und zu begleiten.

Gemäß den Inhalten des Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplanes legen wir Wert auf die Ausbildung unterschiedlicher Kompetenzen (personale, soziale und kognitive bzw. lernmethodische Kompetenzen.

Im Folgenden stellen wir einige Basiskompetenzen vor, die in unserem pädagogischen Alltag besonders im Fokus liegen.

  • Resilienz

Resilienz bedeutet die Widerstandsfähigkeit gegenüber Anforderungen und Belastungen. Sie trägt zu einer hohen Lebensqualität der Kinder bei.

Resiliente Kinder können selbstständig mit persönlichen, familiären und gesellschaftlichen Problemsituationen umgehen. Sie stehen ihrer Gefühlswelt selbstsicher, eigenaktiv und reflektiert gegenüber und nehmen Herausforderungen an.

Kinder zu stärken bedeutet auch, ihre persönlichen Grenzen einzuhalten. Wir bestärken sie darin, ihre Interessen durchzusetzen und Bedürfnisse zu kommunizieren.

Das Vertrauen in die eigenen Kompetenzen wächst, wenn Kinder sich ernst- und wahrgenommen fühlen.

Nein sagen macht stark! Kinder haben das Recht zu widersprechen und konstruktive Kritik zu üben. Der Widerspruch fordert uns auf, pädagogische Maßnahmen zu reflektieren und gemeinsam mit den Kindern nach neuen Wegen zu suchen.

  • Selbstwertgefühl

Zu einer persönlichen Haltung machen wir die bedingungslose Wertschätzung und Anerkennung jedes einzelnen Kindes. Jedes Kind ist in seiner Individualität und Einzigartigkeit anzunehmen.

Wir unterstützen die Entwicklung der Kinder durch positive Verstärkung.

Der positive Blick auf die individuellen Schätze der Kinder ermöglicht es ihnen, neue Bewältigungsstrategien für herausfordernde Situationen zu entwickeln. Wir ermöglichen es den Kindern stolz auf ihre eigenen Leistungen und Fähigkeiten, ihre Kultur und Herkunft zu sein.

Beispielsweise dient das Gruppengespräch nicht nur dem Informationsaustausch, sondern bildet auch einen intimen Rahmen, um persönliche Anliegen anzubringen.

Gemeinsam mit den Kindern wollen wir sie thematisieren, Erfolge feiern und Wertschätzung ausüben.

  • Denk- und Problemlösefähigkeit

Durch das Zusammenleben im Hortalltag lernen die Kinder bewusst Probleme zu analysieren, alternative Lösungswege zu entwickeln und sie anzuwenden.

Wir betrachten Fehler als wichtige Schritte der Problemlösung und nicht als Zeichen von Inkompetenz. Sie bieten eine authentische Lernsituation.

Wir unterstützen die Kinder, indem wir sie ermutigen, zunächst selbst nach Lösungen zu suchen und sich den Herausforderungen zu stellen. Konflikte sind ein wichtiger und notwendiger Bestandteil von Beziehungen.

Freundschaften stellen beispielsweise besonders gute Lernsituationen dar. Die Verbundenheit der Freunde macht es erträglicher Konfliktsituationen auszuhalten, den eigenen Standpunkt zu überdenken und Kompromisse herbeizuführen.

Alltagsfähigkeiten

Selbstständigkeit ist die Grundlage eines gesunden Selbstbewusstseins. In unserer Einrichtung wollen wir deshalb die lebenspraktischen Fähigkeiten und Fertigkeiten eines jeden Kindes fördern und weiterentwickeln, um ihnen so zu einer möglichst selbstbestimmten Zukunft in der Gesellschaft zu verhelfen.

Diese Förderung umfasst alltägliche Dinge wie beispielsweise das Verhalten bei gemeinsamen Mahlzeiten, die Auswahl von situations- und witterungsgerechter Kleidung, die Nutzung der Sanitäranlagen und die Einhaltung von Hygienestandards.

Des Weiteren sollen die Kinder aber auch zur Selbstreflexion ermutigt werden. Nur wer eigene Entscheidungen oder andere Meinungen auch kritisch hinterfragen kann, erlernt die Fähigkeit, Kritik anzunehmen und diese auch konstruktiv weiterzugeben. Ein kritischer Dialog ist die Grundlage der Verbesserung der gegenwärtigen und auch der künftigen Lebenssituation.

In unserem Hort wollen wir die Kinder dabei unterstützen, selbstständig und selbstbewusst ihren Platz in der Gesellschaft zu finden.

Mädchen und Jungen

Inklusion meint die Einbeziehung von Kindern, die von gesellschaftlicher Benachteiligung betroffen sind. Dazu zählen Kinder in Armut, mit unterschiedlichem Geschlecht, mit Behinderung und Kinder mit Migrationshintergrund.

Interkulturelles Lernen

Die interkulturelle Kompetenz ist als essentielles Bildungs- und Erziehungsziel in unseren Fokus, da sich unsere Gruppe durch eine hohe kulturelle Diversität auszeichnet.

Der Bayerische Bildungs- und Erziehungsplan, der die Grundlage der pädagogischen Arbeit bildet, greift die kulturelle Vielfalt auf und beschreibt sie wie folgt:

„Unterschiede zwischen den Kindern, zum Beispiel in Geschlecht, Herkunft, Kultur, Religion und Entwicklungstempo sind anzuerkennen. Sie bedürfen einer besonderen Aufmerksamkeit und Wertschätzung. Unterschiede können eine bereichernde Lernsituation bieten und zu mehr gemeinsamem Lerngewinn führen. Sie sind in organisatorischer und pädagogischer Hinsicht zu berücksichtigen.“

Als wesentliche Aspekte gelten den Fachkräften kulturelle und sprachliche Aufgeschlossenheit und Neugier. Diese beinhalten, sowohl verschiedene Sprachen und Kulturen als Selbstverständlichkeit anzusehen als auch Interesse an anderen Lebensentwürfen zu zeigen.

Die Fremdheitskompetenz beschreibt unter anderem die Fähigkeit, die Grenzen des eigenen Verstehens wahrzunehmen. Das heißt, fremde Kulturen können nicht immer gänzlich verstanden, jedoch akzeptiert werden.

Wir verstehen die kulturelle Offenheit als Möglichkeit, Kinder zu weltoffenen Persönlichkeiten zu erziehen, Begegnungen von verschiedenen Kulturen zu ermöglichen und Verschiedenheit zu achten.

Werteorientierung und Religion

Unser Hort zeichnet sich durch eine hohe kulturelle und religiöse Diversität aus. Die interreligiöse Erziehung unserer Einrichtung greift die Fragen der Kinder auf und geht diesen auf den Grund. Das Interesse der Kinder nehmen wir ernst und tauschen uns diesbezüglich auch gerne mit ihnen aus. Uns geht es keineswegs darum, verbindliche Antworten vorzugeben oder festzulegen, welche Ansicht die richtige ist. Vielmehr laden wir die Kinder ein, über ihren Glauben zu sprechen und selbst Antworten zu finden, die sich richtig anfühlen.

Wir vermitteln den Kindern die Offenheit und Toleranz gegenüber allen Glaubensrichtungen. Religiöse Werte, solche wie Nächstenliebe, Achtung vor dem Leben und Dankbarkeit finden unabhängig von Glauben, Weltanschauung und Herkunft Anwendung.

Unser Ziel ist es, die Gemeinsamkeiten der unterschiedlichen Weltanschauungen in den Vordergrund zu stellen und auf ihre vorhandenen Ressourcen zurückzugreifen. Denn es verbindet sie mehr, als sie trennt.

Sprache

In allen Lebensbereichen kommen Kinder mit Sprache und Literacy in Berührung. Die Entwicklung der Sprache ist ein lebenslanger Prozess, welcher von vielen Faktoren, wie zum Beispiel der Umwelt des Kindes beeinflusst wird. Kinder brauchen individuelle Ausdrucksformen. Sie treten sowohl bewusst, als auch unbewusst in Kommunikation miteinander.

Das Gruppengespräch „von Kindern, für Kinder“ - Das Gruppengespräch bietet einen Rahmen sich offen über anstehende Aktivitäten oder persönliche Anliegen auszutauschen. Die Kommunikation und ein offener Austausch sind wichtige Bestandteile unseres Gruppenalltags. Wir motivieren die Kinder, sich ihrem Leistungsstand entsprechend und auf individuelle Art und Weise einzubringen. Den Kindern steht es frei, das Gruppengespräch zu führen und Informationen auf die eigene Art weiterzugeben. Durch eine Atmosphäre, die Wertschätzung vermittelt, können die Kinder angstfrei sprechen, zuhören und sich in ihren Kompetenzen weiterentwickeln.

Literacy ist ein Sammelbegriff für die Lese-, Erzähl- und Schriftkultur. Sie befasst sich mit den Fähigkeiten im Umgang mit Literatur und der Schreib- und Lesekompetenz von Kindern. Die Literacy-Erziehung umfasst unter anderem die Vertrautheit mit Büchern, die Lesefreude, das Text- und Sinnverstehen und den kompetenten Umgang mit Medien.

Die Kinder haben bei uns freien Zugang zu Printmedien wie Büchern und Zeitschriften. Mit Aktionen wie dem Bücherwurm motivieren wir die Kinder zusätzlich das Lesen in ihren Alltag einzubinden. In unserer Bücherecke haben wir viele Bücher zu verschiedenen Themen. Diese sind im Regal nach Alter geordnet, so dass die Kinder sich leicht das für sie passende Buch raussuchen können.

Informations- und Kommunikationstechnik, Medien

Medien haben in der heutigen Gesellschaft einen enormen Stellenwert und sind auch auf Grund ihrer Vielfältigkeit nicht mehr aus dem Alltag wegzudenken. Deshalb ist es wichtig, Kindern die Fähigkeit zu vermitteln, mit Medien kritisch, reflektiert, selbstbestimmt und kreativ umzugehen. Wir als Erzieher sehen es als unseren Auftrag, einen verantwortungsbewussten Umgang mit Medien vorzuleben und weiterzugeben. Das bedeutet unter anderem, dass Laptop, Computer und Tablet nicht nur als elektronische Unterhaltungsmittel gesehen werden. Vielmehr rückt die Nutzung dieser Medien zu Lernzwecken in den Vordergrund, wenn es darum geht, Lerninhalte für Hausaufgaben zu recherchieren und diese zu erfassen.

In der Praxis setzen wir dieses Vorhaben beispielsweise dann um, wenn wir für das bevorstehende Kochen oder Kuchenbacken gemeinsam mit den Kindern im Internet nach Rezepten suchen.

Durch unsere noch begrenzte Ausstattung im medienpädagogischen Bereich stoßen wir dennoch in unserem Handeln an Grenzen. Gleichzeitig ist es uns ein Anliegen den Kindern die Möglichkeit zum Ausgleich, zu dem sonst sehr medienreichen Alltag zu bieten.

Des Weiteren gehört es zu unseren Aufgaben als pädagogische Fachkraft auf die Auswirkungen und das Suchtpotenzial zu hohen Medienkonsums aufmerksam zu machen. Bei Interesse stehen wir Ihnen gerne beratend zur Seite, wenn Sie Fragen zum Umgang mit verschiedenen Medien bzw. einer angebrachten Nutzungsdauer haben.

Mathematik

MATHEMATIK, ÄSTHETIK, KUNST, KULTUR

Mathematik steckt überall. Im Laufe des Alltags werden Kinder immer wieder mit Zahlen, Mengen, Formen und Mustern konfrontiert. Unbewusst lernen sie dabei, ihre Welt zu strukturieren und zu ordnen. Im Freispiel, beim Backen, beim Bauen, bei Bewegungsspielen, im Rollenspiel und während der Projektarbeit erweitern die Kinder ihre mathematischen Kompetenzen. Unser Ziel ist es, den Kindern durch geeignetes Material, gezielte Angebote, Projekte und kompetente Begleitung, vielfältige Lernerfahrungen zu ermöglichen. Auch liegt es uns am Herzen, die Freude der Kinder an mathematischer Bildung zu erhalten.

Kinder sind Entdecker. Sie haben ein natürliches Interesse am Experimentieren und Beobachten der belebten und unbelebten Natur.

„Kindertageseinrichtungen sind aufgerufen, den Forscherdrang und die Neugierde der Kinder aufzugreifen und durch attraktive Lernangebote weiterzuführen. Sie stehen in der Verantwortung, der kindlichen Lust am Fragen mit Ernsthaftigkeit zu begegnen und diesem Themenbereich im elementaren Bildungsgeschehen angemessen Raum zu geben.“

(„Der Bayerische Bildungs- und Erziehungsplan für Kinder in Tageseinrichtungen bis zur Einschulung“ - Staatsinstitut für Frühpädagogik München, 6. Auflage 2013, Cornelsen Verlag Berlin)

Das naturwissenschaftliche Interesse greifen wir in Form von Projekten und Angeboten auf. Schlüsselsituationen, wie beispielsweise die Fragen der Kinder oder Ereignisse im Laufe des Alltags, bilden die Brücke zwischen Theorie und Praxis. Die Kinder lernen so gemachte Erfahrungen mit theoretischem Wissen zu verknüpfen und dieses anzuwenden.

Die Experimente und naturwissenschaftliche Angebote orientieren sich an der Lebenswelt der Kinder und den Themen die sie einbringen. So erhalten wir den Spaß am Forschen.

Im Umgang mit Technik motivieren wir die Kinder selbstständig aktiv zu werden. Ihrem Interesse an Technik Raum zu geben, steht für uns im Vordergrund. Durch Freitagsaktionen wie dem Spiel- und Medientag haben sie die Möglichkeit, sich mit technischem Spielzeug auseinanderzusetzen und Anerkennung für die eigenen Kompetenzen zu erfahren.

Wir beziehen die Anwendung von Technik in unseren Alltag ein. Täglich kommen technische Geräte wie zum Beispiel die Musikanlage im Freispiel, die Lichtmaschine während Geburtstagsfeiern oder das Handrührgerät während Angeboten in der Küche zum Einsatz. Wir führen die Kinder ihrem Alter und Entwicklungsstand entsprechend an die Bedienung unterschiedlicher Geräte heran. Unser Ziel ist es den Kindern eine sichere Anwendung anzueignen.

Umwelt

Kinder sind Visionäre. Bereits im Grundschulalter sind Kinder in der der Lage sich mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen. Unser Ziel ist es, den Blick in die Zukunft für Mensch und Umwelt zu schulen und die Kinder für die Auswirkungen des eigenen Handelns zu sensibilisieren.

Der Hortalltag bietet eine Möglichkeit, die Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz in die Praxis zu übertragen. Durch einen verantwortungsbewussten Umgang mit den vorhandenen Ressourcen möchten wir als Einrichtung einen Beitrag leisten

Die Kinder sollen Ressourcen schätzen lernen. Beispielsweise beim Mittagessen legen wir Wert auf einen bewussten Umgang mit Lebensmitteln. Wir vermitteln den Kindern eine rücksichtsvolle Haltung.

Sozialverantwortliches Denken und Handeln bildet außerdem die Grundlage des Hortalltags. Wir ermutigen die Kinder den Fokus auf die Gruppe als Ganzes zu richten und situationsbedingt die Initiative zu ergreifen. Dies beinhaltet zum Beispiel andere Kinder in die Planung und Durchführung von Aktivitäten einzubeziehen oder die Bedürfnisse der Gruppe vor die des Einzelnen stellen zu können. Durch Mitsprache und Partizipation erleben die Kinder altersgemäße Formen der demokratischen Teilhabe.

Die „Erwachsenen“ sind gefordert. Regeln und Anweisungen nutzen wenig, wenn keine Überzeugung und konsequentes Vorbildverhalten vermittelt werden. Wir sehen es als unsere Aufgabe, sowohl die Kinder als auch die Eltern in dieser Hinsicht zu sensibilisieren.

Musik

Kinder brauchen die Möglichkeit sich auszudrücken. Das Grundbedürfni s kreativ zu gestalten und ästhetisch wahrzunehmen, löst Denkvorgänge aus und unterstützt die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit.

Eine besondere Form der Selbstverwirklichung bietet das bildnerische Darstellen von Bedürfnissen und Gefühlen. Es fördert die Entwicklung eigener Ideen und Lösungsstrategien, welche auf viele andere Bereiche des Alltags übertragen werden können. Durch gezielte Kreativangebote, die an den Interessen der Kinder ansetzen, lernen sie den vielseitigen Umgang mit Materialien und Techniken kennen. Solche Kreativangebote können Aktivitäten sein, die sich an besonderen Feiertagen oder der Jahreszeit orientieren, wie z.B. Faschingsdekoration gestalten. Indem das Material der Kreativecke frei zugänglich ist, können die Kinder auch selbst gestalterisch aktiv werden.

Wir behandeln die entstandenen Werke mit Wertschätzung und legen Wert auf Nachhaltigkeit, wie beispielsweise durch das Ausstellen in unserer Galerie oder in der Gruppe.

Durch das Setzen von Impulsen regen wir die Kinder an Natur, Kunst und Kultur zu erforschen und selbst zu erleben.

Musik regt an. Durch die Musik werden viele unterschiedliche Fähigkeiten der Kinder angeregt. Sei es die Motorik beim Tanzen, die Sprachentwicklung beim Singen und auch die Kreativität beim eigenen Dichten und Kreieren von Liedern.

Musik verbindet. Ein gemeinsames Erleben der Musik bildet das Zusammengehörigkeitsgefühl aus. Durch das Hören verschiedener Alben oder Hörbücher finden sich Kleingruppen mit gemeinsamen Interessen zusammen.

Musik bewegt. Das Tanzen schult die Motorik und die Koordination durch verschiedene Bewegungen. Im Alltag begleitet uns die Musik. Oft wird das Radio eingeschaltet und der aktuellen Musik gelauscht oder es werden auch einfach Lieder angestimmt.

Zudem ist es für uns auch wichtig, dass Kinder die Erfahrung machen, dass Geschmäcker verschieden sein können und jeder Schönheit in unterschiedlichen Dingen findet. Wir stärken die Kinder somit dabei, die Meinungen zu äußern und die Meinung anderer zu akzeptieren. Dies wirkt sich positiv auf die gegenseitige Wertschätzung aus. Auch ist uns das Heranführen an die Kultur ein Anliegen. Erlangen bietet hierzu viele verschiedenen Möglichkeiten wie beispielsweise das Besuchen der Museen oder des Theaters. Bei unseren „Freitagsaktionen“ und auch im Ferienprogram achten wir darauf, dass diese Besuche nicht zu kurz kommen und die Aktionsangebote sich in der Balance mit Kulturangeboten halten.

Bewegung, Rhythmik, Tanz und Sport

Die stetig steigenden schulischen Anforderungen an die Kinder erfordern von ihnen ein erhöhtes Maß an Konzentration. Sie müssen sich in der Schule konzentrieren und danach ihre Hausaufgaben gewissenhaft erledigen, um den Lernstoff zu vertiefen. Zusätzlich müssen einige Lerninhalte noch auswendig gelernt werden. Hinzu kommen außerdem verschiedene Aktivitäten am Nachmittag wie z. B. Chor, Flötenunterricht, oder Türkisch bzw. Russischunterricht. Wenn die Kinder einen ausgefüllten Tag hinter sich haben, war oftmals kaum Zeit für Bewegung vorhanden, deshalb sehen wir es als unsere Aufgabe, im Hort für einen Ausgleich zu sorgen. Unser Ziel ist es, den Schulstress der Kinder abzubauen, ihnen Raum zu geben, sich auszupowern und gleichzeitig für eine innere Ruhe zu sorgen. Bewegung gehört zur ganzheitlichen Entwicklung eines Kindes.

Der Bayerische Erziehungsplan sagt aus, dass Kinder einen natürlichen Bewegungsdrang haben und es ihnen Freude bereitet, sich zu bewegen. Bewegung ist von immenser Bedeutung sowohl im Hinblick auf die motorische und gesundheitliche Entwicklung, als auch auf die Wahrnehmungsleistung, die kognitiven Leistungen und soziale Verhaltensweisen. Durch Bewegung lernen Kinder viel über ihre Umwelt, lernen ihren Körper kennen und nehmen ihn dadurch wahr. Unter anderem werden so Wahrnehmung, kognitive Entwicklung und soziale Verhaltensweisen trainiert. Die motorische Entwicklung ist für das Selbstvertrauen, das Selbstbild, die Selbstständigkeit und das Ansehen bei Gleichaltrigen unverzichtbar.

Im Hort haben die Kinder die Möglichkeit, sowohl ihrem Bewegungsdrang, als auch ihrem Bedürfnis nach Ruhe nachzugehen. Im Außengelände bieten wir gemeinsame Bewegungsspiele an oder schaffen einen Rahmen, in dem die Kinder eigene Spielideen umsetzen können. Regelmäßig nutzen wir die Turnhalle für sportliche Angebote, die sich an den Interessen der Kinder orientieren. Unsere großzügigen Räumlichkeiten bieten den Kindern Rückzugsmöglichkeiten. Die Nebenräume können die Kinder vielseitig nutzen, um beispielsweise vom Schulalltag abzuschalten, Musik zu hören oder Bücher zu lesen.

Sonstige

HAUSAUFGABENBEGLEITUNG IM HORT

Sinn und Ziel der Hausaufgaben ist es, die Kinder dabei zu unterstützen, selbstständig zu arbeiten und ihnen eine Struktur an die Hand zu geben, um die Hausaufgaben bewältigen zu können.

Unsere Aufgabe ist es, die Kinder ab der ersten Klasse dabei zu begleiten, selbstständige Denk- und Arbeitsweisen zu entwickeln. Gemeinsam üben und vertiefen wir schulische Inhalte.

Kinder erleben im heutigen Bildungssystem oft Frustration und Grenzen, der stetige Leistungsdruck nimmt zu. Deshalb ist es wichtig, die Kinder in ihren Ressourcen zu bestärken und sie dabei zu unterstützen, diese weiterzuentwickeln. Durch die Erfolge, die die Kinder erzielen, wächst ihre Lernkompetenz.

Die Zeitstruktur passt sich den unterschiedlichen Bedürfnissen der Kinder an. Sie haben die Möglichkeit direkt ihre Hausaufgaben zu erledigen oder erst ihrem Bewegungsdrang nachzugehen, anzukommen und im Anschluss mit ihren Hausaufgaben zu starten.

Die Kinder können so ihrem individuellen Rhythmus und der eigenen Organisation nachgehen, welche zum Beispiel folgende Fragen umfasst: Welche Hausaufgaben sind zu erledigen? Wie viel Zeit benötige ich schätzungsweise zur Erledigung der Aufgabe? Welche Arbeitsmaterialien benötige ich? Mit welcher Hausaufgabe beginne ich (Arbeitsorganisation)?

Unsere Hilfsmaterialen befinden sich griffbereit und für die Kinder erreichbar. Sie können Rechenrahmen, Anlautplakate, Formen/geometrische Körper, Würfel, Buchhalter etc. bei Bedarf nutzen.

Bei der Hausaufgabenbegleitung legen wir viel Wert auf Absprachen mit der jeweiligen Klassenleitung und Ihnen als Eltern. Diese Absprachen umfassen die Dauer und unsere Beobachtungen während der Hausaufgaben.

  • Lernmethodische Kompetenz

Die lernmethodische Kompetenz beschreibt das Erschließen und Aneignen von Wissen. Sie stellt eine unersetzbare Schlüsselkompetenz dar, die die Kinder befähigt, lebenslang und selbstgesteuert zu lernen.

Das „Lernen zu lernen“ meint, bewusst zu erkennen, wie man Wissen erwirbt und erlernte Methoden bei Bedarf einzusetzen zu können.

Die Herausforderung des Wissenserwerbs besteht darin, Informationen nach dem Wichtigen und Unwichtigen zu filtern und bestimmte Informationen für den eigenen Wissenszuwachs zu nutzen.

Um diese Kompetenz weiterzuentwickeln, brauchen Kinder Unterstützung. Unsere Aufgabe ist es, einen Rahmen zu schaffen, der Lernerfahrungen zulässt und die Entwicklung der lernmethodischen Kompetenz fördert.

Wir halten die Kinder dazu an, sich bewusst mit ihrer individuellen Art des Lernens auseinander zu setzen. Beispielsweise berücksichtigen wir die unterschiedlichen Lerntypen der Kinder, wie das auditive Lernen (Lernen durch Hören und Sprechen) oder das visuelle Lernen (Lernen durch Sehen, Skizzen, etc.)

Verschiedene Lernmodelle wie das kooperative Lernen finden während der Hausaufgabenzeit Anwendung. Beispielsweise haben die Kinder die Möglichkeit, sich Inhalte in Partnerarbeit oder in Kleingruppen zu erschließen.

„Kinder lernen von Kindern“ - Die Hausaufgabensituation bietet Raum, um soziale Kompetenzen einzusetzen. Indem Kinder mit unterschiedlichen schulischen Leistungen die Tutoren Rolle füreinander übernehmen, werden die Beziehungen gepflegt und gestärkt. Sie geben sich Hilfestellung und unterstützen und motivieren sich gegenseitig. Dies ermöglicht es den Kindern, ihre Ressourcen bewusst einzusetzen, voneinander zu profitieren und sich als kompetent zu erleben.