Pädagogische Ziele, Methoden und Aktivitäten

aktivitaetenbild

Soziales Lernen

Soziales Lernen findet im Kinderhaus überall und zu jeder Zeit statt:

  • bei der Integration neuer Krippen-, Kindergarten- und Schulkinder in den Gruppenalltag
  • in selbstbestimmten Freispielsituationen, in denen Kompromisse geschlossen, Diskussionen geführt, gemeinschaftliche Entscheidungen gefällt und getragen und Konflikte gelöst werden müssen
  • in kleinen und großen Gesprächsrunden, ob angeleitet oder spontan, in denen Gesprächsregeln beachtet und die Einhaltung von allgemeingültigen Werten eingefordert werden
  • in angeleiteten Spiel- und Lernsituationen, in denen Fähigkeiten wie Rücksichtnahme, Toleranz aber auch selbstbewusstes Auftreten, Argumentieren und Ãœberzeugen gefragt sind
  • bei der Ãœbernahme von Verantwortung und Zuständigkeit als Pate für ein Krippen-, Kindergartenkind oder einen Schulkind-Neuling
  • im alters- und gruppenübergreifenden Spiel in Vorbildfunktionen
  • bei Alltagssituationen, in denen demokratische Entscheidungsprozesse eine Rolle spielen, die gegenseitigen Respekt, Achtung, Wertschätzung und das Mittragen gemeinsam gefasster Entscheidungen erfordern.

Im Kontext der erweiterten Altersmischung -Kinder von 1 bis 11 Jahren unter einem Dach-, bieten sich unseren Kindern unzählige solcher und ähnlicher Gelegenheiten des Einübens sozialer Kompetenzen. Regelmäßig werden diese diskutiert, reflektiert und Hilfestellung bei der Findung von Lösungsansätzen angeboten.

Interkulturelles Lernen

Interkulturelles Lernen ist eine Selbstverständlichkeit im Kinderhaus. Fremde Kulturen werden nicht bewertet, sie werden wahrgenommen und im Alltag erfahrbar gemacht. Wir freuen uns über die kulturelle Vielfalt und nehmen die Andersartigkeit zum Anlass für schöne Gemeinschaftserlebnisse und Projekte:

  • spielerischer Umgang mit fremden Sprache
  • Freude an Musik und Tanz
  • Austausch von Urlaubserlebnissen
  • informative Gesprächsrunden über das Leben woanders und vieles mehr

Werteorientierung und Religion

Wir feiern christliche Feste wie Erntedank, St. Martin, Weihnachten und Ostern mit unseren Kindern; zu Erntedank und St. Martin besuchen wir dabei auch die evangelische Kirche zu einem Wortgottesdienst.

Wir achten und wertschätzen die Zugehörigkeit zu anderen Religionen, unabhängig von religiöser Zugehörigkeit hat die Werteerziehung in unserer alltäglichen Arbeit einen sehr hohen Stellenwert.

Sprache

Die Spracherziehung ist ein übergeordnetes Prinzip unserer pädagogischen Arbeit [siehe auch Kommunikation].

Wir sind immer Sprachvorbild und unsere besondere Aufgabe ist es, Sprachbarrieren eines Kindes durch intensive Beobachtung rechtzeitig zu erkennen und es durch entsprechende Maßnahmen zu unterstützen.

Informations- und Kommunikationstechnik, Medien

Je nachdem, wie vertieft sich die Kinderhauskinder mit einem Bildungsinhalt auseinandersetzen wollen, kommen die unterschiedlichsten Medien zum Einsatz.

Im Alltag arbeiten die Kinder mit dem Schlaumäusecomputer, Zeitschriften und dem CD-Player; im Hort steht ihnen zusätzlich ein Computer mit Internetzugang zur Verfügung.

Mathematik

Nicht um den abstrakten Umgang mit Zahlen, sondern um den Erwerb sogenannter Vorläuferkompetenzen geht es bei der mathematischen Bildung im Vorschulalter.

Spielerisch und ganzheitlich sammeln wir mathematische Vorerfahrungen durch:

  • Raumerfahrungen und das Erfassen räumlicher Dimensionen mit allen Sinnen
  • Kennenlernen und ganzheitliches Erfahren der Grundformen und geometrischen Körper
  • Entwicklung einer Vorahnung von Zeiträumen und zeitlichen Abläufen durch Tagesstrukturen, Rituale, Strukturierung der Wochentage, Jahreszeiten
  • Kennenlernen und Anwenden der unterschiedlichen Aspekte von Zahlen
  • Reisen der Vorschulkinder ins Zahlenland mit dem bewussten Erfassen und Erleben des Zahlenraumes von 0 bis 10 und später von 0 bis 20
  • Ãœbertragen abstrakter Zahlen und Mengen auf die Erfahrungswelt der Kinder

Für unsere Schulkinder haben wir ausreichend Anschauungs- und Beschäftigungsmaterial zur Verfügung, um mathematische Problemstellungen ganzheitlich erfahrbar zu machen und zu erläutern.

Naturwissenschaften und Technik

Manchmal wirft eine kleine Beobachtung im Alltag Fragen auf. Manchmal nutzen wir Phänomene ganz selbstverständlich, ohne sie zu hinterfragen und manchmal funktioniert etwas nicht so, wie wir es erwartet hätten:

Solche spontanen Impulse bieten Anlässe für Experimente, zum Staunen über Zusammenhänge.

Bei der Planung, Durchführung und Dokumentation von Experimenten üben die Kinder wissenschaftliches Vorgehen, das Arbeiten im Team, stellen Vermutungen an und überprüfen diese.

Die Experimentierfreudigkeit unserer Schulkinder kommt dadurch zum Ausdruck, dass sie sich immer wieder für einen entsprechenden Workshop als Freizeitangebot am Nachmittag entscheiden, an dem auch interessierte Kindergartenkinder eingeladen sind.

Umwelt

Die Bedeutung des sorgsamen Umgangs mit Umwelt und Natur begleitet unseren Kinderhausalltag:

  • Gespräche am Frühstückstisch zu mitgebrachten Speisen und Getränken
  • Beobachtung und Dokumentation von Veränderungen des Wetters und der Jahreszeiten
  • Spaziergänge in die Natur
  • Feiern des Erntedankfestes mit Erntedankzug und Gemüsesuppenessen, gemeinsam mit den Kinderhauseltern
  • Mülltrennung und Recycling
  • Anbau von Gemüse
  • verschiedene Projekte zu Themen aus Umwelt und Natur und vieles mehr

sollen die sinnliche Wahrnehmung stärken und bei den Kindern ein Gefühl für Mitverantwortung anbahnen.

Ästhetik, Kunst und Kultur

Die Pflege von Traditionen und Kultur tragen zur Identitätsbildung bei und vermitteln Zugehörigkeit und Heimatbewusstsein.

Dazu zählen im Kinderhaus unter anderem:

  • die Gestaltung von alters- und gruppenübergreifenden Festen
  • Feste im Jahreskreis
  • die Zusammenarbeit mit örtlichen Einrichtungen (Schule, Kath. Kindertageseinrichtung, Ortsbeirat, Vereine)
  • Ausflüge in die Stadtbücherei
  • Ausflüge ins Theater
  • der Besuch des Planetariums
  • die Teilnahme an örtlichen Festen und Veranstaltungen (z.B. Queckenmarkt)

Musik

Musik machen, Musik hören, singen, tanzen und Feste miteinander feiern gehören zu einer guten Gemeinschaft, zu einer fröhlichen, entspannten Atmosphäre.

Sich aufeinander einstellen, sich abstimmen, kooperieren, zu einer gewissen Harmonie beitragen, sich ausdrücken, sogar mathematische Fähigkeiten (zählen, Rhythmus und Takt) werden mit viel Freude und Spaß eingeübt.

Wir im Kinderhaus nutzen daher jede Gelegenheit zu spontanen oder zielgerichteten musikalischen Ausdrucksformen. Instrumente und CD-Player sind den Kindern während des Freispiels frei zugänglich.

Bewegung, Rhythmik, Tanz und Sport

Bewegung, ganzheitliches Erfassen der Lebensumwelt und damit letztendlich Bildung sind sehr eng miteinander verknüpft und voneinander abhängig.

Dem Grundbedürfnis nach Bewegung tragen wir im Kinderhaus auf vielerlei Weise Rechnung:

  • Eine große Spielterrasse, der Mehrzweckraum und eine Spieltreppe zum Klettern und Rutschen stehen den Kindern während der Freispielzeit zur Verfügung
  • Fast bei jedem Wetter gibt es ausgedehnte Freispielphasen im Garten.
  • Wöchentlich findet Turnen in altersspezifischen Kleingruppen statt, um den unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht zu werden
  • Bewegungssequenzen gehören auch zu den gezielten Bildungsangeboten, sie fördern die Konzentrationsfähigkeit
  • Zum Einüben von Tänzen wurde speziell eine große Spiegelwand im Mehrzweckraum angefertigt
  • Im Winter gehen wir Schlitten fahren
  • Ausflüge und Spaziergänge begleiten unsere inhaltliche Arbeit

Gesundheit

Was ist gesund?

Wo kommen die gesunden Lebensmittel her und wie schauen sie aus?

Wozu Hände waschen vor dem Essen, nach dem Toilettenbesuch?

Wozu Zähne putzen?

Wie kann ich helfen?

Solche und ähnliche Fragen tauchen im Kinderhausalltag immer wieder auf. Je nach Interesse der Kinder werden sie kurz beantwortet oder in der Gruppe diskutiert; manchmal holen wir uns auch Fachleute dazu oder machen ein Kinderhausprojekt daraus:

  • Besuch auf dem Bauernhof,
  • Besuch des Teddybär-Krankenhauses,
  • Erste-Hilfe-Kurs für die Vorschul- und Schulkinder,
  • der Zahnarzt besucht das Kinderhaus.